Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis
hast beschlossen, encore une fois un vampire zu werden.«
Ist es das, was geschieht?, flüsterte sie dem Kind zu. Sterbe ich wieder? Um ein Vampir zu werden?
Ich weiß es nicht!, rief das Kind. Ich weiß gar nichts. Er ist wütend. Ich habe Angst.
Sage wird dir nichts antun, versprach sie. Er ist bereits ein Vampir und dein Freund.
Nicht Sage …
Vor wem hast du dann Angst?
Wenn du wieder stirbst, werde ich erneut in schwere Ketten gelegt werden. Das Kind zeigte ein bemitleidenswertes Bild seiner selbst, bedeckt von unzähligen schweren Ketten. Sie waren in seinem Mund und knebelten ihn. Sie drückten ihm die Arme an die Seiten. Vor allem waren die Ketten mit Dornen besetzt, sodass Blut floss, wo immer sie sich in das weiche Fleisch des Kindes gruben.
Wer würde so etwas tun? Sag mir, wer das tut!, rief Elena. Ich werde ihn so weit bringen, dass er sich wünscht, er sei nie geboren worden.
Das Gesicht des Kindes blickte sie verwundert an. Das werde ich mir wünschen, sagte der Junge traurig. Und er auch. Er und ich. Damon. Weil wir dich getötet haben.
Aber wenn es nicht seine Schuld ist …
Wir müssen es tun. Wir müssen. Aber vielleicht werde ich auch sterben … In dem letzten Satz schwang eindeutig ein Unterton der Hoffnung mit.
Das gab für Elena den Ausschlag. Wenn Damon nicht klar denken konnte, dann dachte sie vielleicht auch nicht klar, überlegte sie langsam. Vielleicht… vielleicht sollte sie tun, was Sage wollte. Und Dr. Meggar. Sie konnte seine Stimme wie durch einen dichten Nebel hören. » …willen, Ihr habt die ganze Nacht gearbeitet. Gebt jemand anderem eine Chance.«
Ja… die ganze Nacht. Elena hatte nicht wieder aufwachen wollen, und sie hatte einen mächtigen Willen.
» Vielleicht die Seiten wechseln?«, schlug jemand– ein Mädchen, ein junges Mädchen– vor. Eine schwache Stimme, aber ebenfalls ein starker Wille. Bonnie.
» Elena… ich bin es, Meredith. Kannst du spüren, dass ich deine Hand halte?« Eine Pause, dann sehr viel lauter und aufgeregt: » He, sie hat meine Hand gedrückt! Habt ihr gesehen? Sage, sag Damon, dass er schnell herkommen soll.«
Sie driftete weg…
» …noch ein wenig trinken, Elena? Ich weiß, ich weiß, du magst es nicht. Aber trink um meinetwillen un peu, ja?«
Wegdriften…
» Très bon, mon enfant! Maintenant, wie wäre es mit etwas Milch? Damon glaubt, du kannst menschlich bleiben, wenn du Milch trinkst.«
Dabei kamen Elena zwei Gedanken in den Kopf. Einer davon war, dass sie, wenn sie noch mehr von irgendetwas trank, vielleicht platzen würde. Der andere war, dass sie nicht so töricht sein würde, irgendwelche Versprechungen zu machen.
Sie versuchte, etwas zu sagen, aber die Worte kamen nur als dünnes Wispern heraus. » Sag Damon– ich werde nicht zurückkommen, wenn er den kleinen Jungen nicht frei lässt.«
» Wen? Welchen kleinen Jungen?«
» Elena, Liebes, alle kleinen Jungen auf diesem Anwesen sind frei.«
Meredith: » Warum lassen wir sie es ihm nicht selbst sagen?«
Dr. Meggar: » Elena, Damon ist hier auf dem Sofa. Ihr wart beide sehr krank, aber ihr werdet wieder gesund werden. Hier, Elena, wir können den Untersuchungstisch bewegen, sodass du mit ihm reden kannst. So, erledigt.«
Elena versuchte, die Augen zu öffnen, aber alles um sie herum war zu grell. Sie holte tief Luft und versuchte es noch einmal. Immer noch zu hell. Und sie wusste nicht mehr, wie sie ihre Sehkraft dämpfen konnte. Sie sprach mit geschlossenen Augen zu dem Geschöpf, das sie vor sich spürte: Ich kann ihn nicht wieder allein lassen. Vor allem, wenn du ihn erneut in Ketten legst und ihn knebelst.
Elena, sagte Damon zittrig, ich habe kein gutes Leben geführt. Aber ich habe noch nie zuvor Sklaven gehalten, ich schwöre es. Du kannst jeden fragen. Und ich würde einem Kind das nie antun.
Du hast es getan und ich kenne seinen Namen. Ich weiß, dass er voller Sanftheit und Freundlichkeit und Güte ist … und Furcht.
Das leise Dröhnen von Sages Stimme: » …sie aufregen…«, dann das eine Spur lautere Murmeln Damons: » Ich weiß, dass sie nicht klar im Kopf ist, aber ich wüsste trotzdem gern den Namen dieses kleinen Jungen, dem ich das angeblich angetan habe. Wieso sollte sie das aufregen?«
Mehr Dröhnen, dann: » Aber kann ich sie nicht einfach fragen? Zumindest könnte ich mich von diesen Anklagen reinwaschen.« Dann, lauter: » Elena? Kannst du mir sagen, welches Kind ich angeblich so gefoltert habe?«
Sie war so müde. Aber sie
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