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Tal der Träume

Tal der Träume

Titel: Tal der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Weiße die Angelegenheit ohne die Polizei regeln wollte. Die wichtigen weißen Männer würden den Jungen auf Yorkeys Anweisung hin finden. Das wären ausgezeichnete Neuigkeiten für Mimimiadie, der Plan war klug und konnte tatsächlich funktionieren. Er war so beeindruckt, dass er dem Anführer gegenüber beinahe damit herausgeplatzt wäre.
    »Aber«, sagte Yorkey zu Mimimiadie, »keine Gewalt. Ihr kümmert euch um Mr. Oatley. Ihr gebt ihm zu essen, und wenn er verletzt wird, habt ihr die Polizei des gesamten Territoriums am Hals.«
    Der Anführer wirkte gelassen. »Wenn er Tricks versucht, landet Mr. William Oatley auf dem Grund der Schlucht.«
    »Es könnte dauern«, meinte Yorkey vorsichtig.
    Mimimiadie antwortete barsch.
    »Wenn es zu lange dauert, bringt er den weißen Mann hier um und holt sich einen anderen. Nimm mein Pferd, und dann los. Der Regen kommt.«
    So war es. Als Yorkey davonritt, peitschten Regengüsse von Norden herüber, die den ganzen Tag andauerten. Numinga hatte angenommen, er solle oben auf dem Plateau warten, erhielt aber eine andere Aufgabe. Man schickte ihn zum »Ort wo die Dingos heulen«, einem felsigen Ausguck weit im Osten, der hoch über dem Weg zwischen Pine Creek und der Schlucht lag. Dort sollte er ein Lager für sich allein aufschlagen. Der Ort war früher oft für Rauchzeichen eingesetzt worden, die vom Plateau aus gut zu erkennen waren. Dort sollte er bleiben, bis Mimimiadie ihm die Erlaubnis zur Rückkehr erteilte. Es war seine Aufgabe, sie vor herankommenden Reitern, vor allem Polizisten, zu warnen. Der Regen kam ihnen zugute. Schon bald würden die Wasserstellen in der Schlucht anschwellen und sie mit dem ablaufenden Wasser von oben unpassierbar machen. Mit Störenfrieden war daher kaum zu rechnen.
    Numinga war nicht gerade erfreut über die einsame Wache, aber es war besser, als im Gefängnis zu sitzen oder das Opfer von Mimimiadies Schikanen zu werden. Wenigstens konnte er dort in Ruhe nachdenken.
     
    Zack Hamilton war außer sich. »Wo halten sie ihn fest?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen«, antwortete Yorkey. »Ich habe die Aufgabe, den Jungen zu holen, ihn seinem Vater zu übergeben und Mr. William zu befreien.«
    »Aber du musst doch wissen, wo sie sind!«
    Yorkeys Schweigen war unerschütterlich.
    »Mr. William ist sehr gut zu dir gewesen«, warnte ihn Zack.
    »Und Yorkey versucht, ihn zu beschützen«, meinte Sibell. »Du verschwendest deine Zeit, Zack. Wir müssen das Kind umgehend finden und Yorkey übergeben, damit er es zu seinem Vater bringt. Der arme Mann ist offensichtlich verzweifelt, sonst würde er nicht zu solch extremen Mitteln greifen. Er hat William doch nichts getan, oder?«
    Die Frage war an Yorkey gerichtet, der sich innerlich krümmte. Er würde dieses Ungeheuer nicht gerade als »armen Mann« bezeichnen, wollte die Hamiltons aber nicht noch mehr beunruhigen.
    »Er will das Kind«, sagte er entschlossen.
    »Wie heißt der Mistkerl?«, fragte Zack.
    »Weiß ich nicht. Hat er nie gesagt.«
    »Du solltest mich lieber nicht belügen. Hat Mr. Oatley einen von ihnen erkannt?«
    »Nein.«
    »Und du auch nicht?«
    »Nein, ich kenne mich in diesem Gebiet nicht aus. War zum ersten Mal in der Gegend. Ich weiß nur, dass der Junge Boomi heißt und in der Missionsstation von Darwin leben soll.«
    »Woher wissen die das?«
    »Um Himmels willen, Zack! Woher beziehen die Aborigines ihr Wissen?«, rief Sibell ungeduldig. »Sie haben ihre Mittel und Wege. Wir müssen Reverend Walters um Hilfe bitten. Ich habe Lucy zu Myles geschickt, er wird entsetzt sein über die Nachricht.«
     
    Harriet sah Lucy im Laufschritt die Straße entlangkommen und missverstand die Situation. Sie rechnete mit einem Zusammenstoß, als Lucy durchs Tor und die Treppe hinauf stürmte und an die Verandatür hämmerte. Harriet trat vom offenen Fenster zurück und hoffte, sie habe sie nicht gesehen. Zu dumm, dass Tom Ling einkaufen gegangen war. Sie spielte mit dem Gedanken, nicht zu öffnen, entschied sich dann aber für die Konfrontation. Sie mussten einfach alles abstreiten, wie Myles ihr geraten hatte. Dennoch war sie nervös, als sie die Tür öffnete.
    »Wo ist Myles?«, fragte Lucy sofort.
    »Er ist nicht da.«
    »Vielleicht willst du nur nicht, dass ich mit ihm spreche.«
    »Ich habe dir gesagt, er ist nicht hier.«
    »Wo denn dann?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Harriet, es ist dringend. Sein Vater ist in Gefahr. Wo ist Myles?«
    »Wie? Ist William etwas zugestoßen?«
    »Falls

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