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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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regierungsamtlichen Befehl von ganz oben hatte seine Einheit Anfang Februar erhalten. Ramirez glaubt nicht, dass wir noch irgendeine Art von Zivilregierung haben. Er hat Gerüchte gehört, laut denen die unterirdische Zuflucht des Präsidenten von innen infiziert wurde. Dies erklärt vielleicht den letzten Funkspruch der First Lady nach dem Tod des Präsidenten.
    Ich fragte ihn, wie eine so große Einheit wie die seine so lange an der Oberfläche hatte überleben können. Ramirez schmunzelte nur und sagte: »Tja, wir sind halt Marineinfanteristen; da ist das Überleben eingebaut.« Natürlich merkte er, dass meine Frage eine Fangfrage war und ich lediglich herauskriegen wollte, wie groß seine Einheit war. Er war jung, aber nicht blöd. Heute Morgen gegen 10.30 Uhr sind John und ich mit den Männern in zwei Fahrzeugen aufgebrochen. Wir haben ihnen erneut Kissenbezüge übergestülpt und sie zum Land Rover gebracht. John fuhr mit dem Bronco hinter uns. Wir sind im Kreis gefahren und haben unser Bestes getan, um die Sinne unserer Passagiere zu verwirren. Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass wir es mit ehrlichen Kerlen zu tun haben, aber was weiß ich schon über ihren Kommandanten?
    Es dauerte nicht lange, bis wir übereinkamen, sie an einem Ort abzusetzen, von dem aus sie problemlos ihren Weg finden konnten. Dort angekommen nahmen wir ihnen die Kissenbezüge ab und gaben die Magazine ihrer Schusswaffen zurück. John ließ den Motor des Bronco laufen. Wir verabschiedeten uns voneinander, dann begaben sich die Soldaten zum Bronco.
    Einer der jüngsten Marineinfanteristen drehte die Scheibe runter und sagte: »Danke für die Gastfreundschaft, Sir.«
    So wie er das Sir betonte, hatte ich das Gefühl, dass er etwas ahnte. Vielleicht lag es aber auch nur an meiner Paranoia oder an meinem schlechten Gewissen. Die restlichen Soldaten folgten dem Beispiel des jungen Mannes, und ich hätte schwören können, dass Ramirez salutierte, bevor er aufs Gaspedal trat und in der Leere des Untotenödlands verschwand.

Jupiterlampe
    5. Juli
    22.19 Uhr
    Im Hotel 23 war viel los. Einen Tag nach der Abreise der Marineinfanteristen hörten wir Geplapper auf UHF. Morgen des dritten Tages fingen wir einen aus Panzerspähwagen und Humvees bestehenden Konvoi auf. Er in die gleiche Richtung unterwegs wie Ramirez, bevor wir ihn gerettet hatten.
    Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Will man den havarierten Panzerspähwagen bergen? Er ist ja ziemlich wertvoll und in einer Welt wie der unseren unersetzlich. Auch ich habe schon mehrmals daran gedacht, ihn für uns an Land zu ziehen. Aber wir mussten den Gedanken aufgeben. Das Fahrzeug wiegt Tonnen, und es wäre unmöglich, sich mit dem Land Rover bis zu seinem Standort durchzuschlagen, die Kette anzubringen und es in einem niedrigen Gang hierherzuschleppen. Die Marines können es schaffen. So wie der Militärkonvoi aussah, verfügten sie über einige drehmomentstarke Fahrzeuge, mit denen man es bewerkstelligen könnte.
    Im Funkgerät ist viel los, aber was übermittelt wird, ist stimmlos. Die Geräusche klingen wie ein altes Einwahlmodem, das Verbindung aufzunehmen versucht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass mit Verschlüsselung gearbeitet wird. Würde ich auch machen, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte.
    6. Juli
    10.11 Uhr
    Wir sichten fortwährend Teile des Konvois, die durch unsere Gegend fahren. Suchen sie etwas? Ich hoffe, Ramirez und die anderen haben ihren Stützpunkt erreicht. Was eins von zwei Dingen ist, die man aus dem Aktionismus in unserer Gegend schließen kann. Entweder sucht man sie oder uns.
    7. Juli
    20.38 Uhr
    Haben gerade einen militärischen Funkspruch erhalten. Man ruft die Zivilisten in dem unterirdischen Stützpunkt, die die Marines gerettet haben. Immerhin wissen wir jetzt, dass sie wieder daheim sind. Man teilt uns mit, dass der kommandierende Offizier ihrer Einheit um ein Zusammentreffen mit dem Mann im grünen Overall bittet. Wir haben den Funkspruch nicht beantwortet, aber ich wette, dass sie ihn alle paar Kilometer senden, um rauszukriegen, ob wir ihn empfangen. Ich bin bezüglich der Absichten dieser Leute sehr beunruhigt, da ihre Antworten, als ich um Informationen bat, doch sehr kryptisch ausfielen. Ich weiß wirklich nicht, mit wem wir es zu tun haben, aber ich bin mir sicher, dass sie früher oder später auf die Idee kommen werden, dass es sich vielleicht auszahlt, das umzäunte Gelände zu überprüfen, an dem sie so oft vorbeifahren ... Hotel 23.
    11.

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