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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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nicht genug danken.«
    »Brauchst du nicht. Dafür bin ich da. Wir haben eine Menge durchgemacht. Ich bin immer für dich da, wenn du mich brauchst. Ich meine es ernst.«
    »Trotzdem danke.«
    »Komm jede Woche rein, damit wir den Fortschritt überwachen und sicher sein können, dass alles in Ordnung ist, verstanden?«
    »Yeah, hab ich verstanden«, erwiderte Tara und setzte ein Mona-Lisa-Lächeln auf.

Neununddreißig
    Südost-Texas
    Die Landstraße war ein trostloser, unerbittlicher Ort. Doc und Disco fuhren über den sich dahinschlängelnden Highway, als wäre er der Rücken eines riesigen schwarzen Aals. Die ständigen Schlaglöcher, Trümmer und Ansammlungen verlassener Personenkraftwagen und Laster führten an fast jeder Biegung zu einem Beinahe-Unfall. Sie waren jetzt nicht mehr weit vom Ziel entfernt – einer Brücke, die das Team auf Galveston Island als Treffpunkt genannt hatte. Ein Blick auf den Kilometerzähler machte Doc bewusst, dass die Galvestoner wahrscheinlich den besseren Teil des Abkommens erwischt hatten. Als sie über den Hügelkamm fuhren, der über die den Brazos River überspannende Brücke hinweg schaute, zeigte er Kilometerzähler 88 an.
    Doc betätigte die vordere Scheibenbremse und trat gleichzeitig auf die hintere, sodass die Maschine abrupt anhielt. Beide Männer schauten bergab zur Brücke, wo sie deutlich die Mündungsblitze nicht schallgedämpfter Waffen sahen. Das Blitzen erinnerte an ein Gewitter und enthüllte hundert Kreaturen, die die Schützen auf der Brücke eindeutig beschäftigt hielten. Doc hoffte, dass die Männer da unten nicht die waren, die sie treffen sollten. Aber er wusste auch, dass das Glück sie am Tankwagen verlassen hatte.
    »Lass uns runterfahren und aus zweihundert Metern Entfernung schießen«, sagte er über die Schulter hinweg zu Disco.
    »Yeah, zweihundert Meter. Lehn die Karre irgendwo an und lass sie laufen.«
    Doc fuhr den Hügel hinab, wendete und lehnte die Maschine im Leerlauf an die Sandsackbarriere eines alten MG-Nestes aus einer Zeit, in der die Lebenden noch zahlreicher gewesen waren als die Toten und die Menschen sich nicht versteckt, sondern gekämpft hatten.
    »Okay, Disco. Schieß nach Gutdünken. Prüf deinen Ballermann alle fünf Schuss. Ich mache dasselbe. Und verzähl dich nicht.«
    »Verstanden, Boss, hauen wir drauf.«
    Die beiden Männer zielten mit chirurgischer Präzision auf die Köpfe der Kreaturen unter ihnen und orientierten sich an den Mündungsblitzen der anderen, um Brudermord zu vermeiden. Es ging um zeitliche Abstimmung und Geschwindigkeit. Wenn beide Teams sich beeilten, konnten sie die Masse der Toten ausschalten, bevor weitere sie ersetzten und auf den nicht gedämpften Widerhall der Waffen auf der Brücke reagierten.
    Schalldämpfer reduzierten den Radius der Untoten-Reaktion beträchtlich, was bedeutete, dass sie weniger auf Docs Position reagierten. Ungedämpfte Waffen dehnten den Reaktionsradius exponentiell aus und verringerten die Möglichkeit zum Entkommen, bevor Leichenverstärkung eintraf, um die Gefallenen zu ersetzen. Schnell zu sein zahlte sich aus, und sie waren schnell.
    Sieben Minuten konzentrierten Schießens waren nötig, bis die Teams auf dem Hügel und der Brücke die etwa hundert Untoten erledigt hatten. Als die letzte Kreatur gefallen war, liefen Doc und Disco bergab und begaben sich aufs Schlachtfeld. Von dem dreiköpfigen Brückenteam stand nur noch einer. Die anderen waren tot oder starben an tödlichen Verletzungen.
    Sie waren ebenfalls mit Motorrädern gekommen.
    »Bringen wir’s hinter uns«, sagte der Überlebende zu Doc. »Das waren meine Freunde.« Er ging zu seinem tödlich verletzten Kameraden und gab ihm die Sterbesakramente.
    Er verabschiedete sich leise und nahm dem Sterbenden ein blutiges Stück Papier ab, bevor er ihm aus nächster Nähe in den Kopf schoss. Danach brauchte er eine Weile, um Doc und Disco anzusehen. Tränen strömten über sein Gesicht.
    »Seid ihr die Jungs aus dem Raketensilo?«, fragte er dann.
    Geräusche kündeten weitere Untote an.
    »Yeah, hör zu, es tut uns leid …«, begann Disco.
    »Spar’s dir«, sagte der Mann. »Ich möchte es nicht hören. Die Karren da gehörten ihnen.« Er deutete auf die am Brückengeländer lehnenden Geländemaschinen. »Nehmt sie mit. Sie sind vollgetankt.«
    Doc schaute sich die toten Männer ungläubig an. Als Hammer in New Orleans ums Leben gekommen war, hatte es sich verheerend auf das Team ausgewirkt. Doc dachte oft an ihn

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