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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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setzen?«, fragte Larsen.
    »Gewiss, Sir«, erwiderte Kil, was ihm mit vollem Mund nicht gerade leichtfiel. »Wie geht’s denn, Skipper? Gibt’s Probleme?«
    »Solange wir nicht im Bereitschaftsraum sitzen, sollten Sie mich lieber nicht Skipper nennen«, sagte Larsen mit einem Lächeln. »Aber um Ihre Frage zu beantworten: Das Schiff ist noch immer voll einsatzfähig, und in spätestens einer Woche können wir von der Turmluke aus Diamond Head begutachten. Das einzig Negative, das ich vermelden muss, ist, dass unsere Verbindung mit dem Flugzeugträger nur sehr sporadisch zustande kommt. Wir können zwecks eines Lageberichtes nur dann Verbindung aufnehmen, wenn die unsteten Kurzwellen unserer Funkgeräte beschließen, in die richtige Richtung abzuprallen.«
    Kil dachte kurz nach, dann fragte er: »Was ist das Hauptziel in Hawaii? In der Mannschaft geht das Gerücht um, dass wir Proviant aufnehmen, aber mir kommt ein solcher Versuch ziemlich riskant vor.«
    »Erzählen Sie weiter«, sagte der Captain. »Sagen Sie mir, wieso Sie das meinen.«
    Kil sprach, anfangs zögernd, weiter. »Tja, zunächst mal ist Hawaii ’ne Insel. Oahu – und besonders Honolulu – war dicht bevölkert, als die Toten sich erhoben. Und weil Oahu eine Insel ist, kann den Kreaturen auch niemand entkommen sein. Jeder Versuch, auf Oahu Vorräte zu ergänzen, dürfte sehr riskant sein, da die Dinger dort, wo wir operieren müssen, in Massen rumhängen. Ich habe außerdem die Köche in den Gängen reden hören. Wenn wir rationieren, hat die Virginia für sechs Monate Proviant. Das ist mehr als genug, um nach China und Panama und zurückzufahren. Oder auch bis zu jedem anderen Hafen, in den man uns vielleicht beordert.«
    Der Captain nickte. »Sehr gut«, sagte er. »Obwohl all dies ursprünglich streng geheim war, schätze ich, dass es kein großes Sicherheitsrisiko mehr ist, darüber hier mit Ihnen zu reden. Eine Proviantergänzungsaktion gehört zwar auch zu unseren Zielen, ist aber nur von sekundärer Bedeutung. Wenn wir von Hawaii aus nach Westen fahren, müssen wir unsere Situation ständig klar vor Augen haben. Wir brauchen Hinweise und Warnungen. Wir wissen nicht, wer oder was überlebt hat. Es kann gut möglich sein, dass im grünen Wasser vor der chinesischen Küste Kriegsschiffe kreuzen. Wenn das der Fall ist, kennen wir ihre Einsatzregeln nicht, und das Unvermögen, ihre Absichten im Voraus zu überprüfen, könnte sich ernstlich zu unserem Nachteil auswirken.«
    »Was hat Hawaii damit zu tun?«, fragte Kil.
    »Das müssten Sie doch wissen«, sagte Captain Larsen ironisch. »Sie sind doch der ehemalige fliegende Aufklärungstyp.«
    Als Kil dies hörte, wusste er es sofort. »Kunia?«
    »Yeah, genau. Wir haben einen Chinesisch-Linguisten an Bord, der bald feststellen wird, dass er der letzte Resident des RSOC-Stützpunktes Kunia ist. Er war vor zwei Jahren dort stationiert und kennt sich aus. Nachdem wir den Höhlenstützpunkt gesäubert haben, wird er die Kampfgruppe Sanduhr unterstützen.«
    »Wie wollen wir überhaupt etwas säubern? Auf Oahu laufen wahrscheinlich achthunderttausend Untote rum. Ich wette, dass es in diesem unterirdischen Stützpunkt nicht anders ist.«
    Der Captain trank einen großen Schluck Kaffee, dann sagte er: »Laut neuesten Einschätzungen unserer Geheimen war Oahu nur spärlich bewohnt. Auf der gesamten Insel lebten nicht mehr als zweihunderttausend Menschen.«
    »Wie kommen Sie auf diese Zahl?«, fragte Kil skeptisch. »Ich habe zwar noch nie bei einer Volkszählung mitgemacht und weiß, dass im Januar, als es losging, schon Nachsaison war, aber das kommt mir doch reichlich wenig vor.«
    Larsen lehnte sich in den Stuhl zurück und zog eine Landkarte aus der Hemdtasche. »Hab ich’s Ihnen noch nicht erzählt? Schauen Sie sich das mal an.«
    Kil faltete die Karte auseinander und erblickte die Antwort auf seine Frage.
    Als der Captain ihm die Karte aus den Händen nahm, sagte er: »Wie Sie sehen, hat eine strategische Atomwaffe die Touristensaison auf Oahu für immer beendet.«
    Nun verspürte Kil keine große Lust mehr, den Rest seines Eipulvers zu verzehren.

Neunzehn
    Der Highway, neben dem Doc und Billy hergingen, war in der Mitte und an beiden Seiten von einem hohen Grasdschungel bewachsen. Sie befanden sich nun tief im texanischen Ödland und waren noch immer unterwegs, um zu dem mysteriösen Abwurfsort zu gelangen, der nur als kleines Symbol auf einer kryptischen Landkarte existierte. An Stellen, wo

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