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Tal der Traeume

Titel: Tal der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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leichtes Erdbeben ausgelöst worden. Einige vermuteten Schwarze dahinter, doch die meisten verwarfen den Gedanken. Wenn dies von Schwarzen geplant gewesen wäre, hätten sie deutlich mehr Schaden angerichtet. Sie hatten schlicht und einfach Pech gehabt. Als alle Tiere durch waren, lächelte Duke. »Mein Gott, Yorkey, ich wünschte, Paddy könnte das sehen. Diese Jungs haben unsere Herde durchgelotst, als wäre sie aus Porzellan. Verdammt anständig von ihnen.« »Ja, es ist wirklich gut gelaufen. Wie ich höre, reiten einige von ihnen mit dir nach Pine Creek?« »Stimmt. Freunde von Paddy. Sie wollen uns sicher ans Ziel bringen.« »Gut. Ich glaube, ich könnte eine Pause vertragen, Duke. Mich in dieser Gegend ein bisschen umsehen.« »In der Regenzeit wirst du nicht weit kommen.« »Ich kann immer auf einer Station unterkommen. Eine Zeit lang mit dem Vieh arbeiten.« »Geht in Ordnung, Yorkey. Wir haben ohnehin keine Arbeit, bis die Regenzeit vorbei ist. Du kannst in Katherine wieder zu uns stoßen, wir haben immer was für dich zu tun.« Yorkey schüttelte Duke die Hand, trug ihm Grüße an seinen Pa auf und machte sich auf die Suche nach Zack. Man sagte ihm, er sei bereits aufgebrochen. Er war enttäuscht. Er wollte um keinen Gefallen bitten, sondern lediglich nachhören, ob es in der Gegend Arbeit gab. Vielleicht auf Black Wattle. Er hätte es beiläufig erwähnen können, doch jetzt war es zu spät. Nun, er würde die Route einschlagen, die sie von der Big Run aus genommen hatten, und auf Umwegen in diese Richtung reiten. Er würde die Station schon finden. Vielleicht lebten dort noch Angehörige der Waray. Ein Blick konnte jedenfalls nicht schaden.
     
    Matong war erzürnt. Wütender über den Tod des Jungen, als er sich hatte anmerken lassen. Es musste entsetzlich sein, auf diese Art zu sterben, schreiend in die Tiefe zu stürzen. Welch eine Verschwendung. Er hoffte, dass sie wenigstens einige Weiße getötet hatten. Der Weg durch dieses Land war gefährlich, viele Reiter zogen umher, und er musste sich oft ein Versteck suchen und die Gegend ausspähen, bevor er weiterlief. Zum Jagen blieb keine Zeit, was ihn noch zorniger machte. Er hatte nichts zu essen, und selbst wenn er zufällig auf ein kleines Känguru oder eine Schlange stieß, konnte er kein Feuer entzünden. Die Wut tobte noch stärker in ihm, als er sich die kommenden Tage ohne Nahrung ausmalte. Er war jetzt schon hungrig, doch ihm blieb keine Wahl, er musste es aushalten. Obgleich es ungerecht war, denn das Land gehörte ihnen.
    Dann war da die Sache mit Mimimiadies Frau. Sie waren nicht auf Kriegszug gegangen, sonst hätten sie die Frau nicht bei sich gehabt. Sie wollten nur jagen. Der Junge hatte sie angefleht, ihn mitzunehmen, und Mimimiadie hatte seine Frau zum Arbeiten dabei. Nun waren beide tot. Ihre Familien würden mittlerweile wissen, dass etwas geschehen war, auch von dem Mord an den Goldsuchern hatten sie vermutlich erfahren, ohne aber die ganze Geschichte zu kennen. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er ihnen die Nachricht vom Tod des Jungen und der Frau überbringen musste. Der Junge hatte niemanden, doch sie besaß Familie, drei Kinder, zwei Mädchen und einen Jungen namens Boomi, den Stolz seines Vaters. Erst sechs Jahre alt und keine Mutter mehr, dachte Matong betrübt. Und sein Vater war weit weg. Doch er konnte ihm sagen, dass er zurückkehren werde, schließlich war Mimimiadie ein mutiger Mann. Nach der Regenzeit würde er nach Hause kommen. Er lief weiter in Richtung eines Flusses, der vor ihm lag, eines kleinen, reißenden Flusses, der so tief war, dass er das ganze Jahr über Wasser führte, und kämpfte dabei gegen den Schmerz in seinem leeren Magen. Dort konnte er wenigstens trinken. Doch dann hörte er Pferde und glitt in den Schutz des langen, drahtigen Grases. Er drückte sich an den Boden. Es war nur ein Pferd, in stetigem Galopp. Es würde bald vorbei sein. Was auch stimmte, doch kurz darauf fiel es in Trab, und als Matong sich aufrichtete, sah er, dass der Reiter ebenfalls zum Fluss wollte. Zu seinem Fluss! Woher kannte ihn der Weiße überhaupt? Er lag im Dickicht verborgen, sein Bett so tief, dass Pferde nur bei Hochwasser dort trinken konnten. Wütend folgte er dem Mann, glitt lautlos durchs Gebüsch und sah, wie er abstieg, die Böschung hinunterkletterte und durstig trank. Dann füllte er seinen breitkrempigen Hut mit Wasser und gab dem Pferd zu trinken. Unterwegs verschüttete er etwas, so dass das Tier nicht

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