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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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Notregierung wirklich durchdacht, oder handelt es sich nur um eine Schnapsidee nach dem Motto ›Wir werfen mal was an die Wand und warten ab, ob es kleben bleibt‹?«
    Der Admiral schenkte dem Offizier einen finsteren Blick. »Nun, Commander, Ihr Einwand hat etwas für sich, aber die Leute von der Notregierung, die größere Gehirne haben als wir und laut Gesetzen an der Macht sind, die vor langer Zeit gewählte Funktionäre gemacht haben, meinen, dass dies die beste Möglichkeit für ein Vorankommen ist. Abgesehen davon würde ich gern Folgendes wissen: Was passiert, wenn das Unternehmen der Kampfgruppe Sanduhr fehlschlägt? Was passiert, wenn die Virginia China nie erreicht? Was dann? All dies sind Gründe für die Durchführung dieser Experimente. Der Sanduhr-Einsatz könnte auch schiefgehen .«
    Der Blick des Admirals wanderte durch den Raum und beobachtete die Reaktion der Zuhörer. »Während wir hier auf der USS George Washington sitzen, werden Vorbereitungen in Angriff genommen, eines der beschädigten Exemplare aus dem Langzeit-Kühlraum zu holen. Ich werde mich bezüglich der Befunde noch mal bei Ihnen melden.«
    Im ganzen Auditorium brach nun wildes Geschnatter aus.
    Ein anderer Offizier übertönte die Stimmen mit einer weiteren Frage. »Admiral, was passiert, wenn das Nevada-Exemplar der Anomalie ausgesetzt wird und dies der Katalysator ist, der dazu führt, dass die Anomalie sich durch die Luft überträgt? Wir wissen es doch gar nicht. Wir tappen völlig im Dunkeln!«
    »Das tun wir bei den wandelnden Toten auch«, bellte Goettleman. »Das war’s für heute!«
    »Alle Mann: Achtung!«, rief Joe, bevor der Admiral aufstand und den Raum abrupt verließ.

Dreiundzwanzig
    Arktis
    Dezember. Draußen herrschte ein gnadenloses Eis- und Schnee-Bombardement. Crusow öffnete der unerbittlichen Atmosphäre die schwere Luke. Das Wetter war zwar kein komplettes Whiteout, aber nahe dran. Was egal war, denn es würde sich für den Rest des Jahres und bis zum nächsten Frühjahr nicht ändern. Wenn sie auf perfekte Umstände warteten, würden sie hungrig und frierend sterben. Die lange Nacht war ganz schön weit vorangeschritten. Vermutlich standen ihnen noch neunzig Tage Halbdunkel bevor, bis die Sonne wieder ihr vertrautes Äußeres annahm.
    Bret tauchte hinter Crusow auf. Kung und Mark machten wahrscheinlich schon die Hunde fertig, um die gefrorenen Leichen vom Boden der Schlucht nach oben zu ziehen. Crusow und Bret würden mindestens eine Stunde brauchen, um sich in die Schlucht abzuseilen und die Toten festzubinden. Crusow hatte sein Gewehr in der Unterkunft zurückgelassen; an seiner Hüfte hingen nur ein Bowiemesser und ein Eispickel. Sie wiesen keine beweglichen Teile auf und würden ihn bei fünfundvierzig Grad minus nicht im Stich lassen. Sämtliche Leichen am Boden der Schlucht waren steif gefroren. Vielleicht würden die Eisbären Spaß an ihnen haben.
    Crusow wirbelte auf den Schneeschuhen herum und schaute Bret an. »Bist du fertig? Es wird ganz schön hart werden. Hoffentlich hast du gut gefrühstückt.«
    »Leck mich am Arsch, Crusow. Ich bin für solche Scherze nicht in Stimmung.«
    »Du mich auch, Blödmann«, konterte Crusow.
    Bret ließ sich jedoch, wie Crusow vermutet hatte, nicht provozieren. Ihre Tornister waren mit Leinen und Abseilgeschirren vollgestopft. Crusow hatte für den Energiehaushalt sogar etwas Wasser und Proviant mitgenommen. Angesichts der Kälte, in der man sich auch noch in Pelzen bewegen musste, konnte man da draußen in einer Stunde mehrere Hundert Kalorien verbrennen. Zusätzlich hatte er einen Klotz aus Pressholz dabei, als Versicherung für den Fall, dass etwas schiefging und sie auf Mark und Kung warten mussten.
    Sie kamen an den Rand der Schlucht. Crusow fragte sich, warum man sie Schlucht statt Spalte nannte. Er beugte sich vor, blickte in die Tiefe und schaltete seine Helmleuchte ein. Man konnte etwa zehn Meter weit nach unten schauen. Den größten Teil der Strecke nach unten würden sie praktisch blind sein.
    »Ich würde mich beim Abseilen sicherer fühlen, wenn ich an die Schneekatze gebunden wäre statt an Eisanker in der Wand«, sagte Bret zu Crusow. In seiner Stimme schwang leichte Besorgnis mit.
    »Es wäre ’ne tolle Idee, wenn wir dafür Sprit übrig hätten. Leider würden wir einen Liter Dieselöl verbrauchen, um die Kiste zum Laufen zu kriegen, aufzuwärmen und hierherzufahren. Außerdem wissen wir nicht, wie stabil das Eis hier draußen ist. Es könnte

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