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Taberna Libraria

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Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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wirkende Fischerboote, etwas größere Perlensegler, tief im Wasser liegende, schwerfällig wirkende Schiffe mit seltsam paarförmig angeordneten Masten, die Vincent als Sturmsegler bezeichnete, und noch jede Menge anderer Boote, die alle geschäftig zwischen den großen Schiffen umher glitten.
    Am äußeren Ende der Anleger, und mit freiem Wasser entlang der Promenade, dümpelten die Hippocampi-Gespanne, auf die Vincent mit Corrie zusteuerte. "Such dir doch schon eins aus, das dir gefällt", schlug der Faun vor. "Ich komme gleich nach."
    Während Vincent also die Planken zum Bootshaus entlanghüpfte, stieg Corrie die schmale Treppe zu den Wasserpferden hinab, die fertig eingespannt auf Kundschaft warteten, während sie geduldig auf einzelnen Seetangblättern herumkauten. Ab und zu schlug eines von ihnen gelangweilt mit seiner großen Schwanzflosse nach einem der tieffliegenden, möwenartigen Vögel, die im Gegensatz zu ihren Verwandten in Corries Welt zwei Paar Flügel besaßen.
    Die Pferde selbst faszinierten Corrie sofort, als sie an der Reihe entlangging. Sie hatte bei Hippocampi eigentlich an ölig glänzende, grünblaue oder graubraune Leiber gedacht, ähnlich vielleicht einem Wal oder einer Seekuh, doch damit lag sie völlig daneben. Die Tiere besaßen allesamt feuchtes Fell, das bei einigen kurz und glatt war wie das eines Seehundes oder Schnabeltieres, bei anderen länger und buschiger, fast wie bei einem Otter. Erst ab dem unteren Teil ihres Körpers begannen die schillernden Schuppen, die schließlich in der Flosse endeten. Und auch die Vorderbeine, die statt in Hufen ebenfalls in kräftigen Flossen ausliefen, waren ab den Knien geschuppt. Ansonsten hätte man den Eindruck gewinnen können, es mit normalen Pferden zu tun zu haben. Und auch die Farben waren ganz anders, als Corrie sie erwartet hatte. Es gab seidig glänzende Rappen, wie Perlmutt schimmernde Schimmel, korallenrote Wasserpferde, wie ein Kugelfisch gesprenkelte und sogar orange-weiß-gestreifte Tiere. Doch ein Gespann hatte es Corrie besonders angetan. Die beiden Hippocampi waren dunkelrot wie Feuerfische, hatten weiße, wallende Mähnen und lange Stacheln entlang der Mähne und des Rückens. Ihre Augen glänzten golden. "Ihr seid aber besonders hübsch", bemerkte Corrie und wandte sich suchend dem Steg zu, wo sie Vincent erblickte, der fragend zu ihr herüber sah. Während sie ihm mit der einen Hand zuwinkte, zeigte sie mit der anderen auf die ausgewählte Kutsche.
    Vincent winkte zurück als Zeichen, dass er verstanden hatte, und drückte dem Menschen am Bootshaus etwas in die Hand, worauf sich dieser breit lächelnd bedankte. Einladend wies er mit der Hand in Richtung der Gespanne.
    Vincent nickte ihm noch kurz zu, dann kam er zu Corrie herunter. "Ich hätte gewettet, dass du die Schwarzen nimmst", grinste er.
    "Die sind auch schick", stimmte Corrie zu. "Aber die würde ich eher bei einer Seebestattung mieten."
    "In der Tat", nickte Vincent und löste die Leinen, bevor sie einstiegen. Das Innere der Kutsche war mit passendem, tiefrotem Samt ausgekleidet und die Bänke im vorderen und hinteren Bereich gemütlich aussehend gepolstert. Vincent öffnete die Tür. "Bitte sehr die Dame."
    "Vielen Dank der Herr." Corrie versuchte einen verspielten Knicks, bevor sie vorsichtig die Wasserkutsche betrat. Es schaukelte erwartungsgemäß deutlich und Corrie entschied sich, sofort Platz zu nehmen. Im Bezug sank sie ein Stück ein und lehnte sich überrascht zurück. "Ist das weich hier!"
    "Nicht wahr?" Vincent setzte sich zu ihr und schloss den Einstieg hinter sich. "Diese Kutschen sind schon eine Klasse besser als normal. Woanders bekommst du sie auch innen aus einfachem, hartem Holz. Aber das wäre ja deinem Besuch nicht angemessen."
    Corrie errötete leicht. "Aber nicht, dass du Unmengen an Geld ausgibst, nur um mir die Stadt zu zeigen. Ich finde es auch so schon absolut faszinierend hier."
    "Keine Sorge." Vincent nahm die Zügel auf und schnalzte den Pferden aufmunternd zu. "Nicht, dass es mir das nicht wert wäre. Aber ich habe ein Budget für so etwas." Er zwinkerte ihr zu. "Und jetzt nichts mehr vom Geld. Genießen wir die Fahrt."
    Gezogen von den Hippocampi umrundeten sie einen Teil der östlichen Landzunge Amaranthinas und Vincent erzählte dazu, was es zu sehen gab - zum Beispiel die große Schiffswerft. Oder die Kontore der verschiedenen Händler, wo gerade die Ladung mehrerer Zentaurenkarren gelöscht wurde - Corrie musste unwillkürlich

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