Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
Vom Netzwerk:
brummte Blutschatten, der Talisienns rechten Arm genommen hatte.
    Der Vampir schüttelte kaum merklich den Kopf. "Ein anderes Mal, Rabas. Heute Abend haben wir wichtigere Themen, die es zu besprechen gilt."
    Silvana warf Corrie einen kurzen Blick zu, den ihre Freundin jedoch nur mit einem Schulterzucken beantworten konnte. Natürlich hätten auch sie gerne erfahren, warum Talisienn trotz seines, für einen Vampir offenbar noch nicht allzu weit fortgeschrittenen Alters, in einer solch schlechten, körperlichen Verfassung war.
    Doch ihre Fragen würden noch ebenso weiter auf Antwort warten müssen, wie die des Nachtelfs.
    Ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren, begaben sich also alle zu dem gelben, halbrunden Sofa, vor dem ein, zum Bälle-Bad umfunktionierter, Sandkasten aufgebaut war.
    Unschlüssig blieb Silvana davor stehen. Zwar war der Platz zwischen der Holzumrandung und den Polstern durchaus breit genug, um den Vampir hindurchzuführen, doch hätte er danach kaum Platz, seine Beine zur Gänze auszustrecken.
    "Was ist?", wollte Talisienn wissen.
    "Ich glaube, ein Sessel wäre besser."
    "Das denke ich auch", stimmte Blutschatten zu, der ihre Gedanken zu erraten schien.
    "Ich hole einen", bot Kushann an und verschwand hinter den Regalwänden, um kurz darauf mit einem der unversehrten Hörbuchsessel zu erscheinen, den er neben das Sofa stellte.
    Seufzend ließ sich Talisienn darin nieder und lehnte sich zurück. "Das ist besser. Vielen Dank."
    Silvana, die sich mit Corrie, Blutschatten und seinen Männern gegenüber nieder gelassen hatte, schüttelte langsam den Kopf. "Wir haben zu danken." Sie warf einen unbehaglichen Blick auf die Schaufensterscheibe, die laut Talisienn längst nicht mehr so gut geschützt war, wie es wünschenswert gewesen wäre. Doch in der Finsternis dahinter blieb alles ruhig. "Dass ihr die Nacht hier bei uns verbringt und uns helft."
    Corrie starrte auf ihre Hände. "Vermutlich haltet ihr uns für ganz schön kindisch, oder? Zwei erwachsene Frauen, die sich nicht mehr alleine in ihren eigenen Laden zurücktrauen und sich wahrscheinlich auch noch vor ihren eigenen Schatten oder Spiegelbildern erschrecken."
    "Mitnichten", widersprach Kushann und erhob sich. Die entmutigten Gesichter der beiden jungen Frauen hatten ihn schon eine Weile beschäftigt und nun hatte er eine Idee. "Aber ich werde euch beiden gerne zeigen, was
kindisch
ist." In der nächsten Sekunde stand an seiner Stelle ein graugesprenkeltes Greifen-Junges, das sich mit einem begeisterten Quietschen kopfüber in das Bälle-Bad stürzte.
    Der Anblick entlockte Corrie und Silvana gleichermaßen ein unerwartetes und doch befreites Auflachen, worauf sich das kleine Fabelwesen mit einer rosafarbenen Kugel im Schnabel aufsetzte. Noch während es sie ausspie, erschien an seiner Stelle wieder Kushann, der den Ball in einer blitzschnellen Bewegung aus der Luft griff und Corrie entgegen warf.
    Diese hatte überhaupt nicht so schnell folgen können und dementsprechend kam auch ihre Reaktion viel zu spät. Die Plastikkugel prallte mit einem leisen 'Plock' von ihrer Stirn ab und rollte über den Boden vor Silvanas Füße. Für ein paar Sekunden machte sich Verwirrung auf Corries Gesicht breit, dann jedoch prustete sie erneut. "Beeindruckend."
    "Bist du immer so schnell?" Silvana bückte sich grinsend, um den Ball aufzuheben und zurück zu den anderen zu werfen.
    "Meistens." Zufrieden mit dem Effekt seiner Verwandlung, erhob sich Kushann und ließ sich wieder auf dem Sofa zwischen seinem Kapitän und dem Bootsmann nieder.
    Blutschatten musterte ihn tadelnd. "Kindskopf. Wenn ich dich nicht auch von einer ganz anderen Seite kennen würde …"
    Sein Erster Offizier zuckte die Schultern und nickte zu Corrie und Silvana. "Sie können wieder lachen, oder nicht?"
    Der Nachtelf wollte bereits zu einer Antwort ansetzen, doch im selben Moment erschien Yazeem mit einem Tablett voll einladend duftender, dampfender Tassen, das er auf dem Rand des Sandkastens abstellte. "Ein Tee für den Vampir und Kaffee für die Übrigen", verkündete er, während er die Tassen verteilte, bevor er sich mit seiner eigenen neben Blutschatten niederließ. "Habt ihr schon etwas beschlossen?"
    Silvana schüttelte den Kopf. "Bisher nicht."
    "Wie also geht es nun weiter?", fragte Corrie und rührte zwei große Löffel in ihren Kaffee, der dank reichlicher Milchzugabe nur noch wenig dunkler war, als Yazeems Haut. Sie trank einen tiefen Schluck und seufzte. "Das habe ich jetzt

Weitere Kostenlose Bücher