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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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lehren können. Er verzichtete auf Dinge, die er wollte, weil er sich nicht auf das Fragen verstand. In aller Unschuld und mit ausschließlich guten Absichten hatte Stefano gewisse Dinge unterlassen, bis sie, Elena, gezwungen war, ihn zu fragen.
    Damon, dachte sie, hat dieses Problem für gewöhnlich nicht. Er nimmt sich, was immer er will– so beiläufig, als wähle er Dinge aus einem Regal in einem Lebensmittelladen.
    Und genau jetzt lachte er lautlos, was bedeutete, dass er ehrlich erschüttert war.
    » Ich werte das als eine Entschuldigung«, sagte Elena leise.
    Jetzt lachte Damon laut auf, und ein Frösteln überlief Elena. Sie versuchte, ihm zu helfen, und…
    » Denkst du«, brach er in ihre Gedanken ein, » dass das alles war, was ich wollte?«
    Elena erstarrte von Neuem, während sie darüber nachdachte. Damon hätte mühelos ihr Blut nehmen können, während er sie bewegungsunfähig gemacht hatte. Aber das war– natürlich– nicht alles, was er von ihr wollte. Ihre Aura… sie wusste, wie sie auf Vampire wirkte. Damon hatte sie schließlich die ganze Zeit über vor anderen Vampiren beschützt, die ihre Aura vielleicht sehen konnten.
    Der Unterschied, sagte Elenas angeborene Ehrlichkeit ihr, lag darin, dass sie keinen Deut auf irgendwelche anderen Vampire gab. Aber bei Damon war das anders. Bei seinem Kuss hatte sie den Unterschied gespürt. Etwas, das sie noch nie zuvor gefühlt hatte… bevor sie Stefano kennengelernt hatte.
    Oh Gott– war das wirklich sie, Elena Gilbert, die Stefano durch die simple Unterlassung betrog, nicht vor dieser Situation wegzulaufen? Damon war besser als sie selbst; er hatte ihr gesagt, dass sie ihre verführerische Aura von ihm fernhalten solle.
    Damit die Folter morgen von Neuem beginnen konnte.
    Elena hatte sich schon in vielen Situationen befunden, in denen sie zu dem Schluss gekommen war, dass es das Beste sei fortzugehen, bevor die Sache zu heiß wurde. Das Problem war hier, dass sie nirgendwo hingehen konnte, ohne dass es dort heiß wurde– was sie selbst in noch größere Gefahr bringen würde. Und um ihre Chance, Stefano zu finden.
    Hätte sie mit Matt gehen sollen? Aber Damon hatte gesagt, dass sie nicht in die Dunkle Dimension eintreten könnten, nicht zwei Menschen allein. Er hatte gesagt, dass sie ihn dabei brauchten. Und Elena hatte noch immer einige Zweifel, ob Damon sich die Mühe machen würde, überhaupt bis nach Arizona zu fahren, geschweige denn, nach Stefano zu suchen, falls sie ihn nicht auf jedem Schritt des Weges begleitete.
    Außerdem, wie hätte Matt sie auf dem gefährlichen Weg nach Arizona beschützen können? Elena wusste, dass Matt für sie sterben würde– und genau das würde er auch tun, wenn sie auf Vampire oder Werwölfe stießen. Sterben. Es war Elena überlassen, sich allein ihren Feinden zu stellen.
    Oh ja, Elena wusste, was Damon jede Nacht tat, wenn sie im Wagen schlief. Er umgab sie mit irgendeiner Art von dunklen Zaubern, signierte sie mit seinem Namen und versiegelte sie, und sie hielten zufällig vorbeikommende Kreaturen der Nacht bis zum Morgen von ihr fern.
    Aber ihre größten Feinde, die Kitsune-Zwillinge, Shinichi und Misao, hatten sie immer bei sich.
    An all das dachte Elena, bevor sie den Kopf hob, um Damon in die Augen zu sehen. Augen, die sie in diesem Moment an die Augen eines zerlumpten, an einen Felsen geketteten Kindes erinnerten.
    » Du wirst nicht fortgehen, oder?«, flüsterte er.
    Elena schüttelte den Kopf.
    » Du hast wirklich keine Angst vor mir?«
    » Oh, ich habe durchaus Angst.« Wieder erschauderte Elena innerlich. Aber sie hatte jetzt ein Ziel, hatte den Kurs festgelegt, und es gab kein Zurück. Vor allem nicht, wenn er sie so ansah. Das erinnerte sie an das wilde Glück, den beinahe widerstrebenden Stolz, den er immer zeigte, wenn sie gemeinsam einen Feind besiegten.
    » Ich werde nicht deine Prinzessin der Dunkelheit werden«, sagte sie ihm. » Und du weißt, dass ich Stefano niemals aufgeben könnte.«
    Ein Anflug seines alten spöttischen Lächelns umspielte seine Lippen. » Ich habe reichlich Zeit, dich von meiner Sicht dieser Dinge zu überzeugen.«
    Nicht nötig, dachte Elena. Sie wusste, dass Stefano es verstehen würde.
    Aber selbst jetzt, da sie das Gefühl hatte, als wirbele die ganze Welt um sie herum, stieg irgendetwas in Elena auf, das sie dazu trieb, Damon zur Rede zu stellen. » Du sagst, Shinichi stecke nicht dahinter. Ich glaube dir. Aber was dann? Geschieht all das aus dem Grund– den

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