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Taberna Libraria

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Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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Karten.
    "Was sind das für Sachen?", fragte Silvana und nahm vorsichtig die Karten in die Hand, um sie durchzusehen.
    "Und was machen sie alle zusammen in der Schatulle?" ergänzte Corrie, die bedächtig das Beutelchen aufnahm, das Band löste und hineinblickte. Der Inhalt sah aus wie eine Ansammlung aus Kapseln, Samen und kleinen Kalksplittern.
    "Das hier sind Tarotkarten würde ich sagen", bemerkte Silvana. "Aber es sind ein paar mehr als bei einem normalen Deck. Die Normalen sind alle da. Plus 12 weitere."
    "Seltsam." Corrie legte das Säckchen zurück. "Vielleicht sollten wir Cryas fragen, ob er etwas damit anfangen kann?"
    Hinter ihr erklang die Stimme des Greifs. "Womit genau?"
    Corrie hob den Blick vom Pult, an dem die beiden Freundinnen standen. "Vincent hat mir eine Schatulle auf dem Basar gekauft und ich habe gerade festgestellt, dass sie nicht leer ist, wie ich angenommen hatte."
    Cryas sah auf das geöffnete Kästchen hinab und machte ein nachdenkliches Gesicht. "Ich würde sagen, das ist eine kleine Ansammlung persönlicher Besitztümer, die jemand vergessen hat, beim Verkauf zu entnehmen. Oder vielleicht hat der Händler das Kästchen auch gefunden und nicht geprüft. Einen bestimmten Zweck würde ich jetzt nicht in ihnen sehen."
    Vincent und Yazeem, die nahe dem Eingang miteinander gesprochen hatten, erschienen nun ebenfalls neben ihnen.
    "Gibt es hier etwas Besonderes?", wollte der Faun wissen.
    "Das Kästchen war nicht leer", erwiderte Corrie mit einem Nicken zum Pult, auf dem die kleine Holztruhe stand. "Und ich weiß nicht, was ich von dem Inhalt halten soll. Wozu er gut sein könnte."
    Silvana neben ihr legte die Tarotkarten zurück an ihren Platz.
    "Vielleicht nur wichtige Dinge für den Vorbesitzer?", vermutete der Faun und ließ seinen Blick über die Gegenstände gleiten. "Auch wenn ich nicht sagen könnte, warum ausgerechnet solche Sachen wichtig sein sollten. Für mich sehen die ziemlich nutzlos aus."
    "Mit der Nadel könnte etwas festgesteckt gewesen sein", schlug Yazeem vor. "Als Gewandnadel zum Beispiel. Und das Sichtglas brauchte der Besitzer der Sachen vielleicht zum Lesen, auch wenn es dafür sehr klein ist. Was ist in dem Säckchen?"
    "Saatgut würde ich sagen", antwortete Corrie.
    "Vielleicht von einer weiten Reise mitgebracht? Ein Reisender könnte dir dazu vermutlich eine bessere Auskunft geben. Möglicherweise finden wir ja einmal jemanden, der dir da weiterhelfen kann."
    "Apropos Reisender", warf Vincent ein. "Blutschatten und seine Flotte haben vorhin wieder in Port Dogalaan angelegt.
    Cryas nickte wissend. "Er hat bereits Kontakt mit mir aufgenommen und er wäre sehr erfreut, wenn man ihm die beiden jungen Damen aus dem Buchladen heute Abend vorstellen würde. Das wollte ich euch vorhin noch mitteilen. Er lädt sie und ihre Begleitung in die
Rote Flut
auf ein Bier ein." Er sah Yazeem an. "Ich dachte da an dich."
    "Aber müssen wir denn nicht zurück in den Buchladen?", fragte Corrie unsicher.
    "Eigentlich schon", erwiderte Yazeem. "Aber ich weiß nicht, wann ihr wieder eine Gelegenheit bekommen würdet, Kapitän Blutschatten und seine Mannschaft kennenzulernen. Man weiß nie, wann er das nächste Mal Amaranthina anläuft. Ich würde sagen, ein Bier können wir uns erlauben."
    "Ich würde auch wirklich gerne gehen", fügte Silvana hinzu, die nach Corries Bericht nun doch noch etwas von Port Dogalaan sehen wollte. "Wir müssen ja nicht so furchtbar lange bleiben."
    Corrie zog eine Grimasse und seufzte. "Na schön. Aber nur ein Bier."
    Cryas schmunzelte. "Dann werde ich Rabas Nachricht zukommen lassen, dass er euch in einer Stunde an der
Pandemonium
erwarten kann."

Rollnessler auf Abwegen
    Kapitän Rabas Blutschatten erwartete das Trio bereits gegen einen Steinpfeiler am Hafenbecken gelehnt. In seinem Rücken erhoben sich die spärlich beleuchteten Silhouetten der schwarzen Dreimaster am Kai.
    Er war ein Nachtelf von mittlerer Größe und schlanker Statur, mit dunkler Haut, schwarzem Haar und funkelnden, purpurroten Augen. An seiner Hüfte hingen ein langer Säbel und eine doppelläufige Pistole von einem reich verzierten Ledergürtel mit goldener Schnalle. Neben ihm stand ein weiterer Mann, der sicherlich an die zwei Meter maß und auch deutlich breiter gebaut war. Auch er hatte dunkles, aber zu mehreren, dünnen Zöpfen geflochtenes Haar, dazu eine bleiche Hautfarbe und silberne Augen, die ihnen aufmerksam entgegenblickten.
    "Je später der Abend, desto reizender die

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