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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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worden war, hatte er einen Antrag auf amerikanische Staatsbürgerschaft gestellt. Er hatte sich freiwillig für den Dienst in der Außenstation Vier gemeldet, um das Einbürgerungsverfahren zu beschleunigen. Es beschleunigte die Einbürgerung, wenn man an den arktischen Forschungsprogrammen der Vereinigten Staaten teilnahm. Alle nannten den Mann Kung Fu oder Kung, da er zudem noch eine große Ähnlichkeit mit dem Filmschauspieler Bruce Lee aufwies.
    Obwohl Crusow, Mark und Kung die letzten Monate mit Larry und Bret an einem Ort verbracht hatten, der kaum größer war als eine moderne Raumstation, wussten sie nicht viel von ihnen – außer dass sie Militärs und schon für das Unternehmen tätig gewesen waren, bevor die Kacke zu dampfen angefangen hatte.
    Viele amerikanische Arbeiter hatten schon vor der Zeit der Auferstehung der Toten vermutet, dass es auf der Welt Hunderte geheimer Stützpunkte gab, die so taten, als gingen sie irgendwelchen Aufgaben nach, um ihre wahren Ziele zu verschleiern. Außenstation Vier hatte vor dem Untergang der Menschheit offiziell Probebohrungen getätigt. Aber das galt auch für jede andere Außenstation auf dem Eis – Stützpunkte im Besitz vieler Dutzend anderer Länder.
    Larry und Bret hatten zwar nie ein Wort über ihren militärischen Status verloren, doch ihre Frisur und ihr Auftreten hatten sie schon bei der Ankunft verraten. Wie alle Neulinge vor ihnen waren auch sie außerhalb des Überwinterungsmodus in einer umgebauten Maschine des Typs C-17 angekommen. Man sah ständig neue Gesichter, doch die Männer hatten immer den gleichen Haarschnitt und das gleiche Auftreten.
    Nun war Larry sehr krank, und sein Zustand hatte sich in den letzten Wochen verschlechtert. Mark nahm an, dass Larry sich eine üble Lungenentzündung zugezogen hatte. Man hatte ihm bereits die Hälfte der in der Station vorhandenen Antibiotika gegeben, doch von einer sichtbaren Wirkung konnte keine Rede sein. Larry konnte sich die meiste Zeit über kaum auf den Beinen halten. Bret konnte man oft dabei beobachten, dass er Larry zu den verschiedensten Abteilungen der Außenstation hin und her half. Allerdings war Larry umsichtig genug, eine Atemmaske zu tragen.
    Sie konnten es nicht riskieren, dass er jemanden ansteckte. Besonders Crusow nicht. Wenn Crusow ums Leben kam oder arbeitsunfähig wurde, würden wahrscheinlich alle innerhalb von achtzehn Stunden erfrieren. Er war derjenige, der die Motoren nach Plan laufen ließ und dem es auch irgendwie gelang, rudimentären Biotreibstoff anzusetzen, indem er die noch vorhandenen schrumpfenden Chemikalien und überzähligen Nahrungsfette verwendete. Definitiv gehörte er nicht zur Gruppe der Entbehrlichen.
    »Okay, danke, dass ihr gekommen seid«, begrüßte Crusow das Grüppchen. »Ich mache es kurz: Wir haben Verbindung mit der Außenwelt.«
    »Mit wem?«, fragte Bret aufgeregt.
    »Mit der USS George Washington .«
    »Wir sind gerettet, verdammt!«, rief Larry und hustete sofort hinter seiner Maske.
    Crusow runzelte die Stirn. »Wohl kaum«, sagte er. »Das Schiff befindet sich im Golf von Mexiko und würde es, selbst wenn es wollte, nie bis hierher schaffen. Wir sind auf der pazifischen Seite des Polarkreises. Selbst wenn Frühling wäre und sie einen Eisbrecher hätten, würden sie zu lange dafür brauchen. Bis die hier sind, haben wir längst keinen Proviant mehr – und sind steif gefroren. Wir müssen über sämtliche Möglichkeiten nachdenken, die uns noch bleiben.«
    Larry hustete und röchelte hinter seiner Atemmaske. Nachdem er ausgiebig geflucht und sich eine neue Maske umgebunden hatte, fragte er: »Was sollen das für Möglichkeiten sein? Wir könnten ebenso auf dem Mars hocken. Wenn uns niemand hier rausholt, sind wir in ein bis zwei Monaten Eisblöcke.«
    »Yeah, das kann schon sein«, erwiderte Crusow. »Aber das bedeutet nicht, dass ich aufgebe.« Er war etwas lauter als beabsichtigt, riss sich zusammen und fuhr fort: »Es stimmt, dass wir wenig Brennstoff haben, aber ich habe einen Plan, der funktionieren könnte.«
    »Wir sind ganz Ohr«, sagte Bret.
    »Ich habe die Schneekatze so modifiziert, dass sie mit Biodiesel läuft. Das bedeutet, dass wir mehr von dem noch vorhandenen normalen Brennstoff dazu verwenden können, den Laden zumindest so zu wärmen, dass wir nicht krepieren. So um die zehn Grad Celsius. Wir müssen nun in unserem gefütterten Zeug schlafen, um Brennstoff zu sparen und die Nebengebäude dieses Stützpunktes abzureißen. Wir

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