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Tagebuch der arabischen Revolution (German Edition)

Tagebuch der arabischen Revolution (German Edition)

Titel: Tagebuch der arabischen Revolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karim El-Gawhary
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Nachnamen als meinen).
    Mitten in der ägyptischen Revolutionszeit bekomme ich ein SMS von ihr, ob ich mir schon überlegt hätte, über das alles ein Buch zu schreiben. Das war in einer Zeit, in der mich der Rundfunk morgens um sechs weckte und ich versuchen musste, zu dieser unmenschlichen Zeit, zu der ich sonst meinen eigenen Namen nicht kenne, sinnvoll zusammenhängende Sätze zu produzieren, gefolgt von Fernseh-Livegesprächen, Zeitungsartikeln, Postings auf meinem Blog, Facebook- oder Twitter-Einträgen und endend mit den Mitternachtsnachrichten im ORF, bei denen ich meist Mühe hatte, aufrecht zu stehen und gerade in die Kamera zu blicken. Meine Antwort war kurz und eindeutig: „Jetzt noch ein Buch, bist du wahnsinnig?!“
    Nun ist Barbara Köszegi jemand, die ein „Nein“ nicht so einfach hinnimmt. Sie ist jemand, die sich mit solchen Ablehnungen nicht lange aufhält. Wie sagt ein anderes arabisches Sprichwort: „Wer lange sinnt, beginnt nicht, und wer nicht beginnt, gewinnt nicht.“
    Wie ein Eichhörnchen hatte sie alles gesammelt, was ich in diesen Monaten aus Tunesien, Ägypten oder Libyen gesagt, geschrieben oder gepostet hatte. Was dann folgte, war eine lange und bereits sehr durchdachte Zusammenstellung dieser Sammlung, die ich eines Tages in der Inbox meiner E-Mail fand und die ich aufgrund ihrer beängstigenden Länge dort wochenlang ungesehen ruhen ließ.
    Aber wie gesagt: Kapitulation ist für Frau Köszegi ein Fremdwort. Um es kurz zu machen: Sie hat es geschafft und ich bin ihr mehr als dankbar dafür. Eigentlich ist das nicht mein, sondern unser Buch. Das ging am Ende so weit, dass ich sie fragte: „Und wann müssen wir unser Manuskript abgeben?“ Sie begann laut zu lachen und es dauerte eine Weile, bis ich verstanden hatte, warum: Denn natürlich hat es etwas Komisches, wenn die abgebende Instanz, der Autor, und die annehmende, die Verlagsmitarbeiterin, von „der Abgabe unseres Manuskripts“ sprechen.
    Viele Informationen und Anekdoten aus der ägyptischen Revolution verdanke ich übrigens meinem Vater, Magdi, den ich kurz vor deren Ausbruch in München angerufen hatte, mit der Aufforderung, sofort nach Ägypten zu kommen, um diese historische Zeit dort live mitzuerleben. Zwei Tage später stand er mit gepacktem Ränzlein vor mir. Er war jeden Tag auf dem Tahrir-Platz, hat mir regelmäßig berichtet und wurde eine wichtige Quelle meiner Arbeit. Das war, glaube ich, die intensivste Zeit unserer 47-jährigen Vater-Sohn-Beziehung.
    Meine Mutter ist auch wieder einmal in die Bresche gesprungen und hat in den drei Wochen wildester ägyptischer Revolutionszeiten meine Familie bei sich in München untergebracht. Außerdem möchte ich sie um Verzeihung bitten, dass sie ihren Sohn schon wieder mitten im nicht immer ungefährlichen Geschehen wusste und sich Sorgen machte. Eine Mama kann sich nie an so eine Situation gewöhnen, selbst wenn sie ihren Sohn schon oft in Kriege und Krisen ziehen gesehen hat.
    Danken möchte ich auch der Gemeinde auf meiner Facebook-Fanseite, die mich, auch mit vielen Vorschlägen, durch das letzte Kapitel getragen und praktisch mit mir mitgelitten hat. Für mich sind die mir meist unbekannten, aber unglaublich aufmerksamen Menschen, mit denen ich interaktiv via Facebook, Twitter und meinem Blog in Kontakt stehe, Quelle stetiger Inspiration und Motivation.
    Und wieder einmal haben die drei guten Geister, meine Kollegen Esther Saoub, Jürgen Stryjak und die immer hilfsbereite Christine Knesebeck Teile des Buches gegengelesen.
    Und dann ist da noch meine alte Freundin Ulli Dufner. Sie hat mir den nötigen Tapetenwechsel ermöglicht, indem sie mich auf ihre Insel im Marmarameer eingeladen hat. Auf ihrer Terrasse, mit Blick auf Istanbul am Horizont, ist ein nicht unwesentlicher Teil dieses Buches entstanden.
    Dafür, dass mir der ORF, die taz und die Presse die Genehmigung erteilt haben, bei ihnen gesendete oder gedruckte Beiträge für das Buch zu verwenden, ebenfalls ein arabisches „Schukran“. Ein Danke auch all den anderen Fernseh- und Rundfunkstationen, die mir während der Revolution Gehör geschenkt, wie die zahlreichen ARD-Rundfunksender, die Deutsche Welle, N24, Phönix und das Schweizer Radio Eins, sowie all den Zeitungen, u.a die Hannoversche Allgemeine , die Rheinpfalz, die Badische Zeitung , die Stuttgarter Nachrichten, der Bonner General Anzeiger, die Sonntagszeitung in Zürich, die Rheinische Post, die in dieser Zeit meine Beiträge abgedruckt haben –

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