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Tal des Schreckens

Tal des Schreckens

Titel: Tal des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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schloss Justus die Augen. Sie arbeitete also mit dem Bankräuber zusammen. Sein Misstrauen war berechtigt gewesen.
    Der Mann schnappte sich die Wäscheleine und begann, Justus’ Hände und Füße zu verschnüren. Er ging mit großer Sorgfalt vor.
    Als er fertig war, richtete er sich auf, lachte und streckte den Daumen hoch. Einen kurzen Moment lang dachte Justus, es sei noch jemand im Raum, dann sah er, dass der Mann in Richtung Plastikmaske geblickt hatte. Da ging Justus ein Licht auf. Mit einem Schlag vernetzten sich viele der scheinbar unzusammenhängenden Details. »Deswegen Vollmond«, schoss es ihm durch den Kopf und blanke Wut befiel ihn.

Lauschangriff
    Peter und Bob beeilten sich, sosehr sie konnten. Von der Kondition her war Peter natürlich im Vorteil, doch Bob glich das durch seinen starken Willen wieder aus.
    So dauerte es nicht lange, bis sie in die Nähe des Lichtes gekommen waren, das sie von der Wiese aus gesehen hatten. Nachdem sie zuerst querfeldein gelaufen waren, hatten sie es die letzten Meter geradezu bequem, denn sie waren auf einen Fahrweg gekommen, der in die richtige Richtung führte.
    Nur noch eine Kurve, dann waren sie am Ziel. Im Schutz des Waldrands blieben die beiden Jungen stehen. Es handelte sich um eine einfache Parkplatzlampe, die ihnen aus der Ferne aufgefallen war. Sie leuchtete herab vom Dach eines geschickt in die Landschaft eingepassten Hauses. Fünf Fahrzeuge parkten auf dem kleinen Vorplatz. Teure Geländewagen vorwiegend. Peter ließ seinen Blick über die Autos gleiten und zuckte zusammen. »Den einen Wagen da kennen wir.«
    »Welchen?«
    »Den zweiten von rechts. Mr Caddy. Der, der dich vor Sundown TV zugeparkt hat.«
    »Tatsächlich, das ist die Kiste von diesem arroganten Blödmann. Erstaunlich, dass ausgerechnet der hier ist.«
    »Was soll’s, in der Not wird er uns helfen. Komm, da vorne ist der Eingang.«
    Bob hielt Peter zurück. Es gefiel ihm nicht, dass Caddy hier war. Doch er wusste keinen Grund, warum es sich nicht bloß um einen Zufall handeln sollte. »Vielleicht wäre es besser ...«, begann er.
    »... du hast Recht.« Peter nickte bereits. »Trennen wir uns. Falls was schief geht. Einer checkt die Lage ...«
    »... und der andere übernimmt den Eingang. Ich gehe ums Haus rum und du klingelst diesen Caddy aus dem Schlaf.«
    Peter war einverstanden.
    Bob versteckte sich hinter einem der Wagen und beobachtete, wie Peter zum Haus ging. Neben dem Fußweg war ein kleiner Marmorstein eingelassen. Peter bückte sich. »Los Altos«, las er so laut vor, dass Bob es mitbekommen musste, »Besitzer William Caddy.« Sie hatten richtig vermutet: Das Haus gehörte dem Boss von Sundown TV .
    In wenigen Schritten war Peter am Eingang. Eine automatische Lampe sprang an. Peter ließ sich nicht irritieren und klopfte an die schwere Holztür. Es dauerte nicht lange, bis jemand öffnete. Bob erkannte ihn sofort, obwohl der Mann dieses Mal keine Sonnenbrille aufhatte. Er trug einen gut sitzenden sportlichen Pullover und eine helle Bundfaltenhose. Kein Zweifel: Es war William Caddy höchstpersönlich.
    »Peter«, rief Mr Caddy überrascht aus. »Du? Hier? Das ist ja eine ..., komm doch rein. Wo ist denn Bob?«
    »Sir«, rief Peter aufgeregt dazwischen. »Gut, dass Sie hier sind! Wir brauchen Ihre Hilfe. Justus ist in Gefahr! Er wurde gefangen genommen. Von einem Bankräuber. Sir, Sie müssen die Polizei ...«
    Bob hörte, wie der Zweite Detektiv plötzlich ins Stocken kam. Was ist mit ihm los, dachte der dritte Detektiv. Doch im gleichen Augeblick wurde ihm klar, worüber Peter gestolpert war. ›Peter‹, hatte Mr Caddy gesagt. Und ›Bob‹. Aber woher wusste er ihre Namen? Die Begegnung im Aufzug war nur sehr kurz gewesen und wahrscheinlich hätte Caddy sie nicht einmal wieder erkannt, so abwesend und desinteressiert, wie er damals durch seine dunkle Sonnenbrille geschaut hatte. Für ihn waren sie ja nur irgendwelche Jungs gewesen. Aber vor allem: Warum hatte er nach ihm, Bob, aber nicht auch nach Justus gefragt? Wusste er bereits, dass Justus gefangen war?
    Geistesgegenwärtig rief Peter: »Bob ist im Wald geblieben, in der Nähe von Justus! Ich bin hierher gerannt ...« Peter wurde ins Haus gezogen. Mit einem Schlag fiel die Tür ins Schloss.
    Bob zitterten die Beine. Die Sache wurde immer verzwickter. Justus war gefangen. Peter erging es da drinnen vermutlich auch nicht besser. Irgendwie schien sich seine Ahnung bestätigt zu haben. Caddy hing in dieser ganzen Geschichte

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