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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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benommen und verwirrt zurück. Schließlich rappelte er sich auf, lief im Kreis herum und schoss in alle Richtungen.
    Nachdem ich fünf Kugeln an ihn verschwendet hatte, holte ich ihn endlich von den Beinen. Ich habe jetzt eine halbe Stunde lang darauf gewartet, dass sich dort drüben irgendwas rührt. Wahrscheinlich ist es das Beste, alles noch Lebende verbluten zu lassen. Ich werde gleich mal nachsehen, ob es Überlebende gibt, und dann dafür sorgen, dass alles Tote auch tot bleibt. Muss mich beeilen, denn der letzte Krach war ziemlich laut und kaum zu überhören - egal ob für lebende oder tote Ohren.
    13.50 Uhr
    Als ich mich dem einzigen nicht vernichteten oder schwer beschädigten Gebäude näherte, bemerkte ich brennende Gestalten, die noch auf den Beinen waren. Ich legte mit der M4 an, wartete, bis ich auf fünfzig Meter an sie ran war und legte sie um. Es waren insgesamt sieben, die ins Gras bissen. Dann war ich an dem Gebäude und öffnete die Tür. Das Haus war nur leicht beschädigt und stand ein bisschen schief. Als ich die Tür aufstieß, fegte mir ein Fliegenschwarm entgegen und schoss an meinem Kopf vorbei. Das war der Augenblick, in dem das Satellitentelefon sich meldete und fünfzehn Untote durch die Tür ins Freie strömten. Ich rannte den Weg zurück, den ich gekommen war, mit den Biestern im Schlepptau. In der rechten Hand hielt ich das M4, in der linken das Telefon ...
    Ich schoss, so gut ich konnte. Ich versuchte die Dinger abzuwehren und gleichzeitig zu lesen, was der kleine Schirm mir sagen wollte. Ich nehme an, es entsprach der Version des Endes der Welt, in der man mit einem Handy in der einen und einer Tasse Kaffee in der anderen über eine Autobahn rast und sich dabei rasiert.
    Ich sah nur: »LB: Unidentifizierter nähert sich Ihrer Pos. Bewaffnet. Reaper- LGB- Kampfbewertung: Wärme zeigt in Ihrem Gebiet nur zwei lebende Zweibeiner an. Projekt Hurrikan ausgef. .. «
    Der Rest war unverständlich.
    Ich tanzte eine geraume Weile mit den Ghoulen umher, wechselte zwischendurch Magazine und rannte wie ein Blöder im Kreis, um sie mir vom Hals zu halten. Dann passierte es. Ich malte einen roten Punkt auf die Stirn eines Dings, und sein Schädel explodierte, bevor ich abgedrückt hatte. Dann erst knallte ein Schuss. Als ich das Ding vor mir hinfallen sah, fiel mir jenes, das hinter mir stand, gar nicht auf. Es war mir fast so nahe, dass es seine Zähne in meinen Hals hätte schlagen können. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, dass auch der Kopf dieses Angreifers explodierte. Halb verfaulte Knochen trafen mich an der Schulter, und auch diesmal hörte ich den Schuss mit leichter Verzögerung. Es war nur noch einer übrig, der mir hätte schaden können, also wartete ich, behielt Distanz und versuchte, irgendwo Deckung zu finden.
    Ich versteckte mich hinter einem schimmeligen Heuballen und schaute dem nächsten Schädel beim Explodieren zu. Der Knall kam weniger als eine Sekunde, nachdem der Kopf zertrümmert worden war. Er war zwar nicht ganz kaputt, aber eines beträchtlichen Teils seines Volumens verlustig gegangen. Ich griff nach meinem Fernglas und suchte die Umgebung ab. Ich sah nichts; nicht die geringste Spur des Schützen. Ich krabbelte fort, bis ich es nicht mehr aushielt, dann rannte ich wie der Blitz zu meinem auf dem Kamm lagernden Zeug.
    Zu meiner Überraschung wurde mir auf dem Weg hinauf nicht in den Hinterkopf geschossen. Der Geruch von Rauch und verbranntem Fleisch hing in der Luft, so dass mir noch übler wurde, als mir in meinem miesen Gesundheitszustand ohnehin schonwar. Ich setzte mich auf den Kamm und suchte den gesamten Talboden sowie das umliegende Gelände ab. Nach etwa einer Dreiviertelstunde erspähte ich etwas Glitzerndes. Ich konnte nur vage die Umrisse eines Torsos ausmachen, der sich auf der anderen Talseite befand, etwa fünf- bis sechshundert Meter entfernt. Die Gestalt hielt einen kleinen Spiegel oder eine Glasscherbe in der Hand. Dann setzte sie sich in Bewegung. Ich sah, dass der Mann gutes Tarnzeug an den Beinen und das entsprechende Oberteil in der Hand gegenüber seiner Kanone trug. Hin und wieder gab er mir Zeichen, suchte meine Umgebung mit einem Fernglas ab und signalisierte mir, um zu zeigen, dass er nun wusste, wo ich war.
    Nachdem es einige Minuten auf diese Weise hin und her gegangen war, zog ich den Schluss, dass er, hätte er mich töten wollen, dies längst hätte tun können. Ich ließ mein Zeug im Versteck und ging, mit dem M4 und der

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