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Tal der Träume

Tal der Träume

Titel: Tal der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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du eine viel bessere Gelegenheit, Argentinien zu besuchen, als wenn du von Australien kämest.«
    »Wann brechen Sie auf?«
    »In ungefähr drei Wochen. Juan ist dafür zuständig. Ich werde ihn anweisen, eine Kabine für dich zu buchen.«
    »Vielleicht gibt es keine mehr.«
    »Das finden wir schon heraus. Du kommst also mit?«
    »Sehr gern.«
    »Gut, das wäre geregelt. Jetzt möchte ich noch einen Kaffee.«
     
    Juan hatte Schwierigkeiten, eine Kabine für Myles zu finden, der daraufhin vorsichtshalber auf einem Schiff buchte, das einige Wochen später nach Buenos Aires fuhr. In letzter Minute erwischte Juan dank einer Stornierung dann doch noch eine Einzelkabine für Myles. Nun würden sie in zwei Tagen alle gemeinsam abreisen.
    Myles musste sich beeilen, packen, Freunden Lebewohl sagen und Geschenke für daheim kaufen.
    Er schrieb seinem Vater von seinen Plänen und schätzte, er werde Weihnachten zu Hause sein. »Drei lange Seereisen und einige Monate in Südamerika machen das Jahr voll. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie aufregend die Gelegenheit ist, auf meinem Heimweg neue Länder kennen zu lernen.«
    Myles gab seine nächste Adresse in Buenos Aires an und versicherte seinen Vater seiner immer währenden Zuneigung. Mrs. Oatley erwähnte er auch diesmal mit keinem Wort.
    Drei Tage nach seiner Abreise traf ein dringliches Telegramm von William an Myles’ Londoner Adresse ein. Der neue Bewohner versah es mit dem Vermerk »Unbekannt verzogen« und gab es dem Boten zurück.
     
    William bezog diesmal eine Suite im Hotel
Raffles
, da er geschäftliche Besprechungen mit chinesischen und malaiischen Geschäftsleuten hatte, die viel Zeit in Anspruch nehmen würden. Harriet würde sich im Hotel wohler fühlen, da es hauptsächlich von einer englischen Klientel bewohnt wurde, darunter viele Regierungsbeamte und Plantagenbesitzer aus Malaya.
    Nach ihrer Ankunft sprach William mit dem Geschäftsführer und erfuhr, dass einige Bekannte von ihm ebenfalls im Hotel abgestiegen waren. Er lud zwei Paare zum Essen ein, um Harriet bei dieser Gelegenheit mit ihnen bekannt zu machen. Er wollte sie diskret bitten, sich ein wenig um seine Frau zu kümmern, die sich möglicherweise allein fühlen würde. Sie sagten bereitwillig zu.
    Harriet war angesichts der Offenheit dieser Fremden angenehm überrascht. Besonders herzlich zeigten sich Lena und Leslie Hopetoun, die aus Malaya zu Besuch waren. Sie erwähnten beiläufig, dass Leslie dort als Sekretär und rechte Hand eines malaiischen Prinzen arbeitete. Harriet war davon derart beeindruckt, dass sie ihnen zunächst sehr schüchtern begegnete, doch Lena lud sie zum Einkaufsbummel ein und nahm ihr damit die Hemmungen.
    »Eigentlich müsste ich gar nichts kaufen«, meinte sie. »In Darwin braucht man nicht viel.« Nur langweilige weiße Kleider, dachte sie, wagte aber nicht einmal im fernen Singapur, dies zu erwähnen.
    »Unsinn, wir müssen einkaufen«, meinte Lena, die das Geld mit vollen Händen auszugeben schien. »William wird nichts dagegen haben, es wird geradezu erwartet.«
    Harriet ließ sich von Lenas Begeisterung mitreißen. Sie kauften billigen Tand an Straßenständen und teurere Juwelen in den unzähligen Schmuckgeschäften, die in ruhigen Nebenstraßen versteckt lagen. Die großen Kaufhäuser boten ein so atemberaubendes Warenangebot, dass Harriet der Mund offen stand. Zum Lunch gingen sie in einen Tennisklub, der so großartig ausgestattet war, dass sie voller Scham an ihr Klubhaus in Perth dachte, eine ehemalige Werkstatt. Leslie traf sie dort, und sie setzten sich mit vielen Leuten, die alle bester Laune waren, an einen Tisch. Harriet fühlte sich wieder eingeschüchtert. Es ging laut zu, man lachte dröhnend über Scherze, die bei Tisch kursierten, und auch nach dem letzten Gang wurde weiter ausgiebig getrunken, bevor man noch mehr Käse, Obst und Wein orderte. Hurrarufe ertönten, als eine dreiköpfige Kapelle aufzuspielen begann.
    Harriet sah erstaunt, dass es schon vier Uhr war und ein Tanztee begonnen hatte. Niemand schien an Aufbruch zu denken. Sie war inzwischen leicht beschwipst und genoss die Gesellschaft dieser fröhlichen, eleganten Menschen, wollte aber nicht länger bleiben, um William bei seiner Rückkehr im Hotel zu treffen. Immerhin musste sie ihm erklären, wie es zum Kauf all der Dinge gekommen war, die Lena frohgemut in ihre Hotelsuite hatte schicken lassen.
    Schließlich konnte sie sich losreißen, obwohl ihre neuen Freunde sie Aschenputtel

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