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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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hat, nicht mein Verstand…«
    Damon schwieg einen Moment lang. Dann ging er zu Elena, die ihm zufällig am nächsten stand. Er löste das letzte Stück Seil, das an Elenas Handgelenk gebaumelt hatte, und warf es quer durch den Raum. Es wand sich wie eine Schlange. » Jeder andere, der eines trägt, kann das Gleiche tun, soweit es mich betrifft«, erklärte er.
    » Bis auf das Werfen«, sagte Meredith hastig, denn sie sah, dass die Brauen des Arztes sich zusammenzogen, als er die vielen zerbrechlichen Gläser entlang der Wände musterte. Aber sie und Bonnie verloren keine Zeit, um die Reste der Seile, die noch an ihnen herabhingen, zu lösen.
    » Ich fürchte, meine sind… dauerhaft«, bemerkte Lady Ulma und zog den Stoff an ihren Handgelenken zurück, um schwere Eisenfesseln zu entblößen. Sie schien sich dafür zu schämen, dass sie außerstande war, dem ersten Befehl ihres neuen Herrn zu gehorchen.
    » Habt Ihr etwas gegen einen Augenblick der Kälte? Ich habe genug Macht, um sie gefrieren zu lassen, sodass sie zerspringen werden«, sagte Damon.
    Lady Ulma gab einen leisen Laut von sich. Elena dachte, dass sie noch nie in einem einzigen menschlichen Geräusch so viel Verzweiflung gehört hatte. » Ich könnte ein Jahr lang bis zum Hals im Schnee stehen, um diese schrecklichen Dinger loszuwerden«, sagte die Lady.
    Damon legte die Hände um eine der Fesseln, und Elena konnte das Aufwallen von Macht spüren, das er verströmte. Ein scharfes Knacken folgte. Damon bewegte die Hände und hielt schließlich zwei getrennte Metallstücke hoch.
    Dann tat er das gleiche noch einmal am anderen Handgelenk.
    Der Ausdruck in Lady Ulmas Augen weckte in Elena eher ein Gefühl der Demut als des Stolzes. Sie hatte eine einzige Frau vor schrecklicher Entwürdigung gerettet. Aber wie viele weitere waren noch übrig? Sie würde es niemals wissen oder gar imstande sein, sie alle zu retten, sollte sie es je herausfinden. Nicht, solange ihre Macht in ihrem jetzigen Zustand war.
    » Ich denke, Lady Ulma sollte sich wirklich ein wenig ausruhen«, bemerkte Bonnie und rieb sich die Stirn unter den wirren rotblonden Locken. » Und das gilt auch für Elena. Du hättest sehen sollen, wie viele Stiche für die Verletzung an ihrem Bein notwendig waren, Damon. Aber was tun wir jetzt, uns auf die Suche nach einem Hotel machen?«
    » Bleibt hier und fühlt euch bei mir wie Zuhause«, sagte Dr. Meggar, eine Augenbraue erhoben, die andere gesenkt. Offensichtlich hatte die schiere Macht und Schönheit der Geschichte ihn mitgerissen– und die Brutalität. » Ich bitte euch nur, nichts zu zerstören, und dass ihr, wenn ihr einen Frosch seht, ihn weder küsst noch tötet. Ich habe jede Menge Decken und Sessel und Sofas.«
    Er wollte nicht ein einziges Glied von der schweren Goldkette annehmen, die Damon als Zahlungsmittel mitgebracht hatte.
    » Ich… von Rechts wegen sollte ich euch allen helfen, euch fürs Bett bereit zu machen«, murmelte Lady Ulma schwach an Meredith gewandt.
    » Sie sind von uns allen am schlimmsten verletzt; Sie sollten das beste Bett bekommen«, erwiderte Meredith gelassen. » Und wir werden Ihnen helfen, sich darin niederzulassen.«
    » Das bequemste Bett… das steht im alten Zimmer meiner Tochter.« Dr. Meggar befingerte einen Ring mit Schlüsseln. » Sie hat einen Pförtner geheiratet– wie sehr ich es gehasst habe, sie gehen zu sehen. Und diese junge Dame, Miss Elena, kann das alte Brautgemach haben.«
    Einen Moment lang wurde Elenas Herz zerrissen von widersprüchlichen Gefühlen. Sie hatte Angst– ja, sie war sich sehr sicher, dass es Angst war–, dass Damon sie auf die Arme nehmen und mit ihr ins Brautgemach gehen würde. Und andererseits…
    In diesem Moment sah Lakshmi unsicher zu ihr auf. » Wollt Ihr, dass ich gehe?«, fragte sie.
    » Hast du denn irgendeinen Ort, an den du gehen könntest?«, fragte Elena zurück.
    » Die Straße, schätze ich. Ich schlafe meistens in einem Fass.«
    » Bleib hier. Komm mit mir; ein Brautbett klingt groß genug für zwei Personen. Du bist jetzt eine von uns.«
    Der Blick, den Lakshmi ihr zuwarf, war voller Dankbarkeit. Nicht weil sie einen Platz bekam, an dem sie bleiben konnte, das war Elena klar. Ihre Dankbarkeit galt dem Satz: Du bist jetzt eine von uns. Elena konnte spüren, dass Lakshmi noch nie zuvor irgendeiner Gruppe angehört hatte.
    Die Dinge blieben fast bis zur » Morgendämmerung« des nächsten » Tages« ruhig, wie die Bewohner der Stadt es nannten, obwohl das Licht

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