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Tal der Träume

Tal der Träume

Titel: Tal der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Schulter, als könnte jemand sie belauschen. »Ich glaube, sie ist betrunken«, flüsterte er.
    »Oh«, erwiderte Billy zweifelnd. »Was wird der Boss dazu sagen?«
    Besorgt lief Tom Ling zu dem schwarzen Lackkabinett, in dem die Spirituosen aufbewahrt wurden. Verwirrt starrte er die Flaschen und Karaffen an. Am Morgen hatte er die Gin-Karaffe verschlossen, und seitdem war kein Tropfen getrunken worden. Was mochte der Prediger ihr gegeben haben, dass sie mit ihm gegangen war?
    Er verbrachte die ganze Nacht auf der Veranda und wartete auf die Rückkehr seiner Herrin, doch sie tauchte nicht auf. Nicht einmal am nächsten Mittag, dabei hatte er ihr frische Kleider zurechtgelegt.
    Die beiden treuen Diener saßen beunruhigt und ratlos in der Küche.
     
    Zur gleichen Zeit war der Reverend mit einem überraschten Polizeipräsidenten ins Gespräch vertieft.
    »Sind Sie sicher?«
    »Gott ist mein Zeuge. Sie haben es mir selbst erzählt. Mimimiadie hat Sie überlistet. Er hat William Oatley in seiner Gewalt, und diese Narren wollen ihn befreien, indem sie Boomi zurückgeben. Das Kind haben sie mir mit ihren abscheulichen Lügen gestohlen. Das dürfen Sie nicht zulassen, Mr. Cavendish, ich will dieses Kind zurück.«
    »Ich sollte wohl selbst mit Mrs. Hamilton sprechen.«
    »Das ist nicht nötig, ich habe Ihnen alle Informationen gegeben, die Sie brauchen.«
    »Was ist mit Mrs. Oatley? Was sagt sie zu der ganzen Sache?«
    »Man hat sie nicht davon in Kenntnis gesetzt, um sie nicht noch mehr zu beunruhigen. Myles Oatley und Zack Hamilton haben die Verschwörung geplant und diesen Schwarzen Yorkey für ihre Zwecke benutzt.«
    »Woher aber wussten sie, wo Mimimiadie sich aufhält? Wir selbst konnten ihn nicht ausfindig machen.«
    »Das ist eine lange Geschichte, die ich lieber nicht noch einmal erzählen möchte. Yorkey wusste Bescheid, er führt den Austausch durch. Zack und Myles sind augenblicklich in Pine Creek. Ich will wissen, was Sie zu unternehmen gedenken. Wir verschwenden nur Zeit mit Reden. Sie haben jetzt die Chance, diesen Dämon Mimimiadie zu fassen.«
    »Sie haben Recht!« Der Polizeipräsident sprang auf.
     
    Die Leute in Pine Creek waren ungeheuer aufgeregt. Sergeant Murphy hatte mehrere Telegramme von seinem Oberhäuptling erhalten. Der alte Cavendish verlangte zu wissen, wo sich Myles und William Oatley, Zack Hamilton und ein Kind namens Boomi aufhielten. Leider befanden sich der Sergeant und sein Helfer Constable Smith gar nicht in der Stadt, da sie eine Schießerei zwischen den drei Teilhabern der Goodwin-Goldmine zu untersuchen hatten. Angeblich war einer von ihnen tot, der Zweite verwundet, der Dritte unversehrt.
    Als das dritte Telegramm mit der gleichen dringenden Anfrage eintraf, weigerte sich der Angestellte, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Es sei nicht seine Aufgabe. Seine Kollegen empfahlen ihm, den Rat Zack Hamiltons einzuholen, da er als Einziger der Genannten verfügbar war.
    Zack ahnte, dass der Polizeipräsident irgendwie herausgefunden hatte, was vorging, und das bereitete ihm große Sorgen. Inzwischen war er halb wahnsinnig vor lauter Unruhe, da weder Myles noch Yorkey zurückgekehrt waren. Zack spielte sogar mit dem Gedanken, Murphy um die Aufstellung eines Suchtrupps zu bitten, denn die Männer waren seit mehr als einer Woche unterwegs.
    Sicher hätte die Zeit gereicht, um Yorkey ans Ziel zu bringen und mit William zurückzukehren. Er hatte entdeckt, dass Yorkey doch Proviant mitgenommen hatte, den er bei Mrs. McCabe erworben hatte, der aber nur für wenige Tage reichte. Weit konnten sie also nicht geritten sein.
    Doch nun war Murphy nicht in der Stadt.
    Um dem Angestellten des Telegrafenamts gefällig zu sein, diktierte er eine Antwort.
    »Polizeibeamte in wichtigen Ermittlungen unterwegs. Sie können zurzeit nicht helfen. Alles Menschenmögliche wird getan. Zack Hamilton.«
    »Um Himmels willen«, stöhnte der Angestellte. »Das wird aber teuer, Zack. Wollen Sie nicht ein paar Wörter streichen?«
    »Nein.« Er legte ein Pfund auf den Schalter. »Behalten Sie den Rest. Sagen Sie Bescheid, wenn noch etwas ankommt.«
    Der Pub summte förmlich vor Aufregung. Alle kannten Zacks Antwort. Wobei konnte Cavendish nicht helfen? Und in welcher Angelegenheit wurde alles Menschenmögliche getan? Sie schauten einander ratlos an. Soweit sie wussten, war Pine Creek immer noch ein verschlafenes Nest. Hier geschah nichts Interessantes, ohne dass sie Bescheid wussten. Also wollten sie auf der

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