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Taberna Libraria

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Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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für einer ist das?", flüsterte sie zu Vincent.
    "Ein Hyan", raunte der Faun zurück. "Sie leben weiter im Norden und werden in diesen Breiten gerne als Sklaven gehalten, weil sie hart arbeiten können und einen sanften Charakter haben, der sie selten aufbegehren lässt. Die Sethy, diese Krokodilmänner, fangen sie, wenn Bedarf an Arbeitern ist und verkaufen sie hier. Es ist ein abscheuliches Geschäft, aber leider hat der König noch keine Entscheidung gefällt, wie er sich dazu stellen will."
    "Also bleibt erst einmal alles, wie es ist", stellte Corrie nicht ohne Bitterkeit fest.
    Vincent zog sie weiter, während hinter ihnen die Interessenten ihre Gebote für den geduldig in seinen Ketten verharrenden Hyan abgaben. "Es liegt leider nicht in unserer Macht, etwas daran zu ändern. Solange es kein Verbot zum Handel mit Sklaven gibt, wie in anderen Teilen der Inselreiche, kommen die Sethy hierher und tun das, womit sie ihr Geld verdienen. Das ist eine der Schattenseiten, mit denen Amaranthina leben muss." Er steuerte auf einen weiteren Stand zu, der die verschiedensten Bücher anbot. "Sieh mal, hier finden wir bestimmt etwas Neues für Cryas. Wenn ich mich nur daran erinnern könnte, was er zuletzt gesucht hat!"
    "Jetzt wäre wohl ein Smartphone nicht schlecht, oder?" rutschte es Corrie heraus.
    Vincent sah sie fragend an, dann jedoch hellte sich sein Gesicht auf. "Davon hat Yazeem erzählt. Diese Dinger, die man sich ans Ohr hält und dann mit jemandem sprechen kann, der am anderen Ende der Welt wohnt. Sehr faszinierend, in der Tat. Und ich freue mich schon darauf, einmal so etwas benutzen zu können, wenn ich bei euch bin. Aber wir sind hier auch nicht ganz hilflos." Grinsend griff er in seine Tunika und zog eine Schachtel von der doppelten Größe eines Streichholzheftchens hervor. Als er sie aufschob, sah Corrie in ihrem Inneren einen winzigen Drachen mit violetten Schuppen hocken, der gähnend ins Licht blinzelte und sich die Augen rieb. "Hallo Matio", begrüßte ihn Vincent. "Sei doch so gut und flieg zurück zu Cryas und frag ihn nach seinen neuesten Buchwünschen. Wir warten hier solange."
    Der kleine Drache streckte sich noch einmal, dann entfaltete er seine Schwingen und zischte wie ein violetter Blitz davon. Zufrieden steckte Vincent die Schachtel zurück in seine Tasche und zwinkerte Corrie zu. "In ein paar Minuten sollte er zurück sein."

    In der Zeit, in der Corrie mit Vincent den Basar entdeckte, hatte es sich Silvana in Cryas' Büro inmitten seiner weichen Sitzkissen bequem gemacht und das überdimensionale Liber Panscriptum vor sich aufgeschlagen. Eine Karaffe mit Palpolsaft und ein halb leeres Glas standen auf dem gewaltigen Schreibtisch.
    Der Greif selbst saß auf einem der Teppiche neben ihr, auf dem ihm die eingewobenen Fische entsprechend Platz gemacht hatten. Sie drehten ihre Bahnen nun um Cryas herum oder trieben träge in den Ecken. "Versuch doch einmal
Minenkunde der Zolianischen Bergketten
."
    Silvana schürzte die Lippen. "Okay …" Dann blätterte sie vor bis zum Buchstaben M und konzentrierte sich auf den Titel, wie Cryas sie ganz zu Beginn der Einführung angewiesen hatte. Und tatsächlich begannen Tausende von Eintragungen wie geschäftige Ameisenvölker über die bis dahin leere Seite (einmal ausgenommen von dem geschwungenen M) einzulaufen - bis der Titeldurchlauf nach einer halben Minute zum Stehen kam. Einer der Buchtitel gleißte rot auf, wurde größer und verdrängte alle anderen, bis er als Einziger auf der Seite übrig blieb. Silvana begann, laut vorzulesen: "Minenkunde der Zolianischen Bergketten von Aloff Bambadur. 843 Seiten mit 200 Federzeichnungen. 23. Auflage seit Erscheinen im Jahre 6833 nach Ignis. Verfügbar: 762 Stück in der BdGZ, D, 1-2 Wochen." Darunter war noch ein Bild des Zwergs Bambadur selbst. Silvana runzelte die Stirn und hob den Blick zu Cryas. "BdGZ? D?"
    Der Greif nickte bedächtig. "Bibliothek der Grubenzwerge. Die liegt in Yamunda, wo wir es für euch bestellen müssten, wenn es jemand bei euch verlangen sollte. In Yamunda bekommt man beinahe alle Publikationen, die von den Grubenzwergen herausgebracht worden sind. Die Lieferung erfolgt über den Weg D, das ist Drachenpost. Da Yamunda einen Drachenhafen besitzt, kann das Buch also auf dem Luftweg beschafft werden. Das ist in diesem Fall die schnellste und effektivste Beförderungsmöglichkeit. Kostet den Kunden nochmal 2 Austerzen Gebühr. Jedenfalls bei uns. Das ist Standard für Bücher bei den

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