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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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waren: Jeans und ein Top in einer gedämpften Farbe, die auf den ersten Blick weiß aussah und nur im hellsten Licht offenbarte, dass sie von einer ätherischen Regenbogenschattierung war.
    Ohne einen einzigen Blick, dachte Elena und verspürte das seltsame Gefühl, dass ihr Leben sich gerade irgendwie selbst überlappt hatte.
    Sie wollte den Kaffee wegschütten, kam dann aber zu dem Schluss, dass sie ihn selbst brauchte, und trank ihn brühend heiß in wenigen Schlucken.
    Dann ging sie zu ihrem Tagebuch und las noch einmal die letzten zwei oder drei Seiten durch.
    » Bist du abmarschbereit?«, rief Damon, der das Geräusch von laufendem Wasser im Badezimmer übertönen musste.
    » Ja– nur eine Minute.« Nachdem Elena die Tagebuchseiten des letzten Eintrags gelesen hatte, begann sie, den Eintrag davor zu überfliegen.
    » Wir können von hier aus geradewegs nach Westen fahren«, rief Damon. » Wir können es an einem einzigen Tag schaffen. Sie werden die kleineren Tore absuchen, weil sie denken, es sei eine Finte, um ein spezielles Tor zu erreichen. In der Zwischenzeit fahren wir auf das Kimon-Tor zu und werden jedem, der uns verfolgt, Tage voraus sein. Es ist perfekt.«
    » Aha«, sagte Elena, während sie weiterlas.
    » Wir sollten Brad morgen treffen können– vielleicht sogar schon heute Abend, je nachdem, welche Art von Problemen sie uns machen.«
    » Mhm.«
    » Aber zuerst will ich dich etwas fragen: Hältst du es für Zufall, dass unser Fenster kaputt ist? Weil ich die Fenster nachts immer mit einem Zauber belege, und ich bin mir sicher…« Er strich sich mit der Hand über die Stirn, als er ins Schlafzimmer zurückkam, » …ich bin mir sicher, dass ich das auch letzte Nacht getan haben muss. Aber irgendetwas ist durchgekommen, hat das Fenster eingeschlagen und ist, ohne eine Spur zu hinterlassen, wieder verschwunden. Deshalb habe ich das Benzin gekauft. Wenn sie irgendetwas mit Bäumen versuchen, werde ich sie bis nach Stonehenge zurücksprengen.«
    Und die Hälfte der unschuldigen Bewohner des Staates gleich mit, dachte Elena grimmig, ihrerseits auf dem Weg ins Badezimmer. Aber sie befand sich in einem solchen Schockzustand, dass sie darüber hinaus nicht mehr viel beeindrucken konnte.
    » Was tust du gerade?« Damon war offensichtlich bereit aufzubrechen.
    » Ich werde nur etwas los, das ich nicht mehr brauche«, antwortete Elena und betätigte die Toilettenspülung, während sie beobachtete, wie die herausgerissenen Fetzen aus ihrem Tagebuch rund und rund wirbelten, bevor sie verschwanden.
    » Aber ich würde mir wegen des Fensters keine Sorgen machen«, bemerkte sie, als sie zurück im Schlafzimmer in ihre Schuhe schlüpfte. » Und bleib noch eine Minute sitzen, Damon. Ich muss etwas mit dir besprechen.«
    » Oh, ich bitte dich. Das kann doch warten, bis wir unterwegs sind, oder?«
    » Nein, kann es nicht, denn wir müssen für das Fenster bezahlen. Du hast es gestern Nacht selbst zerbrochen, Damon. Aber du erinnerst dich nicht daran, oder?«
    Damon starrte sie an. Sie konnte erkennen, dass er sich zuerst versucht fühlte zu lachen. Als Zweites war er versucht zu denken, sie sei verrückt geworden– und dieser Versuchung gab er schließlich nach.
    » Ich meine es ernst«, sagte sie, sobald er aufgestanden war und auf das Fenster zuging. Er sah eindeutig so aus, als wäre er jetzt gern eine Krähe, um hinauszufliegen. » Wage es nicht, irgendwohin zu gehen, Damon, denn es kommt noch mehr.«
    » Mehr Sachen, die ich getan habe und an die ich mich nicht erinnere?« Damon lehnte sich lässig in einer seiner alten, arroganten Posen an die Wand. » Vielleicht habe ich ein paar Gitarren zerschmettert und das Radio bis vier Uhr morgens laufen lassen?«
    » Nein. Ich meine nicht unbedingt Dinge von– gestern Nacht«, antwortete Elena und wandte den Blick ab. Sie konnte ihn nicht ansehen. » Andere Dinge, von anderen Tagen…«
    » Zum Beispiel könnte ich vielleicht versucht haben, diese Reise von Anfang an zu sabotieren«, sagte er lakonisch. Er schaute zur Decke auf und stieß einen tiefen Seufzer aus. » Vielleicht habe ich es nur getan, um mit dir allein zu sein…«
    » Halt den Mund, Damon!«
    Wieso war ihr das plötzlich herausgerutscht? Nun, das wusste sie natürlich genau. Wegen der vergangenen Nacht und ihrer Gefühle. Das Problem war, dass sie außerdem einige andere Dinge klarstellen musste– so deutlich wie möglich, falls er es verkraftete. Aber das war vielleicht wirklich das Beste.
    »

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