Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
dachte Bonnie. Eine Katze mit einer Maus. Jetzt war Stefan derjenige, der keuchte und kämpfte. Mit zusammengebissenen Zähnen versuchte er, Klaus zu widerstehen. Aber Klaus und sein Stock drückten ihn nach hinten, preßten ihn auf den Boden. Und dabei grinste er die ganze Zeit. Bis Stefan auf dem Rücken lag, den eigenen Stab von
    Klaus' Gewicht quer über die Kehle gepreßt. Klaus sah auf ihn hinunter und strahlte. „Ich habe keine Lust mehr zu spielen, kleiner Bub“, sagte er herablassend und warf seinen eigenen Stock weg. „Jetzt ist es Zeit zu sterben.“ Er nahm Stefan den Stock so mühelos ab, als würde er ihn einem Kind wegnehmen.
    Hob ihn mit leichter Bewegung auf und brach ihn über dem Knie in zwei Stücke, um zu zeigen, wie stark er war, wie stark er immer gewesen war. Wie grausam hatte er mit Stefan gespielt!

    Eine der Hälften des weißen Speers warf er achtlos über die Schulter auf die Lichtung. Die andere hob er sich für Stefan auf. Er benutzte nicht das scharfe Ende, sondern das zersplitterte, das aus Dutzenden scharfen Spitzen bestand, und stieß mit einer Wucht zu, die dem Betrachter fast lässig erschien. Doch Stefan schrie. Klaus tat es wieder und wieder, und jedes Mal schrie Stefan auf. Bonnie schrie ebenfalls.
    Lautlos.
    Sie hatte Stefan noch nie zuvor so schreien hören. Man brauchte ihr weder zu erzählen, welche Schmerzen er erleiden mußte. Daß Stefan am Ende sterben würde - wenn auch noch nicht gleich. Klaus hatte jetzt die Hand hoch gehoben und war bereit, es mit einem letzten Stoß zu Ende zu bringen. Er schaute mit einem Grinsen voll perverser Freude zum Mond hoch und zeigte deutlich, daß es das war, was ihm Vergnügen bereitete und ihn
    berauschte. Folter und Mord. Klaus wirbelte den zersplitterten Stab hin und her und schickte sich an, mit einem Lächeln ekstatischer Freude erneut zuzustoßen. Ein Speer schoß quer über die Lichtung, traf ihn mitten im Rücken und landete dort zitternd wie ein riesiger Pfeil. Klaus riß die Arme auseinander und ließ den Stock fallen. Das böse Grinsen verschwand aus seinem Gesicht. Er stand eine Sekunde bewegungslos da und drehte sich dann wie in Zeitlupe um. Der weiße Eschenstab in seinem Rücken schwankte leicht. Vor Bonnies Augen tanzten Millionen grauer Pünktchen. Sie konnte nichts erkennen, aber die Stimme war klar zu verstehen. Sie klang kalt, arrogant und erfüllt von absolutem Selbstvertrauen. Nur fünf Worte, aber sie änderten alles. „Hände weg von meinem Bruder!“

15. KAPITEL
    Klaus schrie. So müssen die Jäger der Urzeit geschrien haben, dachte Bonnie und erschauderte. Die Säbelzahntiger, zum Beispiel, oder der Mammutbulle. Blut quoll mit dem Schrei aus seinem Mund. Sein grausam attraktives Gesicht war zu einer wuterfüllten Maske verzogen.
    Er tastete mit den Händen hektisch auf den Rücken, versuchte, den weißen Eschenspeer zu packen und herauszuziehen. Aber er steckte zu tief. Der Wurf war exzellent gewesen.
    „Damon“, flüsterte Bonnie. Er stand am Rand der Lichtung, umrahmt von den Eichen. Während sie zusah, machte er einen Schritt auf Klaus zu und dann noch einen. Geschmeidige, sich heranpirschende Schritte, voll tödlicher Entschlossenheit. Und er war wütend. Bonnie wäre vor ihm davongelaufen, vor dem schrecklichen Ausdruck seiner Züge. Sie hatte noch nie einen solchen Zorn gesehen. „Hände... weg... von meinem Bruder“, zischte er. Sein Blick war fest auf Klaus gerichtet, während er näher herankam. Klaus schrie wieder, doch seine Hände hatten ihr panisches Suchen aufgegeben. Er hob sie hoch. „Du Idiot!
    Wir brauchen nicht zu kämpfen! Das habe ich dir schon bei ihrem Haus gesagt! Wir können einander ignorieren.“ Damon hatte die Stimme nicht gehoben. „Hände weg von meinem Bruder.“ Bonnie konnte den Anstieg der Macht in ihm spüren.
    Er fuhr so leise fort, daß sie ihre Ohren anstrengen mußte.
    „Bevor ich dir das Herz herausreiße.“ „Ich habe es dir gesagt!“
    schrie Klaus. Damon beachtete seine Worte gar nicht. Sein ganzes Wesen konzentrierte sich auf Klaus' Kehle, auf seine Brust, auf das darin
    schlagende Herz, das er ihm herausreißen würde. Trotz des Blutverlusts schien der Blonde noch viel Kraft übrig zu haben.
    Der Ansturm war plötzlich, voller Gewalt und fast unausweichlich. Bonnie sah, wie er sich mit der Lanze auf Damon warf. Unwillkürlich schloß sie die Augen. Und öffnete sie einen Moment später, als sie das Flattern von Flügeln hörte.
    Klaus war durch den

Weitere Kostenlose Bücher