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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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es in die Hand und setzte den Füller wieder zusammen, bevor sie es genauer betrachten wollte. Aber dann… sie musste die Hand öffnen und nachsehen. Der kleine halbmondförmige Gegenstand blendete zuerst ihre Augen, aber er entsprach genau der Beschreibung, die Bonnie gegeben hatte. Eine winzige Abbildung von einem Fuchs mit juwelenbesetztem Kopf, von dem zwei flache Ohren aufragten. Die Augen waren zwei funkelnde grüne Steine. Smaragde?
    » Alexandrit«, sagte Damon in einem Schlafzimmerflüsterton. » Angeblich wechselt der Stein bei Kerzenschein oder Feuerlicht die Farbe. Er reflektiert die Flamme.«
    Elena, die sich wieder an ihn gelehnt hatte, erinnerte sich mit einem Frösteln daran, wie Damons Augen Flammen reflektiert hatten, als er besessen gewesen war: die blutroten Flammen der Malach– Shinichis Grausamkeit.
    » Also«, fragte Damon, » wie hast du es geschafft?«
    » Ist das wirklich eine der beiden Hälften des Fuchsschlüssels?«
    » Nun, es ist wohl kaum etwas, das in einen Füllfederhalter hineingehört. Aber du bist, kaum dass wir den Raum betreten hatten, fast direkt darauf zugegangen. Selbst Vampire brauchen Zeit zum Nachdenken, meine kostbare Prinzessin.«
    Elena zuckte die Achseln. » Eigentlich ist es fast zu einfach. Als klar war, dass all diese Harfen zu keiner Lösung führten, habe ich mich gefragt, welches Instrument es sonst noch gibt, das man im Haus eines Menschen finden kann. Ein Stift ist ein Schreibinstrument. Dann musste ich nur noch herausfinden, ob Lady Fazina ein Arbeitszimmer oder ein Schreibzimmer hat.«
    Damon stieß den Atem aus. » Bei allen Dämonen der Hölle, du kleines Unschuldslamm. Weißt du, wonach ich gesucht habe? Nach Falltüren. Nach geheimen Eingängen zu Kerkern. Das einzige Instrument, das mir eingefallen ist, war ein ›Folterinstrument ‹ , und du wärst überrascht, wie viele davon man in dieser schönen Stadt finden kann.«
    » Aber nicht in ihrem Haus…!« Elenas Stimme schwoll gefährlich laut an, und sie schwiegen beide einen Moment lang, als könnten sie diesen Umstand damit wettmachen. Wie auf glühenden Kohlen lauschten sie auf ein Geräusch aus dem Flur.
    Es war niemand mehr zu hören.
    Elena atmete auf. » Schnell! Wo ist der Fuchsschlüssel in Sicherheit?« Sie begriff, dass das Göttinnenkleid einen Nachteil hatte: Es gab absolut keinen Platz, etwas darin zu verstecken. Für das nächste Mal würde sie mit Lady Ulma darüber sprechen müssen.
    » Ganz unten in der Tasche meiner Jeans«, sagte Damon, der genauso heftig zitterte wie sie. Als er den Fuchsschlüssel tief in seiner schwarzen Armani-Jeans verstaut hatte, hielt er sie an beiden Händen fest. » Elena! Begreifst du? Wir haben es geschafft. Wir haben es wirklich geschafft!«
    » Ich weiß!« Tränen strömten aus Elenas Augen, und Lady Fazinas Musik– die längst wieder eingesetzt hatte– schien zu einem einzigen großartigen, perfekten Akkord anzuschwellen. » Wir haben es gemeinsam geschafft!«
    Und dann lag Elena in Damons Armen und schob ihre eigenen Arme unter seine Lederjacke, um seine Wärme zu spüren, seinen festen Körper. Es überraschte sie auch nicht, einen doppelten Einstich an ihrer Kehle zu fühlen, als sie den Kopf in den Nacken legte: Ihr zauberhafter Panther war wirklich nur ein klein wenig gezähmt und musste noch einige Grundlagen der Etikette romantischer Treffen lernen, zum Beispiel, dass man küsste, bevor man zubiss.
    Sie hatte an diesem Abend schon einmal geglaubt, seinen Hunger zu spüren, fiel ihr wieder ein, doch sie hatte ihn ignoriert, zu konzentriert auf ihr einziges Ziel. Aber jetzt gab sie nach und verstand– alles, bis auf den beängstigenden Schmerz, den er vorhin vor ihr verborgen hatte. Und bis auf die Frage, warum er heute so außerordentlich hungrig war.
    Vielleicht sogar… übertrieben hungrig.
    Damon, dachte sie sanft. Du nimmst sehr viel.
    Sie konnte keine andere Reaktion spüren als den rohen Hunger des Panthers.
    Damon, es könnte gefährlich werden … für mich. Diesmal legte Elena so viel Macht, wie sie nur konnte, in ihre Worte.
    Damon reagierte noch immer nicht, aber sie schwebte jetzt, schwebte hinab in die Dunkelheit. Und das brachte sie auf eine wahre Idee.
    Wo bist du? Bist du hier?, rief sie und stellte sich den kleinen Jungen vor.
    Und dann sah sie ihn, angekettet an seinen Felsbrocken, zu einem Ball zusammengerollt, die Fäuste auf die Augen gedrückt.
    Was ist los?, fragte Elena sofort. Besorgt schwebte sie in seine

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