Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
Vom Netzwerk:
geschuppte und sogar wie Perlmutt glänzende Oberflächen. Einige waren schlicht, viele mit Schnitzereien und Intarsien verziert und nicht wenige zusätzlich mit Gold, Silber, Edelsteinen und buntem Glas geschmückt.
    Neugierig ließ Corrie ihren Blick über die Waren gleiten.
    Eine solche Schatulle würde sich sicherlich gut in ihrem Zimmer machen und sie konnte darin ihren Schmuck verstauen. Die vielen Ohrringe. Und die Piercings …
    "Darf ich mir die kleine Truhe dort einmal näher ansehen?", fragte sie den Händler, einen großen Satyr mit strahlendgrünen Augen, und deutete auf ein fast schwarzes Kästchen mit goldenen Beschlägen.
    "Aber sehr gerne. Prüft sie eingehend, ob sie Euch zusagt." Mit einer leichten Verbeugung reichte er ihr das Gewünschte.
    Von Nahem betrachtet fand Corrie jedoch, dass sie nicht halb so spektakulär wirkte, wie auf den ersten Blick. Das goldfarbene Metall war stellenweise bereits grünlich angelaufen und das dunkle Holz schimmerte beinahe violett im Licht. Kopfschüttelnd reichte sie das Kästchen zurück. "Doch nicht ganz das, was ich mir vorgestellt habe. Aber trotzdem danke."
    Der Händler nahm es wieder an sich und reichte ihr dafür eine weitere, grauweiße Schatulle. "Dann versucht einmal diese hier. Sie ist wie gemacht für Euch, junge Herrin. Ich bin mir sicher, sie ist genau das, was Ihr sucht. Schaut sie Euch nur an - diese Intarsien! Sie zeigen in ganz außergewöhnlicher Weise die Tiere und Pflanzen des Schneemeeres."
    Corrie nahm das Kästchen behutsam entgegen und stellte erstaunt fest, dass ihre Finger leicht zu kribbeln begannen, als sie das Holz berührte. Sie würde doch wohl nicht allergisch auf Holz von hier reagieren? Aber das Gefühl war auf der anderen Seite nicht störend, nur ungewohnt und nach ein paar Sekunden sogar recht angenehm. Sie drehte die Schatulle auf den Deckel, besah sich eingehend die Verzierungen und das winzige Schloss aus Silber an der Vorderseite.
    Vincent erschien neben ihr. "Hübsch", stellte er nach einem prüfenden Blick auf das Kästchen fest.
    "Findest du?"
    Der Faun nickte. "Du könntest Schmuck darin aufbewahren. Oder andere kleine Erinnerungsstücke von hier." Er wandte sich an den zwei Köpfe größeren Ziegenmenschen. "Was verlangt Ihr für diese Schatulle?"
    Der Satyr setzte sein freundlichstes Lächeln auf. "Für die junge Herrin mache ich einen Sonderpreis von zwei Jakobal."
    "Ist das viel?", raunte Corrie Vincent zu, doch der hatte bereits einen kleinen Lederbeutel unter der Tunika hervorgezogen, den er an einem Band um den Hals trug. "Das klingt akzeptabel."
    "Ihr werdet den Kauf nicht bereuen", versprach der Satyr, während er das Geld entgegennahm und in seinen eigenen Beutel gleiten ließ. Aus einem weiteren Täschchen zog er einen winzigen Schlüssel an einer dünnen Kette hervor und reichte ihn dem Faun. "Und wenn doch, so wisst Ihr ja, wo Ihr mich finden könnt." Er verbeugte sich kunstvoll und wandte seine Aufmerksamkeit dann einem anderen Kunden zu, der sich für die großen Schatztruhen zu interessieren schien.
    "Jetzt hast du auch eine bleibende Erinnerung an deinen ersten richtigen Besuch auf Amaranthina", freute sich Vincent und drückte Corrie das Kettchen in die Hand.
    Corrie strich behutsam über das sorgfältig polierte Holz. "Vielen Dank."
    "War mir ein Vergnügen."
    "Und was machen wir jetzt?"
    "Ich würde vorschlagen, wir gehen diese Reihe noch bis zum Ende und dann miete ich uns ein Hippocampus-Gespann. Vom Wasser aus hat man erst den richtigen Ausblick auf das Treiben auf der Promenade."
    "Klingt aufregend." Corries Augen strahlten vor Begeisterung.
    Also ging sie noch mit Vincent zusammen an den letzten Ständen vorbei, die in der Reihe neben dem Satyr standen und wo es noch Nüsse, ausgebackenes Obst, Schmuck aus seltenen Federn, Haushaltswaren aus Holz und Ton, sowie einen Waffenschmied gab. Der schwarzhäutige Oger war gerade dabei, ein ähnliches Schwert zu fertigen, wie Yazeem es besaß. Nur war die Klinge noch geschwungener.
    Über ein paar weitere Promenaden und zwei gemauerte Brücken, unter denen das Wasser des Meeres in die Stadt hineinfloss, gelangten Vincent und Corrie schließlich zum weitläufigen Hafenareal. Hier legten die Frachtsegler an, um Waren abzuliefern oder neu beladen zu werden. Corrie staunte über die majestätischen Dreimaster, die farbenprächtigen, dschunkenähnlichen Zweimaster aus dem Archipel der Feuerinseln, der nicht mehr zum Reich der 100 Inseln gehörte, winzig

Weitere Kostenlose Bücher