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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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umschlingen, versetzte er ihr einen Schlag mit dem Knauf seines Gewehres. Das Ding, das drei Zentner zu wiegen schien und wie ein Sumo-Ringer aussah, reagierte auf den Hieb, indem es Huck die Waffe entriss. Da sie mit einem Gurt an Huck befestigt war, musste Huck sich hektisch bemühen, den Riemen zu lösen, um sie fallen lassen zu können. Dann griff er nach seiner Pistole. Alles passierte so schnell, dass Rex und Rico keine Zeit hatten, ihm zu helfen oder ihn vor dem Einsatz der Handfeuerwaffe zu warnen.
    Hucks ungedämpfte Pistole knallte laut. Im gleichen Moment riss das Ding ihm die Maske und das NSG vom Gesicht. Der massige Untote fiel in den Dreck, und seine zuschnappenden Kiefer bissen in Hucks Strahlungsmaske.
    »Gottverdammt!«, schrie Huck und schlang sein Halstuch um Gesicht und Kopf.
    Der Rest der Untoten reagierte sofort auf den Pistolenknall. Sie wandten sich im Umkreis von hundert Metern um. Huck entriss der dicken Gestalt die Brille, wischte sie schnell ab und setzte sie wieder auf. Die anderen gaben ihm Deckung. Die Schüsse der halb automatischen M-4er klangen wie Automatiksalven, als die riesige Schar von Untoten zum Nachtmahl auf sie zukam.
    »Der Wichser hat meine Haube zerrissen!«
    »Anpassen und aufsplittern, Bruder«, sagte Rex ruhig. »Wir müssen in Bewegung bleiben. Beiß in den Lappen und spuck rein. Vielleicht filtert er dann die Niederschlagspartikel besser.« Er feuerte zwischendurch, blieb nicht stehen, behielt das Ziel im Auge.
    Rex kannte die Wahrheit, aber er verdrängte sie.
    Im Moment.
    Huck war eindeutig erledigt. Rex hatte den Reaktoroffizieren während der Einweisung auf dem U-Boot aufmerksam zugehört. Er hatte sogar den Hiroshima-Bericht gelesen, der im LAN des Bootes gespeichert war. Die auf Oahu niedergegangene Strahlungsdosis hatte die örtliche Umwelt verwüstet, wie man am Nichtvorhandensein der meisten einst hier heimischen Tiere sah.
    Aufgrund seiner Beobachtungen wusste Rex, dass im Kunia-Tunnel keine Ratten lebten. Dementsprechend übel war die hiesige Lage. Huck hatte wahrscheinlich mehr abbekommen, als gut für ihn war. Von nun an war es für alle ein Entblößungsrennen. Sie mussten von der Insel runter und fort von den Toten – von denen jeder ein wandelndes Fukushima war.
    Als die Gruppe zur Küste rannte, brannten und tränten Hucks Augen. Die Waffen der Männer waren von den Auswurfschlitzen bis zu den Schalldämpferspitzen heiß. Sie hielten sie wie weißglühende Brandeisen und taten alles, um sich nicht gegenseitig mit dem Metall zu berühren. Sie wichen den Untoten aus, indem sie im Zickzack liefen, sich duckten, unter verstrahlten Autos herkrochen und alles taten, um ihnen zu entgehen, da sie aus allen Richtungen kamen und sie jagten.
    Rico ging die Munition aus. Er ließ seine Waffe einfach an ihrem Gurt herabhängen. Eine weitere korpulente Kreatur kam auf ihn zu, zwar nicht ganz so dick wie der Sumo, ihm aber ziemlich ähnlich. Rico griff nach seiner persönlichen Notwaffe, einer abgesägten Pumpgun. Er richtete die Knarre fast vertikal unter das Kinn der Kreatur, drückte ab und blies ihr Hirn hoch zum Himmel hinauf. Verweste Fetzen fielen überall um sie herum zu Boden.
    »Pass auf, Rico!«, sagte Huck. »Ich habe keine Maske auf!« Er wischte sich graue Masse aus dem Haar und von den Wangen.
    »Tut mir leid, Alter. Hatte keine Wahl. Meine Knarre ist leer.«
    Das Funkgerät rauschte und piepste und kündigte an, dass die USS Virginia eine Nachricht für sie hatte.
    »Sanduhr, Kurskorrektur drei-vier-null Grad«, meldete Kils Stimme durch das Gerät. »Ihr seid dreihundert Meter daneben. Jetzt müsstet ihr die Brandung hören können.«
    »Wir können die Brandung nicht hören, weil Ricos Kracher das ganze Team taub gemacht hat«, sagte Rex. »Aber ich glaube dir auch so, Kil.« Er prüfte seinen Armbandkompass und justierte seinen magnetischen Kurs über dem Boden. »Nehmt schon mal die Granaten in die Hand«, sagte er zu seinen Leuten. »Damit ihr sie auch findet, wenn ihr sie braucht.«
    Die vier Männer griffen in Westen und Taschen, um sich zu versichern, dass sie wussten, wo die Splittergranaten waren, falls sie sie einsetzen mussten.
    Als sie an den Strand kamen, betete Rico darum, dass er seine Granaten nicht ebenso einsetzen musste wie Griff.
    Durch die Maskenfilter konnte man nun einen Anflug von Salzwasser riechen. Als die Männer aufschauten, bemerkten sie alle gleichzeitig, dass sie dem Wasser viel näher waren als vermutet. Sie waren

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