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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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zu sehr damit beschäftigt gewesen, durch die Zielfernrohre ihrer Gewehre zu blicken. Die Infrarotimpulse pulsierten – das Boot war höchstens hundert Meter weit entfernt.
    Wer sagt denn, dass man GPS braucht, um sich an Land zu orientieren?, dachte Rex und bedankte sich bei seinem simplen mechanischen Kompass dafür, dass er ihn und seine Kameraden ans Ziel gebracht hatte.
    Huck hatte Probleme mit der Atmung. Seine Kehle war trocken vom Niederschlagsstaub, der sich mit dem inhalierten Blei- und Schmauchstaub vermischt hatte. Er stolperte hinter den anderen her und kam sich vor wie das Mitglied einer Schlägerbande. »Am Coronado Beach sind wir hier nicht gerade«, murmelte er leise in sein Halstuch hinein. Die anderen liefen um ihr Leben. Huck wankte hinterher. Der volle Mondschein spiegelte sich auf dem Wasser und dem Sand des Strandes und zeigte den Untoten, wo sie waren. Huck, fast außer Atem, gab nicht auf. Eine Kreatur im Badeanzug kam bis auf einen Meter an ihn heran, dann explodierte ihr Schädel.
    Es gab keinen sofortigen Schussknall.
    Huck, dem es extrem schwindelig war, wollte gerade dazu ansetzen, Rico für die nochmalige Dosis auf ihn niederprasselnder Hirnmasse zu verwünschen, als das Knallgeräusch den Schuss einholte.
    Saien lag mit einem 7.62er-LaRue-Sturmgewehr, das er sich aus dem Vorratslager der Sondereinsatzgruppe ausgeliehen hatte, bäuchlings ausgestreckt genau vor dem Turm an Deck der USS Virginia . Er schoss auf die Gestalten, die er durch das Tastfusions-Nachtsichtzielfernrohr sah. Er konnte die hellen Umrisse des Teams, das sich durch die dunkler erscheinenden Massen der Untoten bewegte, deutlich erkennen. Huck hinkte ein wenig hinterher.
    Um das Boot näher an den Strand heranzufahren, war Captain Larsen das Risiko eingegangen, die Virginia auf Grund zu setzen, doch so konnte Saien den Männern an Land als Scharfschütze besser beistehen. Als er noch siebzehn Kugeln im Magazin hatte, holte er tief Luft und hielt bei jedem Schuss den Atem an. Das Stampfen des Decks war zwar ein Problem, aber nicht groß genug, um seine Trefferquote auf mehr als fünfzig Prozent zu reduzieren.
    Das Schlauchboot wurde bereit gemacht und in die Brandung geschoben. Das Team an Bord schlug die näher kommenden Horden im knietiefen Wasser zurück. Sie mussten auf Huck warten.
    »Was macht er denn, verdammt?«, fragte Commie. »Spielt er noch ’ne Runde Halma? Ich fasse es nicht!«
    »Halt die Klappe«, fauchte Rico. »Hast du seine Maske nicht gesehen? Er ist wahrscheinlich schon tot.« Er hatte sich noch immer nicht von Griffs selbstlosem Heldentum am Höhleneingang erholt.
    Huck lief weiter zum Schlauchboot. Ein Heer von Untoten war ihm auf den Fersen. Rex wäre beinahe ins Wasser gesprungen, doch Rico hielt ihn fest. Jetzt auszusteigen war der reine Wahnsinn.
    Saiens Schüsse klangen effektiv. Sie hinterließen Gliedmaßen und Stapel verstrahlter Leichen, die hinter dem zum Wasser eilenden Huck liegen blieben. Saien achtete sorgfältig darauf, die einsame weiße Gestalt, die ihm seine Thermal-Infrarot-Hybridoptik zeigte, nicht zu treffen.
    Auch Rex und Rico feuerten. Da sie ihre Laser einsetzten, wussten sie, dass der Scharfschütze auf dem U-Boot sich andere Ziele aussuchte und seine Leistung maximierte. Rex befahl Commie, nicht zu schießen. Da Huck sich vom Mob der Untoten nur undeutlich abhob, traute er dem Jungen nicht unbedingt zu, dass seine Schüsse sicher saßen. Soweit Rex wusste, war Huck – bis jetzt – nicht gebissen worden.
    »Keine Munition mehr!«, schrie Rico und griff erneut nach seiner Pumpgun.
    Commie warf ihm ein volles Magazin zu. »Nimm meins, es ist voll.«
    Rico schob das Magazin in sein M-4 hinein, gab das Schloss frei und schob die 5.65er-Kugel in die kohleverkrustete Kammer. Als Huck ans Wasser kam, knickten seine Beine ein, und er fiel mit dem Gesicht voran ins Nass.
    »Pack ihn, Rico!«, befahl Rex und legte auf den Untoten an, der Huck am nächsten war.
    Trotz der Stahlruderkontrolle im Leitstand verschob sich der Deckwinkel der Virginia mit der Strömung, was weiteren Beschuss von Deck aus zu gefährlich machte. Das Risiko, versehentlich die eigenen Leute zu treffen, war groß. Saien sah durch die Fusionsoptik erschrocken zu, als Rico über Bord sprang, um Huck zu retten.
    Rico spürte die versunkenen Leichen in der Brandung unter seinen Stiefeln, doch er bewegte sich schnell und in der Hoffnung, dass keine davon so aufgekratzt war, dass sie ihm durch den Schutzanzug ins

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