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Tal der Träume

Tal der Träume

Titel: Tal der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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William retten, bevor es zu spät ist.«
    »Wir wissen nicht, wo sie sind«, gab Zack zu bedenken.
    »Er weiß es aber«, sagte Maudie und deutete auf Yorkey.
    Myles trat vor, packte den Schwarzen am Hemd und schüttelte ihn. »Wo ist mein Vater, du Dreckskerl? Sag es uns, sonst hole ich die Peitsche!«
    Zack stieß ihn beiseite. »Hör auf damit, Myles. Wir beide gehen zu Reverend Walters und erkundigen uns, ob in der Missionsschule ein sechsjähriger Junge namens Boomi ist. Los!«
    »Ich komme auch mit«, sagte Sibell.
    »Nein, du bleibst mit Yorkey hier.« Er warf Maudie einen strafenden Blick zu. »Und du auch, verstanden?«
     
    Unterwegs erteilte Zack Myles Anweisungen. »Du hältst den Mund und überlässt mir das Reden. Der Junge ist vielleicht gar nicht dort. Kein Wort über deinen Vater. Wir ziehen lediglich Erkundigungen ein.«
    »Und dann? Wenn er nun nicht da ist?«
    »Dann müssen wir herausfinden, wo er ist.«
    »Und wenn wir ihn dort finden? Wir können ihn nicht einfach mitnehmen.«
    »Himmel, das weiß ich auch nicht! Eins nach dem anderen.«
     
    Der Reverend zeigte sich erfreut, sie zu sehen, und schüttelte ihnen herzlich die Hand. Zu Zacks Verwirrung dankte er ihm, dass er ein gutes Wort bei William eingelegt habe, was nicht der Wahrheit entsprach, da Zack sein Versprechen völlig vergessen hatte. Den wärmsten Händedruck hielt er jedoch für Myles bereit.
    »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass Ihr Vater seine Einwände gegen den Bau unserer Kirche zurückgezogen hat.«
    »Hat er das?«, fragte Myles beinahe wütend, doch Zacks mahnender Blick hielt ihn zurück.
    »Ja, vor einigen Tagen«, erwiderte Walters fröhlich. »Der Herr wird ihn dafür segnen.«
    »Reverend«, sagte Zack, »wir möchten uns nach einem kleinen Jungen erkundigen. Einem Aborigine namens Boomi. Befindet er sich in der Mission?«
    »Ja«, entgegnete Walters betrübt. »Leider lebt er sich nicht allzu gut ein. Ein Stammesjunge, Sie wissen schon. Das braucht Zeit, aber er wird sich schon noch eingewöhnen. Kennen Sie ihn?«
    »Nein, eigentlich nicht, aber wir wissen, dass sein Vater große Sehnsucht nach ihm hat und ihn gern sehen möchte.«
    »Aha, dann hat er sich also gestellt?«
    »Wer?«
    »Der Vater, dieser Mimimiadie. Ganz übler Bursche. Ich dachte schon, er würde sich nie stellen, nicht einmal wegen des Jungen. Aber er scheint ihn wohl doch zu lieben, sogar Heiden sind nicht ganz ohne Herzensgüte.«
    »
Wer
bitte ist sein Vater?«, fragte Zack, und als Walters den Namen wiederholte, sah Myles die Angst in Zacks Augen.
    »Kennst du ihn?«, fragte er.
    »Ich habe von ihm gehört.«
    »O ja, er ist sehr bekannt«, fiel Walters ein. »Gehört zur Horde vom Victoria River. Ein Mörder, sogar seine eigenen Leute fürchten sich vor ihm. Wo hält man ihn fest? In Fanny Bay? Ich wäre bereit, den Jungen zu ihm zu bringen.«
    »Sehr gut«, sagte Zack kühl, »doch erwähnen Sie es bitte nicht, es soll vertraulich bleiben. Ich wollte Ihnen nur vorab einen Hinweis geben. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag, Sir.«
    Er musste Myles anstoßen, damit dieser mit ihm das Haus verließ. Draußen explodierte Myles. »Was ist mit diesem Mimi oder wie er heißt? Hält er meinen Vater gefangen?«
    »Ich fürchte, ja. Und es sieht so aus, als hätte die Polizei ihm gesagt, er solle sich stellen, dann würde man seinen Sohn freilassen. Aber das ist eine Falle, der Junge käme niemals zu seinem Stamm zurück. Mimimiadie hat das durchschaut und einen Weißen als Geisel genommen.«
    »Hat Yorkey dir das erzählt?«
    »Nein«, knurrte Zack.
    »Also befindet sich mein Vater in den Händen eines Mörders, und du willst nicht zur Polizei gehen. Aber
ich
werde es tun.«
    Zack ergriff seinen Arm. »Nein, wirst du nicht. Dein Vater hat Yorkey zu mir geschickt, und ich nehme die Sache in die Hand! Wir müssen den Jungen holen.«
    »Wie denn? Willst du ihn entführen? Walters würde sofort Alarm schlagen. Warum erklären wir ihm nicht einfach die Lage, damit er uns den Jungen aushändigt? Er wird es verstehen.«
    »Von wegen, der Junge ist auch eine Geisel. Walters würde sich mit den Behörden in Verbindung setzen und erfahren, dass Mimimiadie nach wie vor auf freiem Fuß ist. Er hat eine Seele zu bekehren, die lässt er sich nicht wegnehmen.«
    »Auch nicht, um meinen Vater zu retten?«
    »Er kann nicht, er hat seine Vorschriften, an die er sich halten muss. Jedenfalls können wir ihm nicht trauen. Lass mich mal in Ruhe

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