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Tablettenfee

Tablettenfee

Titel: Tablettenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter K. Kubicza
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Schnibbi würgen.
    Plötzlich fuhr ein Auto an ihnen vorbei und parkte im Hinterhof des Hauses, wo auch die Parkplätze für die Mieter untergebracht waren.
    Schritte kamen näher.
    Udo bekam ein mulmiges Gefühl.
    Wieder aktivierte die Bewegung vor dem Eingangsbereich die Beleuchtung. Auch die Gestalt erschrak. Es war Hansi – der Lover von der Ettmann.
    »Morgen!«
    »Morgen.« Udo grüßte zurück.
    »Na, auch ein wenig die Stadt unsicher gemacht?«, fragte der Grobian verlegen und klopfte Udo auf die Schulter. Udo zuckte – vermutlich aus Reflex. Der Fleischermeister schien trotz aller Dunkelheit dies bemerkt zu haben.
    »Ach ja, wegen neulich … Das tut mir leid. Ich wollte mich schon die ganze Woche bei Ihnen entschuldigen. Aber ich hab Sie nie gesehen!«
    »Ja, weil isch im Krankenhaus war. Gehirnerschütterung!«
    Hansi schluckte so laut, dass man es hören konnte und hielt sich vor Schreck die Hand vor den Mund.
    »Oh mein Gott! Entschuldigung!«, rief er laut.
    Aber noch bevor er zu weiteren Reuebekundungen ausholen konnte,
    sagte Udo zu ihm: »Keine Angst! Ich hab nicht gesagt, dasch ich eine Vermutung habe was schuld schein könnte. Ich habe einen Vorschlag. Sie machen die Türe auf und wir sind ›hicks!‹ quitt.«
    »Sind Sie sicher …?«
    »Ja! Abscholut, aber bitte beeilen Schie sich. Schön langsam wird meine Freundin ›hicks!‹ schwer.«
    Hansis Blick drückte aus, dass er eben gar nichts mehr verstand.
    Nichtsdestotrotz fischte er mit seinen pizzatellergroßen Händen einen Schlüsselbund mit Fuchsschwanz aus dem Inneren seiner Jacke und öffnete die Haustür. Udo zerrte Bianca, die mittlerweile zu schnarchen begonnen hatte, nach drinnen.
    ›KLICK!‹
    Das Licht war wieder aus.

14 Management by Eierschachtel
    Bianca klagte am Sonntagmorgen über Kopfschmerzen. Udo hätte lügen müssen, wenn er gesagt hätte, dass es ihm sonderlich besser ging. Auch sein Kopf fühlte sich an, als hätte er gestern Abend in einer mehr als schrägen Disko unzählige Shots getrunken. Ah, deswegen. Udo beschloss, dass es nicht so weitergehen konnte. Das war jetzt schon der zweite Sonntag in Folge, an dem er mit Kopfschmerzen aufwachte. Er musste wirklich etwas an seinem Leben ändern.
    Gut, dass er wenigstens nicht mehr auf der Suche nach seiner Bianca war. Moment. Wo war sie? Eben war sie noch neben ihm im Bett gelegen. Nun war nur ein leerer, zerknüllter Polster neben ihm.
    Irgendwie schien sie ständig zu verschwinden.
    »Bianca? Schaaatz?«
    »Jaaa …« Die Antwort kam lang gezogen aus der Richtung des Badezimmers.
    »Was tust du?« Udo ging aus dem Schlafzimmer und huschte ebenfalls durchs Vorzimmer ins Bad. Bianca saß am Boden in einem Berg von Wäsche und sah nicht viel besser aus, als er sich fühlte.
    »Ich mach sauber. Vorgestern hab ich ja erst einmal die Wohnung sauber gemacht. Aber da ist noch jede Menge Wäsche, die ich sauber machen muss.« Links und rechts neben ihr waren kleine Kleidertürmchen. Sie schien das Ganze nach irgendwas zu sortieren.
    Udo blickte zurück ins Vorzimmer auf den Fußboden. Genau, die ganze Wäsche war weg. Da stand nur mehr Eddis Käfig am Boden.
    »Hast du nicht vorhin gesagt, dass du Kopfschmerzen hast?«
    »Ja schon, aber deswegen kann ich trotzdem die Sachen in die Maschine tun. Die wäscht ja von alleine.«
    Udo nickte. Klang logisch.
    »Du Udo-Schatzi …«
    »Ja?«
    »Ich denk die ganze Zeit nach …« Sie blickte ihn von da unten mit ihren großen Augen an.
    »Worüber?« Udo erschrak ein klein wenig auf Grund der Formulierung, die Bianca benutzte.
    »Wann sind wir gestern heim? Und vor allem wie?«
    »Das heißt, du weißt das nicht mehr?«
    »Nö. Nicht wirklich.«
    Sie stand auf und legte ihre Arme um seinen Hals.
    »Hehe. Dann weißt du auch sicher nicht mehr, dass du unten auf die neuen Blumen der Hausmeisterin gekotzt hast. Auf die neuen Blumen!«
    »Ich hab was?« Biancas Augen wurden groß und ihr Gesicht bleich.
    »Du bist im frisch angelegten Beet gestanden und hast gekotzt!« Irgendwie schien Udo bei dieser Mitteilung Genugtuung zu empfinden. Gestern war er noch wie ein Schwerverbrecher behandelt worden, nur weil er im Suff ein paar Blümchen gepflückt hatte. Andererseits, Bianca hatte es eh sehr gut aufgenommen gehabt.
    »Oh Gott …«
    Bianca schlug die Hände vors Gesicht und sank wieder in die Knie.
    »Ehrlich, ich bin jetzt verwundert. Ich hätte nicht gedacht, dass dir das peinlich ist.« Udo klang ein wenig besorgt.
    »Oft bist du schon

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