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Tal der Traeume

Titel: Tal der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Mörder durften nicht ungestraft davonkommen. Und sie sagen, sie hätten die Richtigen gefasst, also hör bitte auf damit. Es geht dich nichts an.« Zack schwieg, da Sibell in der Nähe war. Er fragte sich, wie viel davon wahr sein mochte. Dies verschaffte den Schwarzen vom Daly River möglicherweise einen Grund, um Vergeltung zu üben. Er beschloss, die Wachen, die Maudie und Lucy nach Pine Creek begleiten würden, zu verdoppeln. »Ich muss los«, sagte Maudie gerade, »aber Lucy will auf dich und Sibell warten.« »Nicht nötig. Wir kommen später nach.« Er lächelte Sibell an. »Wir kriegen vielleicht nasse Füße, Liebes, aber das wäre nicht das erste Mal, oder?« »Wir bleiben hier, bis du ganz gesund bist«, antwortete sie.
     
    Später sprach Zack unter vier Augen mit Maudie. »Um sicherzugehen, solltest du zwei meiner Männer mitnehmen.« »Wozu? Mein Wesley und zwei Viehhüter warten schon auf mich.« »Gut, dann hast du vier Wachen. Sie werden gegen ein bisschen Urlaub nichts einzuwenden haben. Unser Wagen ist gepackt, darin ist alles, was du brauchst. Du fährst vor, Sibell und ich werden reiten.« »Falls es der Arzt erlaubt.« »Lass das meine Sorge sein. Lucy hat sich so gefreut…« »Auf Myles«, bemerkte seine Schwägerin grinsend. »Ja, es wäre eine Schande, sie grundlos von ihm fern zu halten. Aber nehmt euch in der Schlucht in Acht. Haltet euch bloß nicht auf. Eigentlich wäre mir der Weg außen herum lieber. Am besten nehmt ihr den.« »Schon gut, uns wird wohl nicht gleich der nächste Erdrutsch treffen.« »Ich möchte nur, dass ihr vorsichtig seid.«
     
    Maudie verlor keine Zeit. Der Wagen wurde geholt, und Sibell überprüfte, ob sie alles dabei hatten, was für den Bezug des Strandhauses in Darwin vonnöten war. Die Köchin bereitete ihnen Proviantpakete. Am nächsten Morgen war Maudie früh im Stall, sah nach den Pferden, dem Wagen und erteilte den Viehhütern die gleichen Befehle wie am Vorabend. Dann eilte sie ins Haus, wo Sibell sie bereits erwartete. »Du warst gestern Abend so beschäftigt, dass ich keine Gelegenheit hatte, mit dir zu reden. Gestern bekam ich den Schock meines Lebens. Ich habe gedacht, Jimmy Moon reitet über die Koppel am Haus.« »Jetzt siehst du aber Gespenster. Du brauchst wirklich Urlaub.« »Sei nicht so unhöflich. Ich meinte nur…« »Ich weiß, was du meinst. Du lebst in der Vergangenheit. Jimmy Moon ist seit Jahren tot. Ich glaube, die Probleme mit der Gewalt, von denen du sprichst, liegen in der Vergangenheit begraben.« »Das hast du wohl von Lucy gehört. Sie hat mich missverstanden, als ich von Gewalt sprach. Ich wäre im Traum nicht darauf gekommen, dass man Zack überfallen würde.« Maudie war wenig beeindruckt. »Wir alle haben große Schwierigkeiten, dich zu verstehen. Dieser Angriff auf Zack – willst du ihn etwa als weitere Entschuldigung dafür nutzen, dass du ihn verlässt?« »Selbstverständlich nicht.« »Warum gehst du dann nicht hinein und sagst ihm, dass es Unsinn war? Dass du doch nicht nach Perth verschwindest. Eine solche Medizin würde ihm mehr helfen als das Zeug, das er von dir bekommt.« Sibell wandte sich wütend ab. »Ich hoffe, du hast es ihm gegenüber nicht erwähnt.« »O nein, weder ich noch er selbst. Zack würde seine Frau niemals kritisieren. Er ist sehr loyal.« Sibell hörte die ätzende Bemerkung im Hinausgehen, drehte sich aber nicht um. Es gab kein Zurück mehr für sie.
     
    Jimmy Moons Sohn lebte sich schnell ein. Am ersten Tag ritt er mit Casey los und suchte in niedrig gelegenen Buschgebieten nach streunendem Vieh, das bei der ersten Zählung gefehlt hatte. Dann ritten sie zu den Viehhöfen, um den Auftrieb auf höheres Gelände abzuwarten. Casey sagte wenig, sie waren sehr beschäftigt; er bemerkte nur, dass er Yorkey zum Boss bringen werde, sobald dieser sich besser fühlte. Später hörte er, wie Casey zwei anderen gegenüber erklärte, der neue Junge sei »ein guter Mann«, worauf diese zustimmend nickten. Die Anerkennung tat ihm gut. Er war mehr als ein Besucher, er wollte bleiben. Die Menschen auf dieser Station begegneten einander freundlich, ganz im Gegensatz zu anderen Stationen, wo sich die Helfer aus allen möglichen unerfindlichen Gründen an die Kehle gingen. Er interessierte sich nach wie vor für Jimmy Moon, vor allem, da sich die alte Frau bei dem Thema so schweigsam gezeigt hatte, als habe er an ein Tabu gerührt. Über Netta wusste er Bescheid, doch Jimmy Moons Schicksal blieb ein Rätsel.

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