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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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fühle, sodass ich schon deswegen größtes Interesse habe, sie zu erreichen.« Seine Stimme klang leicht blechern.
    »Kommen Sie doch mal zu mir rüber.«
    »Schon unterwegs, Captain.«
    Kil verließ die Funkbude und rutschte an der Leiter in die Steuerleitzentrale hinab. Seine Theorie sah so aus: Die Funkunterbrechung zum Flugzeugträger hatte mit atmosphärischen Störungen zu tun. Optimistischerweise hatte er ans Sparsamkeitsprinzip appelliert, um den wahrscheinlichsten Grund zurückzuspulen – örtliche Interferenzen oder ein normales technisches Problem. Nichts, worüber man sich ernste Gedanken machen musste. Trotzdem blieb der Fakt, dass auch Crusow am Polarkreis nicht in der Lage war, mit seinem Kurzwellensender Kontakt aufzunehmen.
    Bevor Kil sich bei Larsen meldete, machte er einen schnellen Stopp auf der Latrine. Beim Händewaschen schaute er sich im Spiegel an. Ihm war ein beachtlicher Bart gewachsen. Kein afghanischer Häuptlingskinnschmuck, aber doch ansehnlich. Der Captain hatte gesagt, es wäre gut für die Moral, wenn die Männer sich einen Bart wachsen lassen durften. Er selbst wollte unbedingt einen Grizzly-Adams-Bart haben, und wenn er dabei draufging. Bevor sie nach Hause fuhren, wollte er ihn abrasieren.
    Tara würde mich umbringen, wenn ich ihr mit so ’nem Ding käme, dachte Kil, als er die Latrine verließ und die letzte Biegung zur Zentrale nahm.
    »Melde mich wie befohlen zur Stelle, Capitan «, sagte er, damit der Alte einen Grund zum Lächeln hatte.
    »Schenken Sie sich ’ne Tasse Schlamm ein und kommen Sie rüber«, brummte Larsen.
    Kil begab sich an den Mini-Bunn und füllte sich eine Tasse ab. Er ließ den Kaffee schwarz und war verdammt froh, dass es überhaupt Kaffee war. Es scherte ihn nicht einmal, dass das Zeug seine Zunge verbrannte, als er einen großen Schluck nahm. Es schmeckte bitter, wie bei der Marine üblich.
    »Na schön, Captain, was kann ich für Sie tun?« Kil fügte noch ein respektvolles »Sir« hinzu, für alle Männer in Hörweite.
    »Malen Sie mir den schlimmsten Fall aus.« Larsen kam gleich zur Sache.
    »Tja, Sir, bevor Sie das gesagt haben, hat mir der Kaffee wirklich geschmeckt, aber jetzt bitten Sie mich, ihn wieder auszuspucken.« Kil trank noch einen Schluck.
    »Verdammt, Kil, ich mein’s ernst. Wirklich.«
    Kils Körper straffte sich ein wenig; eigentlich hatte er gerade eine Art Tadel vernommen. »Ich vermute, Sie meinen, was schlimmstenfalls an Bord des Flugzeugträgers passiert sein könnte. Das ist schnell gesagt. Die Untoten haben es erobert. Nachdem ich Ihre Frage beantwortet habe, gehe ich recht in der Annahme, dass Sie auch den allerbesten Fall hören möchten?«
    Larsen nickte.
    »Wir haben es mit atmosphärischen Störungen zu tun, die eine Verständigung verunmöglichen oder dafür sorgen, das unsere hiesigen Gerätschaften Schwierigkeiten haben, sich mit denen am anderen Ende zu verständigen. Dass unsere Geräte in Ordnung sind, wissen wir. Bei jedem Auftauchen konnte ich Crusow erreichen. Und er hört uns ebenso deutlich.«
    »Reden Sie weiter.«
    »Das ist das, was wir wissen . Die Kommunikation mit dem Flugzeugträger ist unterbrochen; wir konnten keine unserer tertiären HF-Frequenzen erfolgreich einsetzen. Wir können beweisen, dass unsere Apparate bestens in Schuss sind.«
    Larsen nickte zustimmend.
    »Wir wissen, dass Crusows Funkgerät funktioniert. Wir wissen noch etwas anderes, etwas, an das Sie vielleicht noch gar nicht gedacht haben: Die Kampfgruppe Phoenix im Hotel 23 ist in gewisser Hinsicht ein Bestandteil unserer Bestrebungen. Sie hat nur eine Fernverbindung zum Flugzeugträger. Wenn er gekapert wurde oder seine Funkstation im Eimer ist, gibt Phoenix den Löffel ab. Der momentane Status des Flugzeugträgers ist uns nicht bekannt. Der meiner Meinung nach einfachste Grund für das Verständigungsproblem ist zugleich auch der wahrscheinlichste, und das sind nun mal atmosphärische Interferenzen. Die wahrscheinlichste Erklärung sind Störungen des Sonnenfleckenzyklus.«
    Larsen lehnte sich auf seinem Sitz zurück und verarbeitete das Gehörte. »Was wissen Sie über Phoenix?«, fragte er zögernd.
    »Ich weiß, dass der Admiral mir vor unserem kleinen Ausflug befohlen hat, Informationen zu beschaffen, die ihn unterstützen, und das, was von meiner Familie noch übrig ist sowie meine nunmehr schwangere Freundin auf einem Flugzeugträger zurückzulassen, der seit achtundvierzig Stunden nichts mehr von sich hören lässt. Ich

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