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Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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antworten.“ Matt zog einen Stuhl heran und nahm rittlings darauf Platz. „Prima. Mach deine Sache gut.“ Sein Blick war hart und herausfordernd. Doch dahinter sah Stefan die verwirrte Verletztheit, die ihm solche Qualen bereitete. „Ich habe eine Menge Böses gesehen, mehr, als du dir vorstellen kannst, Matt. Es wird immer ein Teil von mir sein, egal, wie sehr ich dagegen ankämpfe. Manchmal glaube ich, die ganze menschliche Rasse ist böse, und meine Rasse ist es noch mehr.
    Und es gibt Zeiten, da halte ich das Böse in beiden Rassen für so übermächtig, daß es mir egal ist, was mit dem Rest geschieht, der nicht so ist. Im Grunde jedoch weiß ich nicht mehr als du. Ich kann dir nicht sagen, ob es einen Punkt gibt, an dem sich alles wieder zum Guten wenden wird.“ Stefan sah gerade in Matts Augen und sprach eindringlich. „Aber ich habe eine Gegenfrage. Und wenn schon?“ Matt starrte vor sich hin.
    „Und wenn schon?“ „Ja, genau das.“ „Und wenn schon, was macht es aus, wenn das Universum böse ist? Nichts, was wir tun, kann etwas daran ändern. Das willst du damit sagen?“
    Matts Stimme klang immer ungläubiger.
    „Ja, Matt Honeycutt.“ Stefan lehnte sich nach vorn. „Was wirst du tun, wenn all das Schlimme, das du ausgesprochen hast, wirklich wahr ist? Wirst du aufhören zu kämpfen und mit den Haien schwimmen?“
    Matt klammerte sich an die Stuhllehne. „Wovon redest du?“ „Du hast die freie Wahl. Damon behauptet das immer wieder. Du kannst dich auf die Seite der Bösen stellen. Die Seite der Gewinner. Niemand kann dir einen Vorwurf machen, denn wenn das ganze Universum so ist, warum solltest du nicht auch so sein?“
    „Zum Teufel!“ Matt explodierte. Seine blauen Augen brannten.
    Er hatte sich halb vom Stuhl erhoben. „Das ist vielleicht Damons Art! Nur, weil alles hoffnungslos scheint, hat man noch lange nicht das Recht, den Kampf aufzugeben! Selbst, wenn ich wüßte, daß es keinen Zweck hat, würde ich es immer noch versuchen. Das ist meine Pflicht, verdammt!“

    „Ich weiß.“ Stefan hatte sich zurückgelehnt und lächelte leise.
    Es war ein müdes Lächeln, aber es zeigte, daß er Matts Gefühle teilte. Und in diesem Moment konnte er in Matts Gesicht lesen, daß der ihn verstanden hatte.
    „Ich weiß, denn mir geht es genauso“, fuhr Stefan fort. „Es gibt keine Entschuldigung aufzugeben, nur weil der Kampf bereits verloren scheint. Wir müssen es versuchen oder... uns ausliefern.“
    „Ich liefere mich niemandem aus“, stieß Matt zwischen zusammengepreßten Zähnen hervor. Er sah aus, als hätte er sich das Feuer zurückerobert, das die ganze Zeit in ihm gebrannt hatte. „Nie!“
    „Nie ist eine lange Zeit“, sagte Stefan. „Aber, auf Teufel komm raus, ich werde auch nicht dazu bereit sein. Keine Ahnung, ob ich es schaffe, doch ich werde es versuchen.“ „Mehr kann man nicht tun.“ Matt stand langsam auf. Die schreckliche Anspannung war von ihm gewichen, und sein Blick war klar und blau, so wie Stefan ihn kannte. „Okay“, sagte er ruhig. „Du hast gefunden, wonach du gesucht hast, gehen wir also zu den Mädchen zurück.“ Stefan dachte kurz nach und wechselte das Thema. „Matt, wenn ich richtigliege, werden die Mädchen noch eine ganze Weile in Sicherheit sein. Aber geh du schon mal vor und löse sie bei der Überwachung ab. Ich möchte noch etwas lesen. Von einem Autor namens Gervase of Tilbury. Er hat Anfang des zwölften Jahrhunderts gelebt.“ „Das war sogar vor deiner Zeit“, sagte Matt, und Stefan schenkte ihm ein schwaches Lächeln. Einen Moment sahen sie sich schweigend an.
    „Gut. Wir treffen uns bei Vickie.“ Matt wandte sich zur Tür.
    Dann zögerte er und streckte seine Hand aus. „Stefan... ich bin froh, daß du zurück bist.“ Stefan packte sie. „Freut mich, das zu hören“, erwiderte er nur. Doch in ihm breitete sich eine Wärme aus, die den
    stechenden Schmerz vertrieb. Und ein wenig von der Einsamkeit.

8. KAPITEL
    Von ihrem Platz aus konnten Meredith und Bonnie gerade noch Vickies Fenster sehen. Es wäre besser gewesen, näher heranzugehen, doch dann bestand die Gefahr, daß jemand sie entdeckte.
    Meredith goß den Rest Kaffee aus der Thermoskanne und trank ihn. Dann gähnte sie. Sofort schaute sie schuldbewußt zu Bonnie hinüber. „Hast du letzte Nacht auch so schlecht geschlafen?“ fragte Bonnie.
    „Ja. Ich hab keine Ahnung, wieso“, antwortete Meredith. „Ob die Jungs wohl eine kleine Aussprache haben?“ Meredith warf

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