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Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt
Autoren: Lisa J. Smith
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langgezogen, als ob jeder von ihnen mit einem unsichtbaren Messer eingeritzt würde. Genau in diesem Moment wurde Bonnies böse Vorahnung immer stärker.
    Stefan, sollen wir nicht versuchen, dies wie wahre Gentlemen zu bereinigen? Ich habe das Mädchen. Komm nach Anbruch der Dunkelheit zu dem alten Bauernhof im Wald, und wir werden reden. Nur wir beide. Komm allein, und ich werde sie gehenlassen. Bringst du jemanden mit, stirbt sie.
    Keine Unterschrift. Aber am unteren Rand des Blattes erschienen die Worte: Das ist nur eine Sache zwischen dir und mir. „Welches Mädchen?“ fragte Matt verblüfft und schaute von Bonnie zu Meredith, als ob er sich vergewissern wollte, daß beide noch da waren. „Welches Mädchen?“ Mit scharfen Bewegungen rissen Meredith' lange Finger das Päckchen auf und zogen seinen Inhalt hervor. Es war ein hellgrüner Schal mit einem Muster aus Blättern und Ranken.
    Bonnie erinnerte sich nur zu gut daran, und Bilder stiegen plötzlich vor ihr auf: Konfetti und Geburtstagsgeschenke, Orchideen und Schokolade. „Caroline“, flüsterte sie und schloß die Augen. Diese letzten beiden Wochen waren so merkwürdig gewesen, so unterschiedlich vom normalen High-School-Alltag, daß sie darüber Caroline fast vergessen hatte. Caroline war in eine Wohnung in eine andere Stadt gezogen, um dem Unheil zu entgehen, um in Sicherheit zu sein. Doch Meredith hatte es ihr von Anfang an gesagt: „Er kann dir auch bis nach Heron folgen, da bin ich ganz sicher.“ „Er spielt wieder mit uns“, murmelte Bonnie. „Er hat uns so weit kommen lassen, hat sogar zugelassen, daß wir deinen Großvater besuchen, Meredith, und dann...“ „Er muß es gewußt haben“, stimmte Meredith ihr zu. „Er muß die ganze Zeit gewußt haben, daß wir nach einem Opfer suchen. Und dann hat er uns schachmatt gesetzt. Es sei denn...“ Ihre dunklen Augen leuchteten vor plötzlicher Hoffnung. „Bonnie, hältst du es für möglich, daß Caroline den Schal in der Nacht von der Party verloren hat? Und daß er ihn nur aufgehoben hat?“
    „Nein.“ Die Vorahnungen wurden stärker und stärker. Bonnie bemühte sich, sie zu verdrängen. Sie wollte es nicht, wollte es nicht wissen. Aber bei einer Sache war sie ganz sicher: das war kein Bluff. Klaus hatte Caroline. „Was sollen wir nun tun?“
    fragte sie leise.
    „Jedenfalls nicht auf ihn hören“, erwiderte Matt fest.
    „Versuchen wir, dies wie Gentlemen zu lösen. Er ist Abschaum, kein Gentleman. Das Ganze ist eine Falle.“ „Natürlich ist es eine Falle“, unterbrach ihn Meredith ungeduldig. „Er hat gewartet, bis wir herausgefunden haben, wie wir ihn verletzen können, und jetzt versucht er, uns auseinanderzubringen. Aber das wird nicht klappen.“
    Bonnie hatte Stefans Gesicht mit wachsender Sorge betrachtet.
    Denn während Matt und Meredith erregt miteinander redeten, hatte er leise den Brief zusammengefaltet und ihn zurück in den Umschlag gesteckt. Jetzt stand er da und betrachtete ihn.
    Seine Miene war unbewegt, als würde ihn das, was um ihn herum vorging, nicht berühren. Und der Blick in seinen grünen Augen machte Bonnie Angst.
    „Wir können es schaffen, daß sein Schuß nach hinten losgeht“, sagte Matt gerade. „Stimmt's, Stefan? Glaubst du das nicht auch?“ „Ich glaube“, erwiderte Stefan, sich auf jedes Wort konzentrierend, „daß ich nach Anbruch der Dunkelheit allein in den Wald gehen werde.“ Matt nickte und begann sofort, einen Plan zu schmieden. „Okay, du lenkst ihn ab.
    Währenddessen werden wir drei...“ „Ihr drei“, fuhr Stefan fort und sah ihn eindringlich an, „werdet nach Hause gehen. Ins Bett.“ Es entstand eine Pause, die Bonnies angespannten Nerven endlos vorkam. Die anderen starrten Stefan fassungslos an. Schließlich sagte Meredith in leichtem Tonfall:
    „Nun, es wird schwer werden, ihn zu schnappen, wenn wir im Bett liegen. Es sei denn, er ist so freundlich und stattet uns einen Besuch ab.“ Das brach die Spannung. Matt atmete tief aus. „Gut, Stefan, wir verstehen, wie du über die Sache denkst...“ Aber Stefan fiel ihm einfach ins Wort. „Ich meine es ernst, Matt. Todernst. Klaus hat recht, das ist eine Sache zwischen ihm und mir. Und er will, daß ich allein komme, oder er wird Caroline etwas antun. Also gehe ich allein. Es ist meine Entscheidung.“ „Das wird deine Beerdigung“, stieß Bonnie fast hysterisch hervor. „Stefan, du bist verrückt! Das kannst du nicht machen.“ „Wart's ab.“ „Wir werden das nicht
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