Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tal der Traeume

Titel: Tal der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
Vom Netzwerk:
sie?« »Gefesselt ist er nicht, sondern sitzt vor Yorkey im Sattel. Dort auf dem Weg. Da ist noch ein anderer Mann. Sie hatten Streit. Yorkey hat ihn verprügelt.« »Was?«, fragte Mimimiadie zornig. »Was für ein anderer Mann? Ein Weißer?« »Ja.« »Ich habe Yorkey gesagt, er muss allein kommen. Was sind das für Tricks? Und was hat er auf dem Weg zu suchen? Kommt er auf uns zu?« »Gopiny sollte es ihm doch sagen.« »Natürlich, aber wo ist er? Hast du ihn nicht gesehen?« »Nein.« Offensichtlich hatte Gopiny Yorkey in diese Richtung geleitet, sonst wäre er wie ursprünglich geplant mit Boomi auf das Plateau gestiegen. Und Gopiny hätte genügend Zeit gehabt, wieder zu ihnen zu stoßen. Dann fiel ihm der Schuss ein. Unglücklich sah er seinen Anführer an. »Nein, ich habe ihn nirgendwo gesehen.« »Und der Englisch Sprechende ist auf dem Dingo-Ausguck. Auch er ist nicht gekommen«, sagte Mimimiadie schroff. »Warum?« »Du hast gesagt, er sei tot.« »Sicher, aber ich weiß nicht, wie es geschehen ist. Ich habe nur das Wort des alten Mannes, der nun davongelaufen ist. Ich sollte ihn zurückholen, doch dafür bleibt keine Zeit.« Er gab dem Mann das Gewehr zurück und nahm seinen Speer. »Zuerst holen wir Boomi, dann sehen wir weiter.«
     
    Yorkey schätzte, dass er nur noch eine Meile von der Schlucht entfernt war, ein Glück, denn die Pferde ermüdeten allmählich. Er wandte sich um, doch von Myles war nichts zu entdecken. Noch nicht. Ohne Gewehr wäre er vielleicht nicht mehr so mutig, würde ihm aber folgen, um nicht allein in der Wildnis zu bleiben. Warum hatte der Kerl sich nicht aus alledem herausgehalten? Verdammt, Myles hatte zwei von Mimimiadies Männern getötet. Wenn das herauskam… Abrupt brachte er sein Pferd zum Stehen. Mimimiadie war vor ihm auf dem Weg aufgetaucht und hatte den Speer zwischen die Zehen in den Boden gerammt, doch Yorkey traute dem Frieden nicht. Er wusste nur zu gut, dass Mimimiadie die Waffe in Sekundenschnelle werfen konnte. Doch als dieser Boomi sah, stürzte er vor, zog ihn aus dem Sattel und hob ihn strahlend in die Luft. Er drückte das glückliche Kind an sich, sein zerfurchtes Gesicht verriet eine seltene Freude. Lächelnd stieg Yorkey ab und rieb sich den schmerzenden Rücken. Gleichzeitig bemerkte er, dass Mimimiadies mit Gewehren bewaffnete Krieger ihre Aufregung nicht bezähmen konnten, aus der Deckung gerannt kamen und unvermittelt wieder verschwanden. Sie waren noch immer argwöhnisch, und Yorkey wusste, dass diese Begegnung mit Myles im Hintergrund nicht einfach werden würde. Vor allem ohne Dolmetscher. Er schüttelte Mimimiadie die Hand, tätschelte Boomis Kopf und sagte mit strahlendem Lächeln, in der Hoffnung, dass sein Gegenüber irgendetwas verstand: »Boomi ist ein braver Junge. Einer der Besten. Aber müde. Er muss schlafen. Wir gehen schnell zu Oatley. Wo ist er? Ich nehme ihn mit. In Ordnung?« Mimimiadie bat ihn mit Gesten, ihm zu folgen. Yorkey band die Pferde an und ging mit ihm zu einer Ansammlung von Felsblöcken. Mimimiadie gab einige Anweisungen an seine Männer, die sofort den Weg zurückliefen. Ob sie nach Gopiny suchten? Oder wussten sie bereits, dass Myles in der Nähe war? Er tat, als kümmere es ihn nicht. »Wo ist Oatley, Boss?« Mimimiadie deutete mit dem Kopf nach oben. Entsetzt sah Yorkey William, der zusammengesunken unter dem Baum saß. »O nein, was habt ihr mit ihm gemacht? Alles in Ordnung, Mr. Oatley?«, rief er. Er sah, wie sich der graue Kopf hob und wieder auf die Brust sank. »Ich hole ihn runter!«, sagte er zu Mimimiadie, der seine Zustimmung signalisierte. In Minutenschnelle war er oben und schnitt William los. »Es tut mir so Leid! Können Sie aufstehen? Und gehen? Gott, Sie sehen furchtbar aus.« »Das Gewehr«, krächzte William, »dein Gewehr. Er hat es.« Yorkey sah Mimimiadie, der neben seinem Pferd stand und lachend das Gewehr in der Luft schwenkte. »Egal«, meinte er, »mit einem bisschen Glück werden wir es nicht brauchen. Keine Sorge, bald sind wir weg von hier. Ich habe Ihnen ein Pferd mitgebracht.« Sie stolperten zusammen den Hügel hinunter. Da Yorkey keine Zeit zu verlieren hatte, schleppte er William, der sehr geschwächt war, praktisch zu den Pferden. »Sie können nicht gut laufen, aber ich schätze, Reiten geht«, meinte er. »Ja«, murmelte William. Er war kaum wieder zu erkennen, abgemagert und verdreckt. Seine Kleidung stank. Sein Haar war schmutzig und verfilzt, die Haut löste sich in Fetzen

Weitere Kostenlose Bücher