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Tal der Traeume

Titel: Tal der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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loszogen, brüllte der Sohn Yorkey an, gab ihm wohl die Schuld am Verlust der Pferde, doch das interessierte ihn nicht mehr. Mimimiadie hatte seinen Jungen und ein Pferd, und es würde bald dunkel. Sie konnten die Schlucht nachts durchqueren und am Morgen in die Freiheit reiten. Sein Sohn würde stolz auf ihn sein. 
     
    »Wohin gehen wir?«, fragte Myles. »Ich nehme eine Abkürzung zur Straße, die zur Schlucht führt«, sagte Yorkey. »Da finden wir eher Hilfe.« »Wenn du diesem Schwein nicht nachgegeben hättest, brauchten wir keine Hilfe. Was wollen die mit den Pferden?« »Das Gleiche wie wir.« Yorkey hatte das ständige Gejammer satt. Es würde ein langer Marsch werden, doch immerhin hatten sie ein Reittier für William. »Und wenn du nicht seine Männer getötet hättest, wären wir jetzt nicht in dieser Lage.« William schaute auf Yorkey hinunter, der sein Pferd führte. »Welche Männer? Wen hat er getötet?« »Gopiny und Numinga.« »Oh, mein Gott!« Myles verteidigte sich. »Ich konnte nicht anders, sie haben mich angegriffen!« »Gopiny schon, bei Numinga bin ich mir nicht sicher«, meinte Yorkey. »Du warst jedenfalls keine große Hilfe.« »Hört auf zu streiten. Hört auf zu reden«, stöhnte William. »Wir brauchen unsere Kräfte noch. Haben wir Proviant?« »Ja. Er hat mein Pferd genommen, aber hier ist auch noch ein Paket angeschnallt.« »Ich habe nichts«, klagte Myles. »Ihr habt ihnen mein Tier gegeben, mit meiner Satteltasche.« »Mir geht es genauso«, fauchte Yorkey angewidert. Sie mühten sich weiter, bis es dunkel wurde, und schlugen ihr Lager nahe der Straße auf. Yorkey machte Feuer und bereitete etwas zu essen vor, während Myles das Pferd versorgte. Nachdem sie gegessen hatten, fragte der Schwarze William, ob er noch reiten könne. William schaute zum Vollmond empor. Der Himmel war sternenklar. »Genau das habe ich auch gedacht. Nachts ist es viel kühler. Tut mir Leid, dass ich euch zur Last falle.« Yorkey lächelte. »Sie sind keine Last, solange Sie sich im Sattel halten können.« Er stieß Myles an, der am Feuer döste. »Komm. Wir gehen weiter.« Sie trabten neben dem Pferd einher, mal schneller, mal langsamer, um Atem zu schöpfen, doch Yorkey sorgte sich, dass sie nicht schnell genug vorankämen. Außerdem waren Myles’ elegante Reitstiefel nicht zum Wandern geschaffen. Die Sohlen waren dünn, er klagte über Blasen. Yorkey empfand zwar kein Mitleid, konnte sich aber nicht leisten, dass er sie aufhielt. »Nimm die Stiefel von deinem Dad. Sie sind eingelaufen, er braucht sie jetzt nicht.« Nachdem sie den Tag über gerastet hatten, marschierten sie die gesamte zweite Nacht durch. Mit Williams Erlaubnis änderte Yorkey den Rhythmus. »Wir müssen zweimal rasten und zum Ausgleich am Morgen so schnell wie möglich vorwärts kommen. Am Abend geht es weiter.« Ausnahmsweise widersprach Myles ihm nicht, er war zu müde. Sie wussten alle, dass sie bei diesem Schneckentempo noch mindestens achtzig Meilen vor sich hatten. Die Straße passte sich den Gegebenheiten des Terrains an, sie wand sich um natürliche Hindernisse wie flache Hügel und Felsen und orientierte sich an der Lage der Furten, wenn Wasserläufe zu durchqueren waren. Diese führten mittlerweile genügend Wasser, so dass es ihnen wenigstens daran nicht mangeln würde. Yorkey dachte, es wäre vielleicht besser, querfeldein zu gehen, um den Weg zu verkürzen, doch damit verzichteten sie auf die Chance, hilfsbereiten Reisenden zu begegnen. Allerdings hatten sie bisher keine Menschenseele gesehen. Wer wagte sich auf diese Straße, wenn ein einziger Wolkenbruch die Schlucht wie einen Eimer füllen würde? Aber Yorkey gab die Hoffnung nicht auf. Die Morgensonne brannte mörderisch auf den schattenlosen Weg. Er gab Myles, der unter Sonnenbrand litt, seinen Hut. Ein Patient mit Sonnenstich hätte ihm gerade noch gefehlt. Die Weißen schienen zu glauben, dass Aborigines dagegen immun seien, und Yorkey, dem der Schweiß übers Gesicht rann, hoffte, dies möge der Wahrheit entsprechen. Am fünften Morgen sehnte er sich nach Regen, nach einem Ende der Gluthitze, einem Verlöschen des blendenden Sonnenlichts. Am frühen Vormittag bat William um eine Unterbrechung und schlug vor, unter den mageren Eukalyptusbäumen ein wenig Schutz zu suchen. Er machte sich Sorgen um seine Begleiter und war der Ansicht, er könne selber laufen. Sie sollten einander beim Reiten abwechseln. Als Yorkey es jedoch auf einen Versuch ankommen ließ,

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