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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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Platz nehmen, aber ich bin mir sicher, dass sie nichts dagegen hatten. Wir rasten zur I-10 zurück, dann in Richtung Hotel. Die Marineinfanteristen bedankten sich aufrichtig bei uns allen für die Rettung ihrer Leben.
    Auf der Rückfahrt bat ich John, die Männer mit dem Geigerzähler zu überprüfen, um zu sehen, ob sie in Ordnung waren. Wie sich ergab, hatten sie von der schieren Masse der Untoten ein wenig Umgebungsstrahlung absorbiert, aber es war nicht schlimm.
    Kurz vor der Stelle, an der wir den Unfallwagen von der Fahrbahn gezogen hatten, hielt ich an. Ich drehte mich um und fragte nach dem Gruppenführer. Ramirez sagte, er leite den Trupp.
    Ich sagte, für jemanden, der einen Spähtrupp an den Arsch der Welt zu führen hätte, wäre sein Rang ja nicht besonders hoch. Seine verschämte Antwort: »Da müssen Sie erst mal unseren kommandierenden Offizier sehen.«
    Einer seiner Leute gab ihm mit dem Ellbogen zu verstehen, die Klappe zu halten. Dies war der Augenblick, in dem ich glaubte, dass es an der Zeit war, die Regeln zu verkünden. »Lance Corporal Ramirez«, sagte ich, »ich kann Sie an einen Ort bringen, an dem es Wasser, Nahrung und einen Schlafplatz gibt, aber dort müssen Sie tun, was ich sage. Sie werden keine Gefangenen sein und können jederzeit wieder gehen.«
    Im Rückspiegel sah ich Ramirez nicken. Er war bereit, mir zuzuhören.
    »Sie müssen Ihre Waffen abgeben und sich einverstanden erklären, dass wir Ihren Kopf verhüllen, bis wir in unserem Zuhause sind und weitere Beschlüsse fassen können.«
    Ramirez wies seine Kameraden nach kurzem Zögern an, meinem Wunsch zu entsprechen.
    John konfiszierte ihre Waffen und lagerte sie vorn bei uns ein. William durchsuchte die- Männer nach Handfeuerwaffen. Ich wies William an, ihnen die Messer zu lassen. Mit sechs Marineinfanteristen an Bord, die alle einen Kissenbezug über dem Kopf trugen, raste ich los. Hinter dem Ort der Massenkarambolage sah ich keine Spur mehr von der radioaktiven Bauarbeiterleiche.
    Die Rückfahrt zum Hotel 23 dauerte nicht lange.
    Als wir aufs Gelände fuhren, leuchteten die Infrarotlämpchen der Außenkameras hell in unsere Richtung. Die Frauen erwarteten uns. Wir stellten den Wagen ab und führten die Soldaten durch den Zaun und die Treppe hinab ins Großraumquartier. Dort verkündete ich, sie sollten die Kissenbezüge nun abnehmen. Wir entnahmen ihren Waffen die Magazine und gaben sie ihnen gesichert zurück. Ich verdeutlichte ihnen, dass sie die Munition zurückbekämen, wenn sie uns verlassen wollten. Es war spät. Ich zeigte ihnen, wo die Feldbetten und Decken lagerten. Ich informierte sie, dass sie sich in einem sicheren unterirdischen Bunker befanden; dass sie beruhigt schlafen konnten und wir am nächsten Tag über alles weitere sprechen konnten.
    Heute Morgen kam der Lance Corporal in aller Frühe an meine Tür, um mit mir zu reden. Er wollte mir zwar nicht verraten, wo seine Einheit stationiert war, aber er sagte, dass nicht mehr viel von ihr übrig sei. Ich erwiderte, er könne gern unsere Funkgeräte benutzen, um mit seinem kommandierenden Offizier Verbindung aufzunehmen. Natürlich konnte ich nicht zulassen, dass er erfuhr, wo wir waren. Ich machte den Vorschlag, er solle noch einen Tag bleiben, sich alles gut überlegen und erst mal etwas essen und trinken, bevor er den Beschluss fasste, ob er mit seinen Leuten wieder gehen wollte. Die Namen der anderen Marines wurden mir nur insofern bekannt, als dass sie auf ihren Brusttaschen standen.
    Im Moment spielen sie im Schlafsaal Karten. Ich habe jemanden sagen hören, wie schön es hier im Vergleich mit ihrer eigenen Basis ist. Ist von unserem Militär überhaupt noch etwas übrig? Irgendwie würde ich den Männern gern sagen, wer ich bin.
    1. Juli
    22.24 Uhr
    Corporal Ramirez und die fünf anderen Männer sind heute Morgen abgereist. Ich habe gestern Abend mehrere Stunden lang mit ihnen geredet. Sie sind alle noch sehr jung und heißen Ramirez, Williams, Bourbonnais, Collins, Akers und Mull. Nach Vornamen habe ich nicht gefragt; es hätte uns ja auch nichts gebracht. Als ich mich nach ihrem kommandierenden Offizier und der Lage ihrer Basis erkundigte, haben sie jeden Kommentar abgelehnt. Ramirez führte dazu an, wir wären ja auch nicht bereit, die Lage unseres Stützpunkts preiszugeben. Dagegen konnte ich nichts einwenden. Er hatte Recht.
    Ich fragte Ramirez, wie es um die Regierung der USA stünde und ob von ihr noch etwas übrig sei. Seine Antwort: Den letzten

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