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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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weiß auch, dass ich meine ID-Karte abgeben musste, die einzige Karte, mit der man die letzte im Hotel 23 befindliche Atomrakete aktivieren kann, die noch in einem Silo vorhanden ist.«
    »Registriert«, sagte Larsen. »Folgen Sie mir.«
    Kil folgte Larsen in seine Kabine, deren Tür er hinter sich zumachte.
    »Ich erspare mir alle Umschweife. Phoenix wurde ausgesandt, um als Killschaltung für das Sanduhr-Unternehmen zu fungieren. Für den Fall, dass auf dem Stützpunkt der Chinesen alles in die Hose geht, soll Hotel 23 einen Angriff gegen ihn fahren und alles gefährliche Ma terial oder biologische Leben vernichten, das sich dort befindet.«
    »Was?!«, rief Kil. »Hat die Führung aus dem ersten Mal gar nichts gelernt? Auf Oahu haben wir doch gesehen, was die Strahlung aus denen und uns macht!«
    »Regen Sie sich ab, Commander. Man wird Phoenix doch nicht befehlen, die Rakete zu starten, um Untote auszuschalten. Dass das nicht funktioniert, wissen wir. Der Befehl hat den Zweck, die totale Vernichtung des chinesischen Stützpunktes zu bewirken, ihn zu neutralisieren, wenn wir nicht erfolgreich sind.«
    »In Ordnung«, sagte Kil. »Aber warum haben Sie uns das nicht sofort gesagt? Und zweitens: Wie lautet Ihre Definition von Erfolg?«
    »Ich hab’s Ihnen aufgrund anderweitiger Befehle verschwiegen. Und zweitens: Erfolg ist laut meiner Definition das Auffinden und die Bergung von Patient Null, der auch als CHANG bekannt ist.«
    »Aber warum? Ich verstehe nicht den Stellenwert des Auffindens dieses … was es auch ist, vorausgesetzt, das Scheißding existiert überhaupt. Bis jetzt habe ich nur ein paar alte Schwarz-Weiß-Fotos von einem Absturzort, ein paar Hundert streng geheime PowerPoint-Fotos und andere heftig zensierte dienstliche Dokumente gesehen.«
    »Das ist eine gute Frage, Commander. Aber das, was ich von der Notregierung bis jetzt zu hören bekommen habe, zuzüglich der davor empfangenen Kamin-Funksprüche der militärischen Führung, hat mich einigermaßen gläubig werden lassen. Wenn wir das Exemplar bergen können, können wir, sagen die Wissenschaftler der Notregierung, vielleicht etwas entwickeln. Einen Impfstoff oder dergleichen. Der würde zwar auch keine anstehenden Probleme lösen, aber es wäre immerhin schön zu wissen, dass ein Kratzer oder Biss nicht automatisch ein Todesurteil ist.«
    Kil empfand Larsens Worte als frustrierend, unterließ es aber, nach CHANG zu fragen. Er wollte gar nichts wissen. Der Gedanke an Johns kryptische Botschaft hätte seine Meinung beinahe geändert, doch er riss sich am Riemen und übte sich in Geduld. Er wartete darauf, dass Larsen fertig wurde, damit er ans Funkgerät zurückkehren und sich seiner Arbeit widmen konnte.
    »Sie wissen, dass wir zwei Sonderagenten in Hawaii verloren haben?«, sagte Larsen.
    »Ja, natürlich weiß ich es. Ich habe gesehen, wie der eine sich in die Luft gesprengt hat und der andere, in ein Laken gewickelt, ins Meer geworfen wurde. Warum fragen Sie?«
    »Ich will damit nur sagen, dass das Team nur noch aus zwei Mann besteht und wir bald im Bohai-Meer sind und den Fluss hinauffahren«, verkündete Larsen so zögerlich, als könnte jede Abschwächung dessen, was er zu sagen hatte, nur noch Schlimmeres bewirken.
    »Nein!«, stieß Kil jäh hervor.
    »Hören Sie mich doch erst mal an.«
    »Scheiße, nein. Ich bin kein Mann für Sondereinsätze. Ich habe das letzte Jahr auf der Flucht ganz knapp überlebt, weil ich wie ein Irrer auf dem Kontinent herumwuselte. Wenn Sie wollen, dass ich mal eben so mit Rex und Rico losziehe, verlangen Sie zu viel. Habe ich nicht gerade erzählt, dass ich ein paar Tausend Kilometer weit im Osten eine Frau habe, die ich liebe, und dass wir ein Kind erwarten?«
    »Haben Sie.«
    »Ist Ihnen schon mal in den Sinn gekommen, dass ich die beiden vielleicht gerne wiedersehen möchte?«, schrie Kil.
    »Immer mit der Ruhe, Commander. Denken Sie doch mal kurz darüber nach. Wollen Sie, dass Ihr Kind in dieser beschissenen Welt aufwächst? Stellen Sie sich folgende Frage: Wäre es nicht besser dran, wenn es aufwachsen könnte, ohne in der Furcht leben zu müssen, für den Rest seines Lebens Angst vor Untoten zu haben? Ich sage ja nicht, dass wir alles wieder in Ordnung bringen. Ich sage nur, dass wir vielleicht eine Chance haben. Denken Sie darüber nach – eine Chance.«
    »Ist das …«
    »Ja, das ist alles. Sie können gehen.«
    Kil verließ Larsens Kabine und fragte sich: Wie blöd müsste ich sein? Eines wusste

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