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Tal des Schreckens

Tal des Schreckens

Titel: Tal des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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rannte sie schnurstracks auf die Lichtung. Peter und Bob mussten sich tiefer bücken, so nahe hetzte sie an ihnen vorbei.
    Durch das Gestrüpp sahen die Detektive, wie zwei Männer aus dem Hubschrauber sprangen. Sie waren dunkel gekleidet und sahen überhaupt nicht wie Polizisten aus. Einer trug ein Gewehr. Sie schrien Debby etwas zu und sie brüllte zurück. In dem Lärm war es unmöglich, auch nur ein Wort zu verstehen. Doch die Situation war auch so offensichtlich: Debby und die Männer im Hubschrauber gehörten zusammen. Die beiden Männer schalteten jeder eine starke Taschenlampe an, dann begannen sie, die Gegend abzusuchen.
    »Die wollen uns!« Bob war schreckensbleich. »Lass uns bloß abhauen. Das ist unsere einzige Chance. Wenn wir auch noch gefangen werden, können wir Justus unmöglich helfen.«
    Noch waren die Männer weit genug weg, aber lange konnte es nicht mehr dauern, bis der Strahl der Scheinwerfer sie erfasste. Bob und Peter nahmen die Beine in die Hand und rannten. Sie sprangen über Äste und Felsen, hechteten vorbei an Büschen, jagten quer durch einen Bach und blieben schließlich erschöpft an einer Tanne stehen.
    »Kneif mich«, hechelte Bob. »Sag mir, dass das alles nicht wahr ist. Ich glaube, wir sind mitten in einem Albtraum gelandet. Wir können uns auf nichts mehr verlassen als auf uns selbst. Wer ist gut, wer ist böse? Ich blicke überhaupt nichts mehr.«
    »Mir geht es schon wie Mrs Sullivan«, schnaufte Peter. »Noch so ’ne Überraschung und man kann mich im Irrenhaus abliefern.«
    Erst einmal schnappten sie nach Luft. Dann versuchten sie, sich einen Überblick über ihren Standort zu verschaffen. Die Lage war ziemlich hoffnungslos. Ohne auf die Umgebung zu achten, waren sie einfach drauflosgerannt.
    Doch plötzlich stieß Peter Bob in die Seite: »Schau dahinten, Bob, da leuchtet das Licht, das Just von der Lichtung aus gesehen hat. Wir sind genau darauf zugelaufen!«
    »Stimmt. Da müssen Menschen sein.« Bob überlegte nicht lange. »Dann ist es das Beste, wenn wir schnell Hilfe holen. Vielleicht gibt es dort sogar ein Telefon. Allein gegen die bewaffneten Männer können wir Justus nicht befreien. Aber wir müssen uns verdammt beeilen!«
    Tatsächlich wurde Justus’ Lage langsam ernst. Nachdem er in das Indianertipi gestürmt war, sah er sich rasch um. Er wusste, dass er nur wenig Zeit hatte.
    Das Tipi wirkte innen größer als von außen. Der Mann hatte eine helle Lampe aufgehängt, die alles gut beleuchtete. Viel gab es allerdings nicht zu besichtigen. Ein notdürftig mit einer Plastikplane verpacktes Gerät stand da, es sah aus wie ein Stromgenerator. Neben ihm verstaubten einige Schweinwerfer. Auf mehreren dicken Batterien lag eine aufgerollte Wäscheleine. Und was sollte diese billige Gruselmaske aus Plastik, die an der Wand angebracht war? Zwei große Glasaugen schienen ihn daraus anzustarren. Nach einem echten Indianerzelt sah das alles nicht aus.
    Neben dem Schlafsack, da stand eine Tasche; eine braune Ledertasche, halb geöffnet.
    Justus sprang hin und zog sie auseinander. Ein flacher Gegenstand rutschte heraus, der mit Zeitungspapier verpackt war. Justus wollte ihn gerade einstecken, als ihm noch etwas auffiel. Ein Schlüsselanhänger. Es war eine kleine schwarze Katze, die in eine Glaskugel eingelassen war.
    Justus hatte solch einen Anhänger schon einmal gesehen. Nur, dass die Katze golden gewesen war. Mechanisch griff er in seine die Hosentasche und zog das Stück heraus: tatsächlich, dasselbe Modell. Und das hatte er im Aufzug von Sundown TV vom Boden aufgehoben. Der Schlüsselanhänger gehörte Mr Caddy, dem Boss von Sundown TV . Eigentlich hatte Justus vorgehabt, ihn sofort wieder zurückgeben, es dann aber auf später verschoben.
    Zwei Katzen. Was hatte das zu bedeuten?
    In dem Moment wurde die Tür aufgerissen. Der Mann war zurück. »Aha! Die Maus ist in der Falle!«, rief er und stieg hinein. Die Tür klappte zu. Der Mann drohte mit einer Pistole, um Justus unmissverständlich klarzumachen, wer hier am Drücker war. »Auf den Boden mit dir. Und Hände auf den Rücken!«
    Justus tat, wie ihm befohlen worden war. Das war im Augenblick das Beste. Er hatte ja noch drei Helfer draußen.
    Plötzlich ging die Klapptür auf und Debby erschien. Justus sah sie aus den Augenwinkeln. Neue Hoffnung flammte in ihm auf. Auch sie hatte eine Pistole in der Hand. Doch statt sie auf den Dieb zu richten, drehte sie ihm den Rücken zu und bedrohte Peter und Bob.
    Verzweifelt

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