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Tal der Träume

Tal der Träume

Titel: Tal der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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nachdenken.«
    Als sie zum Haus der Hamiltons zurückkehrten, war ihnen immer noch kein Plan zur Befreiung Boomis eingefallen. Beide waren wütend auf Yorkey, der ihnen nur die halbe Wahrheit gesagt hatte.
    »Ich habe das nicht gewusst«, verteidigte sich dieser, »ich kannte zwar seinen Namen, wollte Sie aber nicht in Panik versetzen.«
    »Und dir war nicht bekannt, dass Mimimiadie von der Polizei gesucht wird?«
    »Nicht direkt. Ich wusste nichts über dieses Angebot. Mr. William auch nicht, aber er hat gesagt, ich solle Mimimiadie mit Respekt behandeln.«
    »Respekt? Warum das zum Teufel?«, explodierte Myles.
    Yorkey sah ihn verunsichert an. »Darum.«
    »Weil William wusste, dass er gefährlich ist«, sagte Zack knapp.
    »Mit anderen Worten, hier sehnt sich nicht irgendein Vater nach seinem Kind.«
    »Stimmt, aber Sie sollten sich keine allzu großen Sorgen machen. William sagte, ich solle das Kind holen, damit er schnell frei kommt. So einfach war das.«
    »Zur Hölle mit einfach«, fauchte Myles. »Mein Vater ist vermutlich schon tot. Wir übergeben das Kind, und die Schweine winken uns zum Abschied.«
    »Noch haben wir das Kind nicht«, warf Zack düster ein. »Wir müssen vielleicht doch die Erlaubnis der Polizei einholen.«
    »Nein, müsst ihr nicht«, sagte Sibell, die ihnen ruhig zugehört hatte. »Die Missionsschule schließt während der Ferien. Die Kinder werden in Familien untergebracht. Vor einigen Jahren haben wir zwei kleine Mädchen über die Weihnachtstage bei uns aufgenommen. Weißt du noch, Zack?«
    »Ja, aber …«
    »Mein Lieber, ich besuche Reverend Walters und biete ihm an, dieses Jahr wieder ein Kind zu nehmen. Oder zwei, wenn sich zu wenig Leute melden. Ich werde dafür sorgen, dass Boomi dabei ist. Überlasst das nur mir.«
     
    Auf dem Heimweg ließ Myles jegliche Vorsicht außer Acht und sprach bei Harriet vor. Immerhin handelte es sich um einen Notfall.
    Sie unterhielten sich in einer Ecke der Veranda im Flüsterton, und als Tom Ling mit missbilligendem Blick fragte, ob sie Mittagessen wünschten, schrie Myles, er solle verschwinden.
    »Wozu diese Geheimniskrämerei?«, fragte Harriet schließlich. »Es ist eine Sache für die Polizei, Myles. Er ist dein Vater und mein Mann, du musst zur Polizei gehen.«
    »Ich weiß, aber Zack hat sich schon alles zurechtgelegt. Er ist zu vertrauensselig. Wir wissen nicht, wo sie Dad gefangen halten, aber Yorkey meint, er müsse mit dem Kind nach Pine Creek fahren. Das ist schon mal ein Anfang. Ich werde mich ruhig verhalten, bis wir dort sind, und dann alarmiere ich die Polizei. Ich glaube Yorkey kein Wort; vermutlich steckt er mit ihnen unter einer Decke. Was hält ihn denn davon ab, den Jungen dorthin zu bringen und mit ihnen zu verschwinden, ohne sich um William zu kümmern? Warum sollte er ihm helfen? Er steht doch auf Seiten der Schwarzen, die halten zusammen wie Pech und Schwefel.«
    Myles überlegte. »Da wäre noch etwas. Dad hat die Firma verkauft.«
    »Welche Firma?«
    »Himmel Herrgott, die Agentur natürlich. Er hat sie an seinen Sekretär verkauft.«
    »Wieso das denn?«
    »Das wüsste ich auch gern. Warum sollte er so etwas machen, ohne uns Bescheid zu geben? Leo sagt, er ziehe sich vom Geschäft zurück. Und mehr noch, dein angeblich so religionsfeindlicher Ehemann hat diesen Idioten erlaubt, nebenan die Kirche zu bauen.«
    »Nie im Leben!«
    »Und ob, glaub mir.«
    »Warum sollte er das tun?«
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen?«
    Harriet schwieg eine Weile und sagte dann: »Heute ist etwas Komisches passiert. Ein Mann klopfte an die Tür und sagte, das Haus stehe zum Verkauf, er wolle sich umsehen. Ich habe ihn davongejagt. Ich meine, ich habe schon genug Sorgen, ohne dass Leute dumme Fragen stellen. Meinst du, es hat etwas damit zu tun, dass William die Pläne zum Bau der Kirche nicht mehr bekämpft?«
    »Kann sein. Und dann diese hirnverbrannte Idee, wochenlang im Busch zu hausen. Nun, das wäre wohl ins Wasser gefallen. Jetzt sitzt er richtig in der Patsche, und wir dürfen den alten Narren rausholen.«
    »Würden ihm die Schwarzen wirklich etwas zu Leide tun?«
    »Bestimmt, ob mit oder ohne Kind.«
    »Myles, wie kannst du so kaltherzig sein?«
    »Ich habe diese Situation nicht heraufbeschworen. Zack wollte es nicht sagen, aber er weiß ebenso gut wie ich, dass sie den alten Knaben vermutlich irgendwo im Busch festgesetzt haben. Füttern ihn sicher mit gebratenen Ratten, falls er überhaupt etwas zu essen bekommt. Er hat

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