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Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Blick nicht von seinem Bruder.
    „Damon, du weißt, daß ich recht habe. Klaus kann jede Minute zurück sein. Wirf dein Leben nicht fort. Wirf ihr Leben nicht fort!“
    „Ihre Leben sind mir total egal“, zischte Damon. Wieder die Wahrheit, dachte Bonnie und war merkwürdigerweise trotzdem nicht beleidigt. Es gab nur ein Leben, das Damon etwas bedeutete, und es war nicht sein eigenes. „Doch, du mußt es tun!“ erwiderte Stefan heftig. Er klammerte sich so fest an Damons Hand, als sei es ein Wettkampf und als könne er Damon auf diese Weise zum Einlenken zwingen. „Elena hatte einen letzten Wunsch. Nun, hier ist meiner. Du hast die Macht, Damon. Ich möchte, daß du sie nutzt, um ihnen zu helfen.“
    „Stefan...“ flüstere Bonnie hilflos. „Versprich es mir.“ Von Schmerzen gequält, verzog Stefan das Gesicht. Lange Sekunden sah Damon ihn nur an. Dann sagte er. „Ich verspreche es.“ Der Satz kam schnell und scharf wie der Stich eines Dolches. Er ließ Stefans Hand los, stand auf und wandte sich an Bonnie. „Komm.“ „Wir können ihn nicht allein lassen!“ „Doch, wir können.“ Jetzt war Damons Gesicht nicht mehr jung. Und auch nicht mehr verletzlich. „Du und deine menschlichen Freunde, ihr werdet für immer von hier verschwinden. Ich werde zurückkommen.“ Bonnie schüttelte wie benommen den Kopf. Sie wußte nur eins, sie konnten Stefan nicht so zurücklassen. „Du kommst jetzt mit!“ Damons Stimme war hart wie Stahl. Er packte ihre Hand. Bonnie blieb an Stefans Seite sitzen und machte sich auf einen Kampf gefaßt.
    Dann geschah etwas, das ihren ganzen Streit sinnlos machte.
    Ein Knall wie von einer gigantischen Peitsche, ein greller Blitz, und Bonnie war geblendet. Als sie wieder sehen konnte, traf ihr Blick auf die Flammen, die aus einem neuen schwarzen Loch am Fuße eines Baumstamms züngelten. Klaus war zurückgekehrt. Und mit ihm die Blitze.
    Bonnie blickte um sich. Selbst die Natur schien erstarrt zu sein.
    Klaus war das einzige, was sich auf der Lichtung bewegte. Er wedelte mit dem blutigen, weißen Stab, den er sich aus dem Rücken gezogen hatte, wie mit einer grausigen Trophäe.

    Sein Blitzableiter, dachte Bonnie völlig unsinnig, und dann gab es einen weiteren Knall. Sie schossen vom leeren Himmel in riesigen, gezackten Bahnen und erleuchteten alles wie die helle Mittagssonne. Bonnie sah wie gelähmt zu, wie ein Baum nach dem anderen getroffen wurde, jeder ein wenig näher als der letzte. Flammen wanden sich wie hungrige Schlangen durch die Blätter.
    Zwei weitere Bäume zu jeder Seite Bonnies explodierten mit einem Krachen, so laut, daß sie es mehr fühlte als hörte. Ein schrecklicher Schmerz schoß durch ihr Trommelfell. Damon, dessen Ohren noch empfindlicher waren, hob die Hände, um sich zu schützen.
    Dann schrie er: „Klaus!“ und sprang den Blonden an. Jetzt schlich er nicht mehr, es war die tödliche Attacke des Vollstreckers. Der Blitz traf ihn mitten im Sprung.
    Bonnie kreischte vor Angst, als sie das Unheil kommen sah, und sprang auf. Eine blaue Stichflamme aus überhitzten Gasen, der Geruch nach Verbranntem, Damon wurde zu Boden geschleudert, landete auf dem Gesicht und blieb reglos liegen.
    Kleine Rauchfahnen stiegen von ihm hoch, genau wie aus den Bäumen.

    Stumm vor Entsetzen schaute sie zu Klaus. Er schwankte über die Lichtung und hielt den blutigen Stab wie einen Golfschläger. Als er an Damon vorbeikam, beugte er sich kurz herunter und lächelte. Ein Schrei blieb Bonnie in der Kehle stecken, sie bekam keine Luft mehr. Selbst zum Atmen schien der Sauerstoff knapp zu werden.
    „Mit dir werde ich später abrechnen“, sagte Klaus zu dem bewußtlosen Damon. Dann wandte er sich Bonnie zu. „Du, du bist jetzt an der Reihe.“ Sie brauchte einen Moment, um zu merken, daß er dabei Stefan und nicht sie anschaute. Seine elektrisch blauen Augen waren auf Stefans Gesicht gerichtet.
    Dann schweifte sein Blick zu Stefans blutiger Mitte.
    „Ich werde dich bei lebendigem Leib auffressen, Salvatore.“
    Bonnie war ganz allein. Die einzige, die noch auf den Füßen stand. Und sie hatte Angst.
    Aber sie wußte, was sie tun mußte. Sie ließ sich wieder neben Stefan auf den Boden fallen. Das war's, dachte sie. Du kniest neben deinem Ritter und siehst dem Tod
    entgegen. Sie blickte Klaus an und bewegte ihren Körper so, daß sie Stefan beschützte. Klaus schien sie jetzt zum ersten Mal richtig wahrzunehmen und runzelte die Stirn, als hätte er eine Spinne in seinem Salat

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