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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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haben Angst, was geschehen wird, wenn andere Bezirke davon erfahren. Irgendetwas muss so bald wie möglich passieren oder die ganze Dunkle Dimension könnte wie eine Bombe explodieren.«
    Selbst während Damon sprach, konnte Elena das Echo dessen hören, was die Versammlung, die vor Dr. Meggars Tür erschienen war, ihm gesagt hatte. Auch sie, die Leute hatten Angst.
    Vielleicht kann dies der Anfang von etwas Wichtigem sein, dachte Elena, und ihr Geist löste sich von ihren eigenen kleinen Problemen. Nicht einmal der Tod wäre ein zu hoher Preis gewesen, um diese Unglücklichen von ihren dämonischen Herren zu befreien.
    » Aber das wird nicht geschehen!«, sagte Damon, und Elena wurde klar, dass sie ihre Gedanken projiziert haben musste. In Damons Stimme lag echte Qual. » Wenn wir die Dinge geplant hätten, wenn es Anführer gäbe, die hierbleiben und eine Revolution überwachen könnten– wenn wir überhaupt Anführer finden könnten, die stark genug dazu wären–, dann bestünde vielleicht eine Chance. Stattdessen werden alle Sklaven bestraft, wo auch immer sich die Nachricht herumgesprochen hat. Sie werden auf den bloßen Verdacht hin, dass sie mit dir sympathisieren könnten, gefoltert und getötet. Ihre Herren statuieren überall in der Stadt Exempel. Es wird nur noch schlimmer werden.«
    Elenas Herz, das voller Jubel davon geträumt hatte, tatsächlich etwas zu bewirken, zog sich schmerzhaft zusammen, und sie starrte entsetzt in Damons schwarze Augen. » Aber wir müssen dem Einhalt gebieten. Selbst wenn ich sterben muss…«
    Damon zog sie wieder eng an sich. » Du– und Bonnie und Meredith.« Seine Stimme klang heiser. » Viele Leute haben euch drei zusammen gesehen. Viele Leute sehen euch alle drei jetzt als die Unruhestifterinnen an.«
    Elena wurde kalt. Vielleicht war das Schlimmste, dass eines auf der Hand lag: Sobald ein einziger Fall von Ungehorsam ungestraft bliebe und sich diese Nachricht verbreitete… würde sie immer größer werden, je öfter sie erzählt wurde…
    » Wir sind über Nacht berühmt geworden. Morgen werden wir Legenden sein«, murmelte sie und beobachtete im Geiste, wie ein Dominostein gegen einen anderen fiel und dieser den nächsten traf, bis eine lange Reihe gefallen war. Und das Muster, das die Steine zeigten, war das Wort » Heldin«.
    Aber sie wollte keine Heldin sein. Sie war nur hierhergekommen, um Stefano zurückzuholen. Und während sie es hätte ertragen können, ihr Leben hinzugeben, um zu verhindern, dass Sklaven weiter gefoltert und getötet wurden, würde sie persönlich jeden töten, der versuchte, Bonnie oder Meredith auch nur ein Haar zu krümmen.
    » Sie empfinden genauso«, erklärte Damon. » Sie haben gehört, was die Versammlung zu sagen hatte.« Er umfasste ihre Arme mit festem Griff. » Ein junges Mädchen namens Helena wurde heute Morgen geschlagen und gehängt, weil es einen ähnlichen Namen trug wie du. Es war fünfzehn.«
    Elenas Beine gaben unter ihr nach, wie so oft, wenn Damon sie in den Armen hielt… aber diesmal aus einem anderen Grund. Er ließ sich ebenfalls nieder. » Es war nicht deine Schuld, Elena! Du bist, was du bist! Und die Leute lieben dich für das, was du bist!«
    Elenas Puls hämmerte. Es war alles so schlimm… aber sie hatte es noch schlimmer gemacht. Indem sie nicht nachgedacht hatte. Indem sie sich vorgestellt hatte, dass einzig ihr Leben auf dem Spiel stand. Indem sie gehandelt hatte, bevor sie die Konsequenzen abschätzen konnte.
    Aber in derselben Situation würde sie es wieder tun. Oder… voller Scham dachte sie: Ich würde etwas in der Art tun. Wenn ich gewusst hätte, dass ich alle, die ich liebe, in Gefahr bringe, hätte ich Damon angefleht, mit diesem Wurm von Sklavenbesitzer ein Geschäft auszuhandeln. Ulma zu irgendeinem unverschämt hohen Preis zu kaufen… falls wir das Geld gehabt hätten. Falls er ihm zugehört hätte… falls der nächste Peitschenhieb Lady Ulma nicht getötet hätte…
    Plötzlich versteifte sie sich.
    Das ist die Vergangenheit.
    Dies ist die Gegenwart.
    Werde damit fertig.
    » Was können wir tun?« Sie versuchte, sich zu lösen und Damon zu schütteln, so verzweifelt war sie. » Es muss doch etwas geben, das wir tun können! Sie dürfen Bonnie und Meredith nicht töten– und Stefano wird sterben, wenn wir ihn nicht finden!«
    Damon drückte sie nur noch fester an sich. Er schirmte seinen Geist gegen ihren ab, begriff Elena. Dies konnte entweder gut oder schlecht sein. Es konnte sein, dass

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