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Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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seinen Willen bekommen.
    Er ließ einen ihrer Arme los, um ganz leicht den Umriß ihrer Oberlippe nachzuzeichnen. „Ich sollte wohl besser gehen“, flüsterte er. „Und dir nicht länger Angst machen. Willst du das?“
    Wie ein Kaninchen vor einer Schlange komme ich mir vor, dachte Bonnie. Genauso muß das Kaninchen sich fühlen. Nur glaube ich nicht, daß er mich töten wird. Aber ich könnte auch ohne sein Zutun sterben, dachte sie. Ihre Beine waren butterweich, sie hatte das Gefühl, jeden Moment in eine endlose, samtschwarze Dunkelheit zu versinken. Wärme und ein prickelndes, süßes Zittern, das ihre Glieder durchfuhr, drohten ihren Verstand zu vernebeln.
    Denk
an
etwas
anderes...
schnell!
Damons
    unergründliche, schwarze Augen erfüllten nun ihren ganzen Horizont. Sie glaubte, Sterne in ihnen zu sehen. Denk nach!
    Schnell!
    Elena würde das nicht gefallen, dachte sie in dem Moment, in dem seine Lippen die ihren berührten. Ja, das war es. Aber das Problem bestand darin, daß sie nicht die Kraft hatte, es auszusprechen. Die Wärme wuchs und erfüllte mit rasender Schnelligkeit ihren ganzen Körper von den Fingerspitzen bis zu den Fußsohlen. Seine Lippen waren kühl wie Seide, aber alles andere war so wunderbar warm. Sie brauchte sich nicht zu fürchten, sie konnte einfach nachgeben und sich treiben lassen. Ihre Sinne schwanden...
    „Was, zum Teufel, geht hier vor?“ Die Stimme durchschnitt die Stille und brach den Bann. Bonnie fuhr zusammen und merkte, daß sie den Kopf wieder drehen konnte. Matt stand am Rand des Gartens, die Fäuste geballt. Sein Blick war kalt wie Eis.
    „Mach, daß du von ihr wegkommst.“ Zu Bonnies Überraschung lockerte sich der Griff um ihre Arme. Sie trat einen Schritt zurück und richtete ein wenig atemlos ihre Bluse. Ihr Verstand arbeitete wieder. „Es ist schon gut“, sagte sie zu Matt. Ihre Stimme klang fast wieder normal. „Ich wollte nur...“ „Geh zurück zum Auto und bleib dort.“ Jetzt warte mal 'ne Minute, dachte Bonnie. Sie war froh, daß Matt gekommen war. Die Unterbrechung war genau zum richtigen Zeitpunkt passiert.
    Aber er spielte sich ein bißchen zu sehr als beschützender, älterer Bruder auf. „Hör zu, Matt...“ „Geh!“ Er starrte immer noch Damon an.
    Meredith würde sich nicht so herumschubsen lassen. Und Elena mit Sicherheit auch nicht. Bonnie öffnete den Mund, um ihm zu sagen, daß er sich gefälligst selbst in das Auto setzen konnte, als ihr plötzlich etwas auffiel.
    Zum ersten Mal seit Monaten sah sie, daß Matt wirklich eine Sache naheging. Das Licht war in seine blauen Augen zurückgekehrt.
Vor
diesem
Ausdruck
kalten, gerechtfertigten
    Ärgers wäre sogar Tyler Smallwood zurückgewichen. Matt war lebendig und voller Energie. Er war wieder er selbst.
    Bonnie biß sich auf die Lippen. Einen Moment kämpfte sie mit ihrem Stolz. Dann gab sie nach und senkte den Blick. „Danke, daß du mich gerettet hast“, murmelte sie und verließ den Garten.
    Matt war so wütend, daß er nicht wagte, näher an Damon heranzutreten, aus Angst, ihm einen Kinnhaken zu verpassen.
    Und die abschreckende Schwärze von Damons Augen sagte ihm, daß das keine gute Idee wäre.

    Doch Damons Stimme war weich, fast leidenschaftslos. „Mein Durst nach Blut ist nicht nur eine Laune. Du hast gerade etwas unterbrochen, das für mich eine Notwendigkeit bedeutet. Ich tue nur, was ich tun muß.“ Diese nüchterne Unbeteiligtheit war zuviel für Matt. Sie halten uns für ihre Nahrung, erinnerte er sich. Sie sind die Jäger, wir die Beute. Und Damon hatte Bonnie in seinen Klauen gehabt. Bonnie, die keiner Fliege etwas zuleide tun
    konnte. Herausfordernd sagte er: „Warum suchst du dir nicht jemanden aus, der's mit dir aufnehmen kann?“ Damon lächelte, und die Luft ringsum wurde kälter. „Wie dich?“ Matz starrte ihn nur an. Er konnte fühlen, wie sich seine Kinnmuskeln verkrampften. Nach einem Moment antwortete er angespannt:
    „Du kannst es ja versuchen.“ „Ich kann mehr tun als nur das, Matt.“ Damon machte einen einzigen Schritt auf ihn zu, geschmeidig wie ein jagender Panther. Unwillkürlich mußte Matt an Raubkatzen denken, an ihre mächtigen Sprünge und ihre scharfen, reißenden Zähne. Er erinnerte sich daran, wie Tyler im letzten Jahr in der Quonset-Hütte ausgesehen hatte, nachdem Stefan mit ihm fertig gewesen war. Rohes Fleisch.
    Nur rohes Fleisch und Blut. „Wie war doch gleich der Name eures Geschichtslehrers?“ fragte Damon seidenweich. Er

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