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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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Juli
    21.21 Uhr
    Das Militär ist noch immer in unserer Gegend. Aus den bisher über ungeschützte Funkverbindungen gesammelten Informationen können wir wohl davon ausgehen, dass sie hier einen Außenposten installiert haben, um uns zu finden. Sie haben ihre Botschaft an uns aufgezeichnet und senden sie auf den meisten Frequenzen, sogar auf der Notfrequenz. Wir haben uns vor ein paar Tagen zusammengesetzt und beschlossen, dass es für uns das Beste ist, dem Militär aus dem Weg zu gehen und uns nicht zu zeigen. Man könnte uns leicht aufspüren. Ich bin mir sicher, dass sie mit der gleichen Taktik wie die Banditen hier bei uns eindringen können. Wenn sie keine Schneidbrenner besitzen, würden sie sich einfach einen Weg hinein sprengen.
    Die Zahl der Untoten an der vorderen Sicherheitstür nimmt allmählich wieder zu. Vor einer Woche waren es nur zehn bis fünfzehn. Jetzt hängen mehrere Dutzend vor dem Komplex an der schweren Stahltür herum. Nachts schalten wir den Infrarot-Modus der Nachtsichtgeräte aus, um die Möglichkeit zu verringern, dass das Militär den infraroten Kamerastrahl mit eigenen Nachtsichtgeräten entdeckt. Dies hat uns gezwungen, sämtliche Aktivitäten von Lebewesen im Wärmemodus zu überwachen. Ohne diese Möglichkeit hätten wir die kleine Militäreinheit nicht gesehen, die gestern Nacht etwa vierhundert Meter vor unserem Stützpunkt vorbeiging. Sie kommen uns zwar näher, aber aus irgendeinem Grund sind sie noch nicht über den Maschendrahtzaun und das offene Raketensilo gestolpert, die Hotel 23 kennzeichnen. Irgendwas in meinem Hinterkopf sagt mir, dass sie längst wissen, was das hier für ein Ort ist und sie die Umgebung nur ausspionieren, um unsere Achillesferse aufzuspüren.
    Normalerweise überwacht John nachts nur wenige UHF- Frequenzen. Er grast sie in willkürlicher Folge ab, so dass er vielleicht Funksprüche aufschnappt, die ihm sonst entgehen würden. Gestern Nacht kam es zu einem solchen Fall. Die Meldung war ziemlich wirr, aber John schwört, dass der Begriff Luftwaffenbasis Andrews gefallen ist. Andrews ist ziemlich nahe am District of Columbia, also Washington, und wir hatten angenommen, der Distrikt sei zusammen mit New York bombardiert worden.
    Ich weiß nicht, wie lange wir hier noch bleiben können, bis das Militär uns findet. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass es wieder abrückt, aber das kommt mir eher unwahrscheinlich vor. Eine weitere Sache, die mir zu schaffen macht, ist das Verschweigen des Namens und Dienstgrades des kommandierenden Offiziers bei allen aufgezeichneten Botschaften. Vielleicht möchte er, genau wie ich, lieber anonym bleiben.

Belagerungszustand
    14. Juli
    19.40 Uhr
    Das, was von der Marineinfanterie in diesem Gebiet noch übrig ist, hat uns entdeckt. Nicht fern von uns wurden fünfzehn Militärfahrzeuge abgestellt. Vor Hotel 23 wird wieder auf Untote geschossen. Bisher hat noch niemand den Versuch unternommen, unsere Kameras unbrauchbar zu machen, weswegen wir sie sorgfältig im Auge behalten. Sechs der fünfzehn Fahrzeuge sind Panzerspähwagen. Dazu gehören auch einige militärische Hummer-Jeeps und sogar ein ATV mit Allradantrieb. Den ATV oder das olivfarbene Dirt Bike habe ich als Militärfahrzeuge nicht mitgezahlt. Da sie offenbar alle die typische Marinetarnfarbe haben, muss es zumindest in dieser Einheit noch so etwas wie Ordnung geben.
    Das Funkgerät sendet immer die gleiche Botschaft. Ich kann nicht genau zählen, wie viele Männer da draußen sind, da immer wieder Untote zwischen ihnen auftauchen, die das Bild verfälschen.
    Die Geschöpfe, mit denen die Marines sich da draußen abgeben, haben nichts mit denen gemein, denen ich während unserer letzten Rettungsmission aus dem Weg gehen musste. Ich glaube, wenn ich einem großen verstrahlten Untotenheer gegenüberstünde, würde ich wahrscheinlich ihrer leicht erhöhten Mobilität oder extremen Strahlung zum Opfer fallen. Die paar Figuren, die momentan da draußen sind, dürften für die Soldaten aber kein großes Problem darstellen.
    Wenn wir jetzt durch den Zweitausgang stiften gehen und Hotel 23 für immer verlassen, werden wir nie erfahren, ob das Militär dort draußen unser Verbündeter ist. Aber wir können auch bleiben und kämpfen oder vielleicht versuchen, uns mit den Leuten zu verständig gen. Wir halten die Funkstille noch immer aufrecht und haben, solange es nicht absolut notwendig ist, nicht vor, sie zu brechen.
    Momentan machen die Belagerer noch keinen

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