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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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Pfannen und Tür- und Fensterrahmen waren aufwändig vergoldet.
    "Bleibt etwas hinter mir zurück", sagte Veron leise und klopfte an.
    Er hatte die Hand noch nicht wieder ganz sinken lassen, da wurde bereits geöffnet und aus dem dämmrigen Inneren des Hauses glitt die Naga ins Licht.
    "Hallo, schöner Mann", säuselte sie, wobei ihre gespaltene, dunkelblaue Zunge anzüglich über ihre Lippen glitt. Sie legte Veron die Arme um den Hals und musterte mit einem listigen Blitzen in den Augen die hinter ihm stehenden, mit denen sie offenbar nicht gerechnet hatte. Und die auch nicht erwünscht schienen - jedenfalls zwei davon. "Warum bist du nicht alleine mit deinem Freund hergekommen? Das wäre viel … gemütlicher gewesen."
    Sie sah noch einmal herablassend zu den beiden Freundinnen herüber.
    Veron umschloss unterdessen ihre schlanken Handgelenke und löste ihren Griff sanft, aber bestimmt von seinem Nacken. "Wie immer bin ich nicht zu meinem Vergnügen hier, auch wenn deine Gesellschaft wieder einmal überaus charmant ist, Sahade."
    "Wie jammerschade." Die Naga setzte einen Schmollmund auf und sah ihn mit gespielter Enttäuschung an. "Ich wette, es hängt mit eurer
weibischen
Begleitung zusammen." Sie deutete mit dem Kinn auf Corrie und Silvana, wobei sie Talisienn jedoch begehrlich musterte.
    "Was hat die gerade gesagt?", raunte Silvana entgeistert.
    Talisienn drückte beruhigend ihren Arm. "So sind sie nun einmal", flüsterte er zurück. "Wahre Succubi, die nur am männlichen Geschlecht interessiert sind."
    Corrie hatte kurz die Brauen gehoben und die Fäuste geballt, sagte jedoch nichts weiter. Dennoch war ihr deutlich anzusehen, dass sie Sahade gerne einmal zurechtgewiesen hätte, wie einen besonders unverschämten Kunden im Laden.
    Veron hingegen überging die Bemerkung einfach, indem er so tat, als habe er sie nicht gehört. "Wie dir schon mein Drache mitgeteilt hat, sind wir hier, weil wir dir einen interessanten Handel anzubieten haben."
    "Einen lohnenswerten Handel?" Nun funkelte Habgier in ihren Schlangenaugen. Kalte, gnadenlose Habgier, so hart und glänzend wie die eisblauen Saphire auf ihrer Tunika.
    Veron neigte den Kopf. "Sogar überaus lohnenswert für dich - wie auch für uns."
    Mit halbgeschlossenen Lidern strich Sahade beinahe liebevoll feine Schnörkel auf Verons Brust. "Du hast meine volle Aufmerksamkeit, mein Schöner."
    "Wir, oder genauer gesagt, mein Freund hier, haben da etwas bei uns, für das eine Naga wie du alles tun würde…"
    Sahades Kopf ruckte empor, was ihre üppig gestalteten Ohrringe vernehmlich klimpern ließ. Ihr ganzer Körper und selbst ihre Mimik versteiften sich vor Spannung und ihr Blick ruckte zwischen dem Halbelf und dem Hexer hin und her. "Nachtmeeressenz?" Ihre Frage war kaum mehr als ein heiseres, kehliges Zischen.
    Veron sah ihr unverwandt in die Augen. "Ausreichend für drei Perlen."
    Sylvana hätte nicht geglaubt, dass sich diese ohnehin schon großen Augen noch mehr weiten konnten, doch sie taten es. Sahades Begehren war fast greifbar und füllte den Raum aus wie ein unheilvoller Nebel.
    Die mit schweren Goldringen geschmückte Schwanzspitze ihres Schlangenunterleibs fuhr in hektischen Bewegungen über Verons Flügel, seinen Rücken und seine Wange, vom gierigen Rasseln ihrer Klapper untermalt. "Wo?"
    Corrie hatte sich nach Verons Worten zwar versucht auszumalen, wie besessen Nagas im Bezug auf Schätze und ganz besonders auf Nachtmeeressenz und schwarze Perlen sein mochten, aber Sahades Verhalten übertraf all ihre Vorstellungen. Talisienns Warnung war nicht grundlos gewesen - und bei dem Anblick der vor Verlangen zitternden Schlangenfrau zweifelte Corrie keine Sekunde mehr an der Gefahr, in der sie sich befanden.
    Würde sie dem Handel zustimmen? Und wenn ja, würde sie sich dann auch daran halten? Oder würde Talisienn seine Magie einsetzen müssen, um sie alle vor der Unersättlichkeit der Naga zu retten?
    Unbehaglich richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Veron und seine Gegenüber. "Wenn du dem Handel zustimmen solltest, werde ich dir verraten, wo sich die Essenz befindet."
    "Ich bin ganz Ohr." Sahades Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von Verons entfernt.
    "Eine der drei Perlen fertigst du für
uns
."
    Schlagartig und von einem zornigen Fauchen begleitet, wich sie von dem Halbelf zurück und stellte sich zu einer Höhe von fast zwei Metern auf.
    Corrie und Silvana, die erschrocken zusammengefahren waren, starrten mit klopfenden Herzen hinauf in ihr

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