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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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Versuch, sich Eintritt zu verschaffen. Sie haben auch noch keine Gesten in Richtung unserer Außenkameras gemacht. Die Sonne geht in knapp zwei Stunden unter. Wenn sie sich mit Gewalt Eintritt verschaffen wollen, werden sie es vermutlich mitten in der Nacht versuchen.
    Eins steht fest: Eine Banditenmeute mit einem Glückstreffer zu erledigen ist etwas anderes, als einige Dutzend gut bewaffnete US- Marineinfanteristen am Hals zu haben.
    17. Juli 22.36 Uhr Die Anfangsverhandlungen fielen höflich aus. Dann wurde der Ton bedrohlich und später gewalttätig. Man begann mit Funksprüchen, die »an die Leute im Bunker« gerichtet waren. Schließlich fuhr man schwere Waffen auf. Sie wurden zwar auf uns gerichtet, aber nicht abgefeuert. Man wollte, dass wir widerstandslos aufgaben. Als ich sah, dass eine Kiste Sprengstoff nach der anderen ins Raketensilo hinabgelassen wurde, hatte ich keine andere Wahl, als die Funkstille aufzuheben.
    Ich schaltete das Mikrofon ein und sagte (soweit ich es noch zusammenkriege): »An die Männer, die gerade versuchen, diesen Stützpunkt mit Gewalt einzunehmen: Stellen Sie bitte sämtliche feindseligen Handlungen ein, sonst sehen wir uns gezwungen, zurückzuschlagen.«
    Ich war mir ziemlich sicher, dass die Antwort aus Gelächter bestehen würde, doch die Reaktion der anderen Seite fiel professionell aus.
    »Niemand ist an Feindseligkeiten interessiert. Wir wollen nur die Immobilie. Sie befinden sich auf Eigentum der US- Regierung. Wir erheben laut den entsprechenden Bundesgesetzen und Rechtsverordnungen Anspruch auf diesen Besitz. Wir ersuchen Sie, uns Zutritt zu gewähren, dann wird niemandem etwas geschehen.«
    Das war der Augenblick, in dem ich sie auslachte. Wir hatten ein Patt. Ich musste mit dem Kommandanten der Einheit reden. Ich bat darum, doch man begegnete mir mit ausweichendem Geschwafel und Lippenbekenntnissen.
    »Der Kommandant ist nicht anwesend. Er hält sich im Hauptquartier auf.«
    Ich bat den Sprecher, sich zu identifizieren. Er weigerte sich.
    »Im Namen welcher existierenden Autorität verlangen Sie die Übergabe dieses Stützpunktes?«, fragte ich.
    »Im Namen des Chefs der Einsatzleitung der Marine«, lautete die Antwort.
    »Meinen Sie nicht den Kommandanten des Marinekorps?«
    Zuerst antwortete Schweigen, dann meldete sich das dünne Stimmchen zurück. »Der Kommandant wird vermisst. Wir können nur vermuten, dass er sich mit seinem Kameraden, dem Leiter der Vereinten Stabschefs, an einem Sicheren Ort aufhält ... zusammen mit den meisten ... toten ... Führern der Nation.«
    »Dann unterstehen Sie also gegenwärtig der Einsatzleitung der Marine?«
    »Wir sind das Marinekorps.« Nun wurde Gelächter hörbar.
    Ich sah keinen Grund, zu verbergen, dass wir Ramirez und seine Leute gerettet hatten.
    Da die Marines vermutlich ohnehin wussten, mit wem sie es zu tun hatten, fragte ich: »Wo sind Ramirez und die Männer, die wir aus dem havarierten Panzerspähwagen gerettet haben?«
    »Es geht ihnen gut. Einer von ihnen ist bei uns. Ramirez ist wieder im Basislager, wo er die Außenverteidigung wahrnimmt, aber er wollte persönlich etwas weitergeben.«
    Mit so viel Ernst, wie ich am Funkgerät aufbringen konnte, schrie ich ins Mikro: »Ich möchte jetzt mit einem Offizier reden, Soldat!«
    »Das geht nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Wir haben keine ... Ähm, ich meine, es ist keiner hier.«
    Der Mann hatte sich verplappert. Nun fragte ich mich ernsthaft, wer diesen Trupp befehligte. Das Geplänkel wogte hin und her, bis ich den Soldaten am Funkgerät schließlich überzeugte, mich mit dem höchstrangigen Nicht-Offizier zu verbinden, der dort war.
    Artillerie-Sergeant Handley meldete sich bei mir.
    »Hört zu, ihr da unten«, bellte er, »wir brauchen den Stützpunkt als Vorposten-Kommandozentrum, weil noch immer ’n bisschen Hoffnung besteht. Momentan bastelt man an einem Plan ... Die Überreste des US- Militärs sollen versuchen, den Kreaturen die Vereinigten Staaten wieder abzunehmen.«
    Ich fragte ihn, wie oft er mit dem Chef der Einsatzleitung der Marine kommuniziert hätte.
    »Wir haben regelmäßige, wenn auch seltene HF- Gespräche mit seinem Flugzeugträger. Aufgrund von Wartungsproblemen werden nur wenige Einsätze vom Schiff aus geflogen. Es gibt aber auch Luftaufklärung auf dem Festland, um genaue Informationen über den Zustand der Bodentruppen zu gewinnen. Verdammt, er hat uns sogar, als es richtig beschissen wurde, ein- oder zweimal mit dem Abwurf von Eisen

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