Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis
lieber mag als dich, hast du– als wärst du Meredith oder Bonnie– alles getan, um ihr zu helfen, bei ihm bleiben zu können und den Bösen Buben fernzuhalten. Vielleicht sollten wir uns alle zusammenpassende T-Shirts mit der Aufschrift: Ich bin ein Hund. Ich diene Prinzessin Ele…
KRACH!
Matt sprang auf und landete zusammengekauert am Boden, was schmerzhafter war, als es im Film aussah.
Rattattatt!
Es war die lose Jalousie auf der anderen Seite des Raums. Doch das erste Geräusch war wirklich ein Krachen gewesen. Von außen befand sich die Pension in einem ziemlich schlechten Zustand und die hölzernen Rollläden lösten sich manchmal.
Aber war es wirklich nur ein Zufall?, dachte Matt, sobald sein Herz aufgehört hatte zu galoppieren. In dieser Pension, in der Stefano so viel Zeit verbracht hatte? Vielleicht waren ja noch Überreste seines Geistes hier, verbunden mit dem, was die Menschen in diesen Räumen dachten. Wenn ja, hatte Matt gerade einen kräftigen Hieb in den Solarplexus erhalten, so wie er sich fühlte.
Tut mir leid, Kumpel, dachte er und hätte es beinahe laut ausgesprochen. Ich hatte nicht die Absicht, schlecht von deinem Mädchen zu sprechen. Sie steht verdammt unter Druck.
Hölle, er wäre der Erste, der jeden k.o. schlug, der Elena schlechtmachte. Vorausgesetzt, dass Stefano keine Vampirtricks benutzte, um sich vorzudrängeln!
Und was sagte Elena immer? Man kann nie zu gut vorbereitet sein. Man kann nie zu viele Unterpläne haben, denn so sicher, wie Gott eine nervige Schale um eine Erdnuss gemacht hat, wird dein Hauptplan irgendwelche Macken haben.
Das war der Grund, warum Elena mit so vielen Leuten wie möglich arbeitete. Was machte es schon, wenn Helfer C und D niemals gebraucht wurden? Falls sie doch gebraucht wurden, waren sie da.
Mit diesem Gedanken und einem Kopf, der so klar war, wie schon die ganze Zeit über nicht mehr, seit er den Mondeo verkauft und Bonnie und Meredith das Geld für die Flugtickets gegeben hatte, machte Matt sich an die Arbeit.
» Und dann haben wir einen Spaziergang auf dem Anwesen gemacht und den Apfelgarten gesehen und den Orangengarten und den Kirschgarten«, erzählte Bonnie Elena, die in einem prachtvollen Himmelbett lag und klein und schutzlos aussah.
Bonnie saß bequem auf einem goldenen gepolsterten Sessel, den sie ans Bett gezogen hatte. Ihre kleinen Füße hatte sie auf die Laken gelegt.
Elena war keine gute Patientin. Sie wollte aufstehen. Sie wollte herumlaufen können. Das würde ihr mehr helfen als all der Haferbrei, die Steaks, die Milch und die fünf täglichen Besuche von Dr. Meggar, der auf dem Anwesen Quartier bezogen hatte.
Sie wusste jedoch, wovor sich alle wirklich fürchteten. Bonnie hatte es in einem einzigen langen schluchzenden Wehklagen ausgeplaudert, als sie eines Nachts bei Elena gewacht hatte.
» D-Du hast geschrien und alle V-Vampire haben es gehört und Sage hat Meredith und mich einfach wie zwei Kätzchen unter den Arm genommen und ist in Richtung der Schreie gerannt. Aber m-mittlerweile hatten dich so viele Leute schon vor uns erreicht! Du warst bewusstlos, genau wie Damon, und jemand sagte: ›Sie sind angegriffen worden, und ich d-denke, sie sind tot! ‹ Und a-alle haben g-gesagt: ›Ruf die W-Wächter!‹ Und ich bin ohnmächtig geworden, ein klein wenig.«
» Scht«, hatte Elena versucht, sie ebenso freundlich wie berechnend zu beruhigen. » Trink etwas schwarzmagischen Wein, dann wird es dir besser gehen.«
Bonnie hatte etwas getrunken. Und noch etwas mehr. Und dann hatte sie die Geschichte fortgesetzt. » Aber Sage muss etwas geahnt haben, denn er sagte: ›Ich bin Arzt, und ich werde sie untersuchen. ‹ Und– und du hättest ihm wirklich geglaubt, so wie er es gesagt hat!
Und dann hat er euch beide angeschaut, und ich schätze, er wusste sofort, was geschehen war, denn er sagte: ›Holt eine Kutsche! Ich muss sie z-zu Dr. Meggar bringen, meinem Kollegen. ‹ Und Lady Fazina selbst kam herbei und meinte, dass wir eine ihrer Kutschen haben könnten, und es sei e-egal , wann wir sie zurückschickten. Sie ist sooooo reich! Und dann haben wir euch zwei durch den Hinterausgang hinausgeschafft, weil da– da waren einige Bastarde, die gesagt haben, lasst sie sterben. Sie waren echte Dämonen, weiß wie Schnee, und man nennt sie Schneefrauen. Und dann, dann saßen wir einfach in der Kutsche, und, oh mein Gott! Elena! Elena, du bist gestorben! Du hast zweimal aufgehört zu atmen! Und Sage und Meredith haben die
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