Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
voller Schock auf einen Baum, der hinter Stefan etwas höher stand. Seine Zweige raschelten leise, obwohl es ganz windstill war. „Matt?“ flüsterte sie aufgeregt.
    Stefans Aufmerksamkeit war mit jeder Faser seines Körpers auf Klaus gerichtet. Jedes kleinste Teil seiner Macht konzentrierte sich auf den Uralten vor ihm. Doch in diesem Baum direkt über ihm...
    Alle Gedanken an einen Plan oder daran, Matt um Rat zu fragen, waren wie weggefegt. Bonnie sprang aus ihrem Versteck hoch und schrie: „Stefan! Über dir! Es ist eine Falle.“
    Stefan sprang geschmeidig wie eine Raubkatze zur Seite, genau in dem Moment, als etwas Schweres auf den Platz hinunterstürzte, an dem er gerade noch gestanden hatte. Das Mondlicht beleuchtete die Szene perfekt. Bonnie konnte Tylers gefletschte Zähne sehen.
    Und das Weiße in Klaus' Augen, als er zu ihr herumfuhr. Einen Moment starrte sie ihn wie gelähmt an, dann krachte ein Blitz aus dem wolkenlosen, leeren Himmel. Erst später wurde Bonnie das Furchterregende und Bizarre an diesem Geschehen klar. Der blaugezackte Blitz fuhr aus dem klaren Himmel genau in die ausgestreckte Handfläche von Klaus. Das nächste, was sie sah, war so entsetzlich, daß es alles andere auslöschte: Klaus faltete seine Hand über dem Blitz zusammen und warf ihn auf sie zu.
    Stefan schrie, schrie ihr zu, wegzulaufen. Bonnie hörte ihn, während sie wie gelähmt auf das gleißende Unheil starrte.
    Dann packte sie jemand und riß sie zur Seite. Mit dem Gestank von Ozon knallte der Blitz über ihren Kopf hinweg wie eine riesige Peitsche. Sie landete mit dem Gesicht im Moos, griff nach Meredith' Hand, um ihr für die Rettung zu danken, und mußte feststellen, daß es Matt gewesen war.
    „Bleib hier! Bleib hier!“ schrie er und stürmte los. Diese gehaßten Worte! Sie rissen Bonnie hoch, und sie lief hinter ihm her, bevor ihr bewußt war, was sie tat. Und dann verwandelte sich die Welt in ein Chaos. Klaus war wieder zu Stefan herumgewirbelt, der auf Tyler einschlug. Tyler, in seiner Wolfsform, gab entsetzliche Geräusche von sich, während Stefan ihn zu Boden schleuderte.
    Meredith rannte zu Caroline und näherte sich dem Schornstein von hinten, damit Klaus sie nicht bemerkte. Bonnie sah, wie sie nach Caroline griff, und das Aufblitzen von Stefans silbernem Dolch, während Meredith die Fesseln um Carolines Handgelenke durchschnitt. Dann, halb zerrend, halb tragend, schleppte Meredith Caroline hinter den Schornstein, um ihr Werk zu vollenden.
    Ein Geräusch, wie Geweihe, die sich verkeilen, ließ Bonnie herumfahren. Klaus griff Stefan mit einem Stock an - er mußte vorher auf dem Boden gelegen haben und sah so spitz aus wie der von Stefan. Eine gefährliche Lanze. Aber Klaus und Stefan benutzten ihre Speere nicht dazu,
aufeinander

    einzustechen,
sondern
    wie Bauernspieße. Robin Hood,
    dachte Bonnie wie betäubt. Little John und Robin Hood. So sahen sie aus. Klaus war allerdings viel größer und schwerer als Stefan.
    Dann bemerkte sie etwas anders, und ein stummer Schrei entfuhr ihr. Hinter Stefan hatte sich Tyler wieder aufgerappelt und duckte sich, zum Sprung an Stefans Kehle bereit.

    Wie damals auf dem Friedhof. Stefan stand mit dem Rücken zu ihm, und Bonnie konnte ihn nicht rechtzeitig warnen. Aber sie hatte Matt vergessen. Den Kopf voran, Krallen und Zähne des Werwolfs ignorierend, warf er sich in klassischer Footballmanier auf Tyler. Der wurde zur Seite geschleudert, und Matt landete auf ihm. Bonnie war überwältigt. So viel passierte auf einmal. Meredith säbelte durch Carolines Fußfesseln, Matt verprügelte Tyler in einer Art, die ihm auf dem Footballfeld einen Platzverweis eingehandelt hätte, und Stefan wirbelte mit seinem weißen Eschenholzstab, als hätte er sein Leben lang nichts anderes getan. Klaus lachte wie im Rausch, dieses tödliche Ballett schien ihn überglücklich zu machen, während sie Schläge mit rasender Schnelligkeit und voller Präzision austauschten. Doch Matt schien jetzt in Schwierigkeiten zu kommen. Tyler hatte im Moment Oberhand und fletschte die Zähne. Wild sah Bonnie sich nach einer Waffe um und vergaß ganz das Fleischmesser in ihrer Tasche. Ihr Blick fiel auf einen abgestorbenen Eichenast. Sie nahm ihn und rannte zu Tyler und Matt. Dort angekommen, zögerte sie. Sie wagte nicht, den Stock zu brauchen, aus Angst, versehentlich Matt zu treffen. Er und Tyler wälzten sich mit schwindelerregender Schnelligkeit auf dem Boden hin und her.

    Dann war Matt wieder oben,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher