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Tablettenfee

Tablettenfee

Titel: Tablettenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter K. Kubicza
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Lichtschein des Taxis – stand Bianca. Gott sei Dank. Aber sie sagte irgendetwas. Oder besser gesagt sie rief. Nur was? Was tat sie da vorne?
    ›… hr … hr … HR… BUAHHHAHH …‹
    Bianca stand da vorne und kotzte. Sie kotzte den ganzen guten Kalaschnikow und auch Yodas Spezialtoast vor ihre Füße.
    Eine Hand am Bauch und mit der anderen hielt sie ihre Haare so gut es ging hinterm Kopf fest.
    »Ich glaub, dem Fräulein geht‘s nicht ganz so gut.«
    »Ja, danke. Dasch sehe ich.« Udo wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. In derselben Sekunde wurde Udo leichenblass. Jetzt erschrak der Taxifahrer.
    »Junge? Ist dir jetzt auch schlecht? Ich glaube, ich sollte euch alle besser in ein Krankenhaus bringen.«
    »Ähem. Ja … nein … ich meine …« Udo blickte panisch auf das linke Fenster im ersten Halbstock. Dunkel. Von drinnen war kein Licht auszumachen. Er legte den Zeigefinger beschwörend auf den Mund.
    »Dassh ischt so. Mein Schatz kotzscht nur eben auf die neuen Blumen der Hausmeisterin.«
    »Oha.« Der Taxifahrer lachte.
    Gut, dass er nicht die ganze Geschichte kannte.
    Udo drückte ihm den verbliebenen Fünfziger in die Hand.
    »Bitte fahren Schie nur schnell, damitsch wieder dunkel isscht.«
    Der Taxler nahm den Fünfziger, verabschiedete sich freundlich und fuhr von dannen. Udo ging in die Dunkelheit. In die Richtung, in der er vorher noch im Scheinwerfer Bianca ausmachen hatte können und von wo er jetzt immer noch ein »… wrrrg … wrrg …« hören konnte.
    Nur das Plätschern von eben blieb aus. Gott sei Dank. Es schien vorbei zu sein. Die Augen begannen sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Schemenhaft konnte er im Dunkeln erkennen, dass sich Bianca vermutlich aufgerichtet hatte. Sie stand gut zwei Meter vor ihm. Die Dunkelheit flirrte vor seinen Augen. Im Dunkeln zu sehen war noch nie seine Stärke und vermutlich würde kein Arzt der Welt Tonis Kalaschnikows als Sehbehelf verschreiben.
    »Gehtsch wieder?«
    Bianca schmatzte. »Hmm. Ja. Hoffe schon.« Auf jeden Fall war ihre Aussprache im Moment noch besser als seine. Sie lehnte sich an ihn. So vorsichtig wie es ihm nur möglich war, half er ihr aus dem Beet und in Richtung der Eingangstür. Die automatische Beleuchtung hatte die Bewegungen erfasst und erleuchtete den Bereich um die Eingangstür.
    Udo fuhr mit der linken Hand zur linken Hosentasche und dann zur rechten.
    »Shit! Oh nein!«
    »Was ischt, Schatzi?«
    »Ich Volldepp.«
    »Was?«
    »Ich habe vorhin den Schnibbi nach oben getragen.«
    »Ja und?«
    »Und dann bin ich zu dir runter und hab den Schlüssel oben gelassen.« Udo hielt inne und dachte nach. »Na dann läut halt!«
    »Ja, aber …« Nein, Udo war im Moment gar nicht in der Stimmung mit ihr darüber zu diskutieren, dass es gar nicht gut war Aufmerksamkeit zu erregen. Nein, ganz sicher nicht, denn immer noch war Blumenerde an ihren Schuhen und irgendwo in der Dunkelheit lag Tonis Spezialtoast gemeinsam mit ein paar Kalaschnikows und zierte das neue Beet der Hausmeisterin.
    ›KLICK!‹ Das Licht ging wieder aus.
    Aber was blieb ihm übrig? Es wurde kalt. Und müde war er ohnehin schon die ganze Zeit. Bianca allem Anschein nach auch, denn der betrunkene blonde Engel in seinem Arm rutschte zusehends immer weiter nach unten. Die Tatsache, dass ihre Augen mittlerweile allem Anschein nach geschlossen waren und sie kein Wort mehr sagte, schien Udos Vermutung zu bestätigen.
    Er läutete.
    ›RIIING! RIIING! RIIIIIIIIIING!‹
    Keine Reaktion.
    ›RIIING! RIIING! RIIIIIIIIIING!‹
    Er hielt die Luft an. Sein Blick war ständig auf das Fenster der Hausmeisterin gerichtet. Was würde er tun, wenn da drin Licht anging? Wegrennen ging nicht. Schließlich hatte er Bianca im Arm.
    Er atmete wieder durch. Einmal. Zweimal.
    ›RIIING! RIIING! RIIIIIIIIIING!‹ Nichts.
    ›RIIING! RIIING! RIIIIIIIIIING!‹
    Er blickte nach oben. Kein Licht nirgendwo. Nein, das würde nicht funktionieren. Er sah Schnibbis Blick von vorhin vor seinem inneren Auge – keine Chance.
    Ah – Idee! Anrufen! Er nestelte mit der linken das Handy von der Gesäßtasche seiner Jean nach vorne.
    Da stand er nun, presste mit der Seite Bianca an die Wand und suchte nach Schnibbis Namen. Als dieser erschien, wählte er die Nummer.
    ›Tuuut. ---- Tuuut. ---- Tuuut. ---- Tuuut. ---- Tuuut. ---- Tuuut.‹
    ›Klick! Juhu, da ist der Schnibbi und ich kann grad nicht zum Telefon. Tschööö! Beep! ...‹
    Udo legte auf. Im Moment war ihm nach Verzweifeln zumute und er wollte

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