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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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ein.
    In dem Moment, in dem Remote Six den Hilferuf von APEs Notfunkgerät auffing und ihn geografisch lokalisierte, hatte Gott volle Reaper- und Abwurfunterstützung angeordnet. Er hätte am liebsten eine kleine Rettungsstreitmacht in Marsch gesetzt, aber da Luft atmende Piloten knapp waren, konnte er das Risiko nicht eingehen. Ein solches Team bei einem Unglück an Bord eines C-130-Drohnen-Prototypen zu verlieren … Technik war für Remote Six kein Problem, doch Personal wurde zu einem relevanten einschränkenden Faktor.
    Die absolut funktionsfähige 3,5-km-Rollbahn gleich über Remote Six war trotz ihrer Lage – in einem geheimen Becken fern von dem, was viele Menschen ein dicht bevölkertes Gebiet nennen würden – zunehmend schwieriger zu sichern. Ein drei Meter hoher doppelschichtiger, von Hunden bewachter Maschendrahtzaun schützte sie vor umherstreifenden Toten in der Umgebung des Stützpunktes.
    Doch manche überwanden ihn.
    Seit Januar, seit sie unter der Erde waren, hatte es Verluste gegeben. Die wertvollste Ressource von Remote Six waren Menschen – jedenfalls jene, die noch loyal zur Stützpunktsatzung standen.
    Die Stärke des Stützpunkts waren Drohnen: DARPA-Prototyp-Waffen. Obwohl beeindruckend, gab es Dinge, die noch finsterer, noch schwärzer waren. Dinge, von denen vor dem Untergang die Höchsten Auserwählten und berufenen Beamten nur im Flüsterton gesprochen hatten. Dinge, die man einer Technik nachgebaut hatte, die in einer Laboratoriumsgruft der Firma Lockheed Martin stand, seit den 1950er-Jahren, als die Regierung ihre persönliche technische Sackgasse erreicht und die »Eisenwaren« an den militärisch-industriellen Komplex weitergegeben hatte.
    Gott wurde zunehmend ungeduldiger. Er war davon ausgegangen, dass sich der APE verständnisvoller zeigen würde. Immerhin hatte er ihn mehr als einmal vor dem sicheren Tod bewahrt. Der APE war vor einigen Tagen zum Hotel 23 zurückgekehrt und hatte sich Gottes Iridiumtelefonaten gegenüber unempfänglich gezeigt.
    Die Quantenrechner sowie die obersten Denkfabrikanten stimmten überein, dass die Vernichtung des Flugzeugträgers zwei Zielen diente. Sie schaltete die Kampfgruppe Sanduhr aus, bevor deren unterseeische Abteilung China erreichte, und schaffte ihnen die einzige Einheit vom Hals, die Remote Six mit einer Atomwaffe bedrohen konnte. Angesichts der ihn nervenden offensichtlichen Weigerung des APE, den Abschuss vorzunehmen, stellte Gott den Hauptrechnern eine gänzlich neue Aufgabe. Die Antwort kam in Echtzeit. Ein Remote-Six-Wissenschaftler theoretisierte, die Antwort würde vielleicht gegeben, bevor der Anwender überhaupt fragte – vielleicht ein paar Nanosekunden vorher. Es machte einen irre, wenn man daran dachte, welche Physik dahinter stand – Antworten vor den Fragen und Ausgaben Nanosekunden vor den Eingaben.
    Die Quanten-Ausgabe überraschte Gott nicht. Projekt Hurrikan würde wahrscheinlich morgen oder übermorgen gegen Hotel 23 eingesetzt werden. Dies erzwang die Evakuierung des Stützpunktes oder die wahrscheinliche Eliminierung der Besetzer. Beide Resultate verschafften ihm etwas Zeit für die Bewertung des nächsten Schritts. Gott war sich absolut sicher, dass im überlebenden Militärapparat niemand seinen Standort kannte, aber … Zweifel töten, dachte er.
    Gott legte einen Schalter um, drehte ein paar Knöpfe und stimmte die Bildübertragung des Global Hawk auf einen kilometerweit vom Hotel 23 entfernten Ort ab. Megaschwarm T-5.1 würde bald in Reichweite des Hurrikangerätes sein, dann war Hotel 23 neutralisiert. Bis dahin wollte er die Quantenrechner weiterhin füttern und das nächste große Ding voraussagen.

Vierzig
    Stützpunkt Kunia – Insel 0ahu
    Rex und Huck brauchten einige Stunden, um das Generatorsystem der Höhlenanlage zu ergründen. Glücklicherweise war es nicht irgendein Hochgeschwindigkeitsding für geothermischen oder Gezeitenstrom, sondern nur ein einfaches Dieselsystem. Die Brennstofftanks waren noch zu drei Vierteln gefüllt. Allem Anschein nach waren die Reservetanks nie gebraucht worden. Das Festlandstromnetz war wohl eingeschaltet gewesen, bis die Atomexplosion es abgeschaltet hatte. Betrieb man das Stromnetz nur intern in der Höhle, konnte man den Laden hier möglicherweise zwei Monate lang am Laufen halten.
    Commie ackerte an der Tastatur. Er versuchte, alle Rechner hochzufahren, die nötig waren, um die Virginia zu unterstützen.
    »Ich krieg’s nicht hin«, sagte er. »Meine Anmeldungen

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