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Tablettenfee

Tablettenfee

Titel: Tablettenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter K. Kubicza
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gar nichts mehr.
    Vor seinem beschlagenen Visier war nur mehr der Stoff des Schirms zu sehen.
    ›Uuuumpfff!!!!‹
    Ein Schlag in den Magen ließ all seine Atemluft aus den Lungen entweichen. Nun war durch das Plexiglas gar nichts mehr zu sehen. War aber auch egal. Denn es folgten zwei weitere harte Treffer in Udos Nieren und Udo wurde schwarz vor Augen! Sein Bewusstsein sackte einen kurzen Moment in die Tiefe seines Körpers ab. Da, eine Stimme! Bianca! Sie kreischte! Er griff mit der Hand zum Visier und schob es nach oben … Der Einbrecher taumelte durch den Raum. Und hinten auf seinen Schultern saß Bianca. Sie hatte ihre Beine um seine Mitte und ihre Hände um seine Augen und um seinen Hals geschlungen. Der Eindringling taumelte durch den Raum. Er schrie. Bianca hatte ihm ins Ohr gebissen. Er versuchte sie abzuschütteln. Dazu bewegte er so rasch es ihm möglich war Kopf und Oberkörper nach vor.
    Da er immer noch nichts sehen konnte, stieß er dabei gegen den Türstock. Er sackte zusammen. Udo, der immer noch am Boden lag, beobachtete, wie Bianca auf die reglose Gestalt, die da mit dem Gesicht am Boden lag, eintrat.
    ›Zack!‹
    »Du Schurke. Das wird dich lehren in fremde Wohnungen einzubrechen…« ›Tritt!‹ »und mich und mein Schatzi zu attackieren.«
    »Uuuuuuuuudoooooooooo!«
    Hatte die Gestalt am Boden eben seinen Namen gerufen?
    Vermutlich. Denn plötzlich ließ auch Bianca von dem oder der Unbekannten ab. Die Gestalt bewegte sich nicht.
    Aber wieder ertönte ein leises »Uuuuuudoooooooo!«.
    Bianca war zurückgewichen und an die Seite von Udo gekommen, sie hielt sich an ihm fest. »Schatzi, hat der eben deinen Namen gesagt?«
    Wieder sagte die Gestalt etwas. Da das Gesicht aber immer noch gegen den Boden gedreht war, waren die Worte kaum zu verstehen. Allerdings konnte auch der Helm, den Udo immer noch trug, daran schuld sein. Die Gestalt kam ihm bekannt vor. Daher fasste sich Udo ein Herz und ergriff einen Teil des T-Shirts des Unbekannten und drehte die Gestalt auf den Rücken. Scheiße! Schnibbi!
    Jetzt konnte er auch verstehen was die Gestalt sagte:
    »Du verdammter Wichser! Ich bring dich um!«
    Am liebsten hätte er ihn wieder zurück aufs Gesicht gedreht, wäre aber vermutlich in dem Moment falsch verstanden worden. Schnibbi fischte müde mit einer Hand nach Udos Hals. Udo wich zurück und nahm endlich den Helm ab. Bianca stand daneben und wusste immer noch nicht so recht, was da eben geschehen war.
    Sie ging in Richtung von Schnibbi. »Sorry, aber was machst …«
    »GEH WEG!« Eine dicke Beule auf seiner Stirn und ein blutendes Ohr schienen seinen Worten genug Nachdruck zu verleihen, denn Bianca wich augenblicklich zurück.
    Udo schien als Erster die Situation zu durchblicken.
    »Mann, Alter! Sorry, tut mir echt leid … Aber ich hab‘s echt verpeilt. Ich hab mich gar nimmer daran erinnern können, dass du hier geschlafen hast.«
    »Wie? Du hast gewusst, dass er hier war?«
    Bianca sah Udo strafend an.
    »Scheiße, ja. Ich hab ihn doch mit dem Taxifahrer raufgeschleppt, bevor ich dich holen war. Das war die Zeit, in der du die Blumen gedüngt hast.«
    »Die was?« Jetzt verstand eben Schnibbi Bahnhof.
    Bianca hatte sich hingehockt. Das war eben zu viel Aufregung gewesen. Nun setzte sich auch Udo hin und sammelte die Einzelteile des Schirms auf. Alle drei saßen nun am Boden und blickten sich abwechselnd in die Augen und fingen an zu grinsen.
    »Wenigstens weiß ich, dass mein Schatzi mich beschützen würde.«
    »Ja, toll.« Irgendwie konnte und wollte Schnibbi der Situation aber dennoch nicht gleich viel an Sympathie abgewinnen wie Bianca.
    Erst als Bianca all ihr weibliches Mitleid Schnibbi zuteil werden ließ und auch ihre medizinischen Kenntnisse auspackte um Udo bestmöglich zu versorgen, konnte auch er darüber lachen.
    »Hehe, Alter. Ich hab zuerst gedacht da ist eine Motorradgang bei euch eingebrochen! Hehehe. Ich hab nur den Sturzhelm gesehen und dann schon den Schirm auf den Kopf bekommen. So krank … Als ich dann dich erkannt habe – weil es gibt ja Gott sei Dank nicht so viele Motorradgangs, die in Unterhose und Sturzhelm einbrechen – war da auch schon der blonde Derwisch auf meinem Rücken. Da war‘s dann auch schon wieder vorbei mit Sehen.« Er rieb sich seine Beule. Die kam dann auch als Nächstes dran. Das Ohr war eben fertig verarztet.
    Eine Stunde später war der ganze morgendliche Schreck schon wieder vergessen. Bianca hatte leckeres Frühstück gemacht und die

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