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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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schwach ist. In meinem gegenwärtigen Zustand brauche ich Vitamin C. Mein Appetit liegt bei Null, aber ich habe Wasser in meinen Kreislauf gezwungen (seit gestern Abend fünfeinhalb Liter).
    Ich hatte das Gefühl, alle fünfzehn Minuten mit der Knarre in der einen und dem Dödel in der anderen strullend vor der Tavernentür zu stehen. Ich halte es für klug, die River City Taverne für mehr als eine Nacht zu meinem Quartier zu machen, damit ich wieder zu Kräften komme.
    15.00 Uhr
    Ich war draußen, müde und klapperig, um auf den Anruf zu warten, der nie kam. Als ich mich auf eine alte im Straßengraben liegende Schrottkarre gegenüber der Taverne stützte, erspähte ich einen Untoten. Er sah mich ebenfalls und schlurfte sofort auf mich zu. Ich hatte keine Zeit, die gedämpfte Pistole zu ziehen. Ich zielte mit dem Gewehr auf das Ding, richtete den roten Punkt auf seine Stirn und drückte ab. Damit hatte es sich. Es war allerdings sehr laut und wird zweifellos ein paar andere hierherlocken. Nachdem die Möglichkeit der Satellitenübertragung gekommen und gegangen war, kehrte ich leise in die Taverne zurück, um über meine Lage nachzudenken. Je mehr Zeit verging, umso schwerer fiel mir das Denken. Ich hatte das Gefühl, dass mein Fieber ständig stieg. Auf dem Rückweg zur Taverne fiel mir im Hintergrund ein Propangastank in der Form einer riesigen Aspirintablette auf. Es bestand die Möglichkeit, dass in diesem Laden auch gekocht worden war. In meinem Rucksack hatte ich nur noch die Trockennahrung und Einmann-Rationen.
    22.00 Uhr
    Das Propangassystem in der Taverne funktioniert. Mit Regenwasser und einer alten Bratpfanne habe ich etwas von dem getrockneten Zeug angebraten und mir reingezwungen. Obwohl mein Körper mir sagte, ich sei nicht hungrig, schmeckte es gut. Da es draußen dunkel war, beschloss ich, mit dem M+ Zielfernrohr und dem NSG ein wenig zu üben. Ich wählte den roten Punkt auf der ersten Einstellung, und mit dem NSG schien es ganz gut zu klappen. Bei einer zeitlich begrenzten Schlacht würde es gut ausgehen, aber schon nach einem oder zwei Schuss, je nachdem, wie weit der Feind entfernt war, musste das Mündungsfeuer mich verraten. Immerhin kann ich es aber, falls nötig, nachts einsetzen. Als ich mit dem NSG durchs Zielfernrohr schaute, sah ich draußen vor dem Fenster Bewegung. Da es in der Taverne pechschwarz war, wusste ich, dass die Dinger mich nicht sahen. Ich zielte weiterhin hinaus und konzentrierte mich auf den Punkt, um dafür zu sorgen, jede Bedrohung ausschalten zu können. Dann sah ich sie. Es waren zehn bis fünfzehn. Sie gingen auf der Straße herum. Ich hielt die Luft an, beobachtete sie und redete mir mindestens dreißigmal aus, die Fähigkeiten meiner Waffe an ihnen auszuprobieren. Wenn sie merkten, dass ich hier war, überlebte ich es vielleicht nicht. Die Erkältung hatte mich stark geschwächt. Ein nächtlicher Kampf in diesen engen Räumen gereichte ihnen vielleicht zum Vorteil. Diese Nacht hält zu viele Möglichkeiten zum Sterben bereit. Ich mache mich also klein, verhalte mich still - und muss leider wach bleiben.
    19. Oktober
    6.45 Uhr
    Der Morgen sieht aus als könne er sich zu einem klaren Tag entwickeln. Gegen 2.00 Uhr haben sie die nähere Umgebung verlassen. Ich habe mich erst um 3.00 Uhr zum Einschlafen gezwungen. Ich funktioniere auch nach drei Stunden Schlaf und habe sogar luftdicht verpackten Kaffee gefunden. Kaffee ist in meinem Zustand nicht unbedingt das Beste, aber heute früh brauche ich Koffein. Noch eine Nacht bleibe ich nicht hier. Wenn ich heute nicht weiterziehe, ziehe ich vielleicht nie wieder irgendwohin. Wo einer ist, sind auch zwei, und wo fünfzehn sind, sind auch hundert. Ich will versuchen, heute fünfzehn Kilometer zu schaffen.
    12.00 Uhr
    Ich ruhe mich am Gefechtskamm einer Erhöhung aus. Felsen decken mir den Rücken. Ich habe eine ziemlich grässliche Entdeckung gemacht. Ein Stück unterhalb liegt eine alte Getreidemühle. Wäre nicht aus einer Art Behausung gleich nebenan Rauch aufgestiegen, wäre ich beinahe daran vorbeigegangen. Dann ist da noch ein Nebengebäude, das so aussieht, als beherberge es Vieh oder vielleicht Gefangene. Ich habe mir hier ein Nest gebaut, mit meinem Schlafsack als Versteck. Meine Ausrüstung liegt sicher in dem wasserdichten Rucksack und ist mit Zweigen bedeckt. Ich beobachte sorgfältig die Umgebung und frage mich, was ich tun soll.
    Menschen laufen herum. Umherschweifende Wachen? Ich muss ihre Bewegungen beobachten

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