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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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einen normalen Strahlungswert an. Das statische Klicken in meinem Ohr war regellos. Als ich mich dem Trümmerhaufen näherte, wurde das Klicken schneller. Da wir uns innerhalb der heißen Zone befanden, wusste ich, dass die Fahrzeuge einiges an Strahlung abbekommen hatten. Solange man nicht über längere Zeit hinweg in ihnen saß, war das Strahlungsniveau aber tolerierbar.
    Ich schob das Gerät über die kaputte Motorhaube eines Fahrzeugs, um zu prüfen, inwiefern der Untote strahlte. Das, was ich hörte, erinnerte mich an das Schnurren eines alten Einwahlmodems. Die wandelnde Leiche war so heiß, dass es gefährlich war, sich ihr zu nähern. Ein Blick auf die Messskala: 400 Röntgen. Ich war nicht darauf aus, mich von dem Ding umarmen zu lassen. Beim Zurückziehen meiner Hand muss der Untote wohl Witterung aufgenommen haben, denn er warf sich mit aller Kraft gegen den Wagen, so dass dieser auf den Stoßdämpfern wackelte. Im Gegensatz zu jeder anderen mir bis dahin begegneten Leiche zuckte er unberechenbar hin und her. Ich ging seitlich an dem Wagen entlang und konnte einen Blick auf die Füße meines Gegenübers werfen. Seine Stiefel waren so gut wie abgelatscht. Vermutlich war er seit Monaten in ihnen auf Achse. Die Sohlen waren verschwunden und seine entstellten Füße unter den Lederfetzen und um die Knöchel baumelnden Schnürriemen sichtbar.
    Das Ding war sichtlich aufgeregt - möglicherweise aufgrund meiner Anwesenheit. Es bewegte sich wie ein Spielzeugroboter vor und zurück. Hin und wieder bumste es gegen die Trümmer, dann drehte es sich um und versuchte es an einer anderen Stelle. Wenn es weiterhin so verfuhr, würde es den Wrackhaufen zweifellos irgendwann umrunden. Da es in radioaktiver Strahlung ersoff, konnte ich mir keinen Kontakt mit ihm leisten. Ich hob die Kette auf, ohne die Roboterleiche aus den Augen zu lassen. Ich befestigte sie an der Achse des Fahrzeugs, das wir beiseiteziehen wollten. Dann schlich ich lautlos zum Land Rover zurück und stieg ein. Ich sagte John und William, wie heiß es draußen war. Ich wollte den Wagen zur Seite ziehen, die Kette wieder lösen und abhauen, ohne mich mit dem Untoten anzulegen. Ich legte den Gang ein und fuhr langsam vor. Ich spürte, dass die Kette sich spannte, bis sie stramm war. Ich gab etwas mehr Gas und merkte, dass der Wagen nachgab. Ich fuhr etwa fünfzig Meter weit, dann stieg ich aus, um meinen Plan auszuführen.
    Im Freien richtete ich den Blick dorthin, wo der Wagen zuvor gewesen war. Der Untote folgte uns. Er machte einen Versuch zu laufen, doch anscheinend mangelte es ihm an Koordination. Er fiel, stand wieder auf und ging weiter. Er hatte zwar keine Ahnung, wohin er ging, aber wie der Teufel es wollte, latschte er genau auf unseren Land Rover zu. Ich löste zügig die Kette, öffnete die Hecktür und warf sie hinein. Ich hörte William fluchen, als das über vierzig Pfund schwere Ding seine Beine traf. Als ich wieder im Wagen saß und die Türen verschloss, hörte ich den Untoten von der Heckscheibe abprallen. Ich gab Gas, wendete den Land Rover und bretterte durch die Lücke, die wir im Trümmerhaufen erzeugt hatten. Im Rückspiegel sah ich, dass der Untote, vom Motorenlärm angelockt, den schwerfälligen Versuch unternahm, die Verfolgung aufzunehmen.
    Ich mache mir nichts vor. Ich überlegte einen kurzen Augenblick, ob es nicht besser sei, das Unternehmen abzubrechen und nach Hause zu fahren. Was konnten wir drei schon gegen ein Heer verstrahlter Toter ausrichten?
    Wir waren unserem Ziel nun näher. William versuchte Funkkontakt herzustellen. Er schaltete das Mikro ein und rief nach den Soldaten. Wir hörten nichts, aber das Gerät war auch weniger leistungsfähig als das im Hotel 23. Die Männer konnten noch am Leben sein. Ich stellte mir vor, wie mir in ihrer Lage wohl zumute wäre. Danach vergaß ich den Gedanken, das Unternehmen abzubrechen.
    Wenige Minuten nach Williams erstem Versuch kam Antwort. Auch diesmal identifizierte sich der Lance Corporal mit Namen und Einheit. Ich fuhr an den Straßenrand und ließ mir von William das Mikro geben. Ich fragte Ramirez, ob er seine Position aktualisieren wolle und ob sein Fahrzeug mit irgendwelchen Handfeuerwaffen ausgerüstet sei. Er erwiderte, ihre Position hätte sich nicht geändert, und sie wären alle gut bewaffnet und hätten auch genügend Munition und Handfeuerwaffen. Allerdings wäre es unmöglich, aus dem Fahrzeug heraus gezielt zu schießen, ohne die Deckenluke zu öffnen. Er

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